Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.ten/ angreiffen vnd afficiren. Dieses ist/ sage ich/ gar recht geredet. Aber es kön- halte
ten/ angreiffen vnd afficiren. Dieſes iſt/ ſage ich/ gar recht geredet. Aber es koͤn- halte
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0098"/> ten/ angreiffen vnd afficiren. Dieſes iſt/ ſage ich/ gar recht geredet. Aber es koͤn-<lb/> nen ſich die <hi rendition="#aq">Aſtrologi</hi> daran noch nicht benuͤgen laſſen/ denn es wircken die<lb/> himliſchen kraͤffte an vielen orten/ dahin die himliſchen Liechtſtralen gar nicht<lb/> kommen koͤnnen. Exempel ſind nicht weit zu ſuchen. Es iſt nicht ohn/ vnd be-<lb/> jahen es alle <hi rendition="#aq">Philoſophi,</hi> das die Metall vnd <hi rendition="#aq">Mineralia</hi> tieff in der Erden <hi rendition="#aq">gene-<lb/> riret</hi> werden/ nicht allein durch <hi rendition="#aq">ignes ſubterraneos,</hi> ſondern auch durch mit-<lb/> wirckung deß himmels. Nun kan kein Lichtſtral/ auch nicht der ſonnen/ ſo tieff<lb/> hinein dringen/ ſintemal jeglicher Lichtſtral von ſeinem brunquell gerade ſchnur<lb/> recht außfehrt/ biß an das <hi rendition="#aq">Corpus</hi> da er anprallet/ vnd wenn daſſelbe <hi rendition="#aq">Corpus<lb/> opacum</hi> vnd nicht durchſichtig iſt/ kan der Liechtſtral durchauß nicht hinein<lb/> dringen/ ſondern prallet wieder zu ruͤck/ wie ſolchs in <hi rendition="#aq">principiis Opticis</hi> geleh-<lb/> ret wird/ vnd die taͤgliche erfahrung gibt: Derhalben ob gleich im Sommer das<lb/> erdreich obenher von den Sonnenſtralen erwaͤrmet/ wird/ geſchicht doch ſolchs<lb/> nur durch mittel der erwaͤrmten vnd etwas durch die <hi rendition="#aq">poros</hi> eindringendẽ lufft/<lb/> die aber an die tieffen orte/ da die Metall wachſen/ gar nicht gelangen kan. Vor<lb/> eins. Darnach befinden ſolchs die <hi rendition="#aq">valetudinarii</hi>/ das iſt/ die jenigen Leute/ die<lb/> wenig geſundt ſind: Welche ob ſie gleich fuͤr den himliſchen Lichtſtralen ſich in<lb/> ſichern Gemaͤchern halten/ dennoch an jhrem Leibe deß himmels wirckung/ dañ<lb/> ſo/ dann anderſt fuͤhlen/ alſo/ das ob ſie ſchon in tieffe dicke gewelbe ſich verkroͤ-<lb/> chen/ gleichwol jhren inwendigen Calender mit ſich fuͤhreten. Wie geht nun<lb/> das zu? Gewiß geſchichts <hi rendition="#aq">per cotactum naturalem,</hi> aber verborgener weiſe<lb/><hi rendition="#aq">per occultam quaſi qualitetem,</hi> welche von den <hi rendition="#aq">Aſtrologis</hi> mit einem beſon-<lb/> dern namen <hi rendition="#aq">Influentia</hi> genandt wird/ das iſt/ ein himliſcher einfluß/ oder himli-<lb/> ſche krafft/ welche von oben herab nach gebuͤhrlicher <hi rendition="#aq">proportion</hi> in die vntern<lb/> Creaturen fleuſt. <hi rendition="#aq">Strigelius</hi> beſchreibt es alſo/ <hi rendition="#aq">quod ſit arcana & occulta vis,<lb/> quæ non cernitur oculis, ſed ſentitur tantum, ut, etiamſi tu domi lateas &<lb/> omnes Lunæ radios procul à te arceas, tamen ſentis vim plenilunii & no-<lb/> vilunli in tuo corpore, præſertim cum eſt ægrum.</hi> Es haben etliche dieſe<lb/> lehr von den himliſchen <hi rendition="#aq">Influentiis</hi> verlacht/ aber mit vnrecht/ denn ſie koͤnnen<lb/> derer dinge/ ſo ich kurtz vorhin gedacht/ keine andere natuͤrliche vrſach geben.