Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.hen/ hat in Astronomia auch seine vrsach/ denn weil sie nach Sonn vnd den Die Sun Anno 1582. ist geschehn den 8. Maij altes Kalenders/ im Es fragt sich aber weiter: VI. Wenn die Planeten kein eignes Liecht an sich haben/ was dann das für ein Liecht sey/ das der verfinsterte Mond an sich hat? DJß halten die jenigen/ die es dafür halten/ das jeglicher Stern sein eigen Schnee K
hen/ hat in Aſtronomia auch ſeine vrſach/ denn weil ſie nach Sonn vnd ☽ den Die ☌ ☉ ♀ Anno 1582. iſt geſchehn den 8. Maij altes Kalenders/ im Es fragt ſich aber weiter: VI. Wenn die Planeten kein eignes Liecht an ſich haben/ was dann das fuͤr ein Liecht ſey/ das der verfinſterte Mond an ſich hat? DJß halten die jenigen/ die es dafuͤr halten/ das jeglicher Stern ſein eigen Schnee K
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0091"/> hen/ hat in <hi rendition="#aq">Aſtronomia</hi> auch ſeine vrſach/ denn weil ſie nach Sonn vnd ☽ den<lb/> klaͤreſten ſchein hat/ kan ſie den hoͤrnichten klaren ſchein wol herab ſtrecken/ vnd<lb/> zu vngewoͤhnlichen zeiten ſich ſehen laſſen.</p><lb/> <p>Die ☌ ☉ ♀ <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1582. iſt geſchehn den 8. Maij altes Kalenders/ im<lb/> 28. grad ♉/ vnd wird ♀ von <hi rendition="#aq">Tychone</hi> geſehn ſein worden deß Morgens/ da<lb/> ſie nit alleine <hi rendition="#aq">latitudinem borealem duorum graduum</hi> gehabt/ ſondern auch<lb/><hi rendition="#aq">retrograda</hi> vnd <hi rendition="#aq">perigæa</hi> geweſen. Dergleichen faͤlle <hi rendition="#aq">Mæſtlinus</hi> gedenckt in <hi rendition="#aq">Di-<lb/> ſputatione Exegetica de Paßionibus Planet. theſi</hi> 129. & 130. Vnd iſt<lb/> kein zweyfel; wenn <hi rendition="#aq">Tycho</hi> damals hette das Niederlaͤndiſche <hi rendition="#aq">Conſpicillum</hi> ge-<lb/> habt/ er wuͤrde <hi rendition="#aq">Venerem</hi> nicht in vollem Liecht ſondern hoͤrnicht geſehen haben.<lb/> Von jhrer wunderbaren klarheit iſt am ende dieſes <hi rendition="#aq">Prognoſtici</hi> im <hi rendition="#aq">Corollario</hi><lb/> mehr zu leſen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Es fragt ſich aber weiter:<lb/><hi rendition="#aq">VI.</hi><lb/> Wenn die Planeten kein eignes Liecht an ſich haben/ was<lb/> dann das fuͤr ein Liecht ſey/ das der verfinſterte Mond</hi><lb/> an ſich hat?</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Jß halten die jenigen/ die es dafuͤr halten/ das jeