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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet und Trost der Vertriebenen und
Verfolgten umb der Bekäntniß willen

der Warheit.

J. Arnd.

ACh du getreuer GOtt/ du einige Zuflucht der
Verlassenen/ erhöre uns nach deiner wunder-
lichen Gerechtigkeit/ GOtt unser Heyl/ der du
bist die Zuversicht aller auff Erden/ und ferne am
Meer. Du bist unser Zuflucht für und für/ ehe denn
die Berge worden/ und die Erde und Welt geschaffen
worden/ bist du GOtt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Erbarm dich unsers Elendes/ siehe/ die Welt wil
uns nirgend leiden/ wir werden verfolgt/ und haben
nirgend keine bleibende Stätte/ und wird an uns
erfüllet/ was unser Erlöser Christus JEsus uns
zuvor gesaget hat: Siehe/ ich sende euch wie Schafe
mitten unter die Wölffe/ ihr müsset gehasset werden
von iederman umb meines Namens willen/ wer
aber beharret biß ans Ende/ der wird selig. Ach laß
uns lieber Vater in wahrer Gedult und Beständig-
keit ausharren/ und weil du gesaget hast: Wenn sie
euch in einer Stadt verfolgen/ so fliehet in eine ande-
re/ so haben wir diese Hoffnung und Trost/ du habest
uns mit diesen Worten die Herberge bestellet/ und
werdest bey uns seyn in unser Flucht/ wie bey dem
Kindlein JEsu/ und wie bey dem Ertzvater Jacob/
da ihm das Heer GOttes begegnete. Ach HErr JE-
su Christe/ laß dein Exempel unsern Trost seyn/ da
du sprichst: So euch die Welt hasset/ so wisset/ daß sie
mich vor euch gehasset hat; der Jünger ist nicht über
seinen Meister. Ich habe euch von der Welt erwehlet/
darum hasset euch die Welt. Darumb gib Gedult/
weil es nicht anders seyn kan/ und weil alle die/ so in
dir/ O Christe/ wollen gottselig leben/ Verfolgung
leiden müssen/ so gib Gnade/ daß wir das Creutz

gedul-
Q q q 2
Gebet und Troſt der Vertriebenen und
Verfolgten umb der Bekäntniß willen

der Warheit.

J. Arnd.

ACh du getreuer GOtt/ du einige Zuflucht der
Verlaſſenen/ erhöre uns nach deiner wunder-
lichen Gerechtigkeit/ GOtt unſer Heyl/ der du
biſt die Zuverſicht aller auff Erden/ und ferne am
Meer. Du biſt unſer Zuflucht für und für/ ehe denn
die Berge worden/ und die Erde und Welt geſchaffen
worden/ biſt du GOtt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Erbarm dich unſers Elendes/ ſiehe/ die Welt wil
uns nirgend leiden/ wir werden verfolgt/ und haben
nirgend keine bleibende Stätte/ und wird an uns
erfüllet/ was unſer Erlöſer Chriſtus JEſus uns
zuvor geſaget hat: Siehe/ ich ſende euch wie Schafe
mitten unter die Wölffe/ ihr müſſet gehaſſet werden
von iederman umb meines Namens willen/ wer
aber beharret biß ans Ende/ der wird ſelig. Ach laß
uns lieber Vater in wahrer Gedult und Beſtändig-
keit ausharren/ und weil du geſaget haſt: Wenn ſie
euch in einer Stadt verfolgen/ ſo fliehet in eine ande-
re/ ſo haben wir dieſe Hoffnung und Troſt/ du habeſt
uns mit dieſen Worten die Herberge beſtellet/ und
werdeſt bey uns ſeyn in unſer Flucht/ wie bey dem
Kindlein JEſu/ und wie bey dem Ertzvater Jacob/
da ihm das Heer GOttes begegnete. Ach HErr JE-
ſu Chriſte/ laß dein Exempel unſern Troſt ſeyn/ da
du ſprichſt: So euch die Welt haſſet/ ſo wiſſet/ daß ſie
mich vor euch gehaſſet hat; der Jünger iſt nicht über
ſeinen Meiſter. Ich habe euch von der Welt erwehlet/
darum haſſet euch die Welt. Darumb gib Gedult/
weil es nicht anders ſeyn kan/ und weil alle die/ ſo in
dir/ O Chriſte/ wollen gottſelig leben/ Verfolgung
leiden müſſen/ ſo gib Gnade/ daß wir das Creutz

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Q q q 2
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[979/1019] Gebet und Troſt der Vertriebenen und Verfolgten umb der Bekäntniß willen der Warheit. J. Arnd. ACh du getreuer GOtt/ du einige Zuflucht der Verlaſſenen/ erhöre uns nach deiner wunder- lichen Gerechtigkeit/ GOtt unſer Heyl/ der du biſt die Zuverſicht aller auff Erden/ und ferne am Meer. Du biſt unſer Zuflucht für und für/ ehe denn die Berge worden/ und die Erde und Welt geſchaffen worden/ biſt du GOtt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Erbarm dich unſers Elendes/ ſiehe/ die Welt wil uns nirgend leiden/ wir werden verfolgt/ und haben nirgend keine bleibende Stätte/ und wird an uns erfüllet/ was unſer Erlöſer Chriſtus JEſus uns zuvor geſaget hat: Siehe/ ich ſende euch wie Schafe mitten unter die Wölffe/ ihr müſſet gehaſſet werden von iederman umb meines Namens willen/ wer aber beharret biß ans Ende/ der wird ſelig. Ach laß uns lieber Vater in wahrer Gedult und Beſtändig- keit ausharren/ und weil du geſaget haſt: Wenn ſie euch in einer Stadt verfolgen/ ſo fliehet in eine ande- re/ ſo haben wir dieſe Hoffnung und Troſt/ du habeſt uns mit dieſen Worten die Herberge beſtellet/ und werdeſt bey uns ſeyn in unſer Flucht/ wie bey dem Kindlein JEſu/ und wie bey dem Ertzvater Jacob/ da ihm das Heer GOttes begegnete. Ach HErr JE- ſu Chriſte/ laß dein Exempel unſern Troſt ſeyn/ da du ſprichſt: So euch die Welt haſſet/ ſo wiſſet/ daß ſie mich vor euch gehaſſet hat; der Jünger iſt nicht über ſeinen Meiſter. Ich habe euch von der Welt erwehlet/ darum haſſet euch die Welt. Darumb gib Gedult/ weil es nicht anders ſeyn kan/ und weil alle die/ ſo in dir/ O Chriſte/ wollen gottſelig leben/ Verfolgung leiden müſſen/ ſo gib Gnade/ daß wir das Creutz gedul- Q q q 2

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 979. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1019>, abgerufen am 22.11.2024.