<lb/> Vnd woher koͤmpts/ das einem newgebornen Kindlein/ ſo bald es zur welt<lb/> koͤmpt/ offt ein ſolches <hi rendition="#aq">temperament</hi> eingedruckt wird/ als die beſchaffenheit vñ<lb/><hi rendition="#aq">conſtitution</hi> deß himmels zur ſelben zeit mitbringt/ Ob gleich das Kindlein<lb/> an einem gantz beſchworckenen tage oder finſterer nacht in einem wolverwahr-<lb/> ten gemach geboren wird? Das jemand einwenden moͤchte/ diß were <hi rendition="#aq">petitum<lb/> principium</hi> vnd were an den <hi rendition="#aq">Nativiteten</hi> nichts gewiſſes/ der ſol wiſſen/ das<lb/> ich die <hi rendition="#aq">Nativiteten,</hi> wenn ſie traun auff guten grundt gebawt/ viel gewiſſer<lb/> <fw place="bottom" type="catch">halte</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0098]
ten/ angreiffen vnd afficiren. Dieſes iſt/ ſage ich/ gar recht geredet. Aber es koͤn-
nen ſich die Aſtrologi daran noch nicht benuͤgen laſſen/ denn es wircken die
himliſchen kraͤffte an vielen orten/ dahin die himliſchen Liechtſtralen gar nicht
kommen koͤnnen. Exempel ſind nicht weit zu ſuchen. Es iſt nicht ohn/ vnd be-
jahen es alle Philoſophi, das die Metall vnd Mineralia tieff in der Erden gene-
riret werden/ nicht allein durch ignes ſubterraneos, ſondern auch durch mit-
wirckung deß himmels. Nun kan kein Lichtſtral/ auch nicht der ſonnen/ ſo tieff
hinein dringen/ ſintemal jeglicher Lichtſtral von ſeinem brunquell gerade ſchnur
recht außfehrt/ biß an das Corpus da er anprallet/ vnd wenn daſſelbe Corpus
opacum vnd nicht durchſichtig iſt/ kan der Liechtſtral durchauß nicht hinein
dringen/ ſondern prallet wieder zu ruͤck/ wie ſolchs in principiis Opticis geleh-
ret wird/ vnd die taͤgliche erfahrung gibt: Derhalben ob gleich im Sommer das
erdreich obenher von den Sonnenſtralen erwaͤrmet/ wird/ geſchicht doch ſolchs
nur durch mittel der erwaͤrmten vnd etwas durch die poros eindringendẽ lufft/
die aber an die tieffen orte/ da die Metall wachſen/ gar nicht gelangen kan. Vor
eins. Darnach befinden ſolchs die valetudinarii/ das iſt/ die jenigen Leute/ die
wenig geſundt ſind: Welche ob ſie gleich fuͤr den himliſchen Lichtſtralen ſich in
ſichern Gemaͤchern halten/ dennoch an jhrem Leibe deß himmels wirckung/ dañ
ſo/ dann anderſt fuͤhlen/ alſo/ das ob ſie ſchon in tieffe dicke gewelbe ſich verkroͤ-
chen/ gleichwol jhren inwendigen Calender mit ſich fuͤhreten. Wie geht nun
das zu? Gewiß geſchichts per cotactum naturalem, aber verborgener weiſe
per occultam quaſi qualitetem, welche von den Aſtrologis mit einem beſon-
dern namen Influentia genandt wird/ das iſt/ ein himliſcher einfluß/ oder himli-
ſche krafft/ welche von oben herab nach gebuͤhrlicher proportion in die vntern
Creaturen fleuſt. Strigelius beſchreibt es alſo/ quod ſit arcana & occulta vis,
quæ non cernitur oculis, ſed ſentitur tantum, ut, etiamſi tu domi lateas &
omnes Lunæ radios procul à te arceas, tamen ſentis vim plenilunii & no-
vilunli in tuo corpore, præſertim cum eſt ægrum. Es haben etliche dieſe
lehr von den himliſchen Influentiis verlacht/ aber mit vnrecht/ denn ſie koͤnnen
derer dinge/ ſo ich kurtz vorhin gedacht/ keine andere natuͤrliche vrſach geben.
Vnd woher koͤmpts/ das einem newgebornen Kindlein/ ſo bald es zur welt
koͤmpt/ offt ein ſolches temperament eingedruckt wird/ als die beſchaffenheit vñ
conſtitution deß himmels zur ſelben zeit mitbringt/ Ob gleich das Kindlein
an einem gantz beſchworckenen tage oder finſterer nacht in einem wolverwahr-
ten gemach geboren wird? Das jemand einwenden moͤchte/ diß were petitum
principium vnd were an den Nativiteten nichts gewiſſes/ der ſol wiſſen/ das
ich die Nativiteten, wenn ſie traun auff guten grundt gebawt/ viel gewiſſer
halte
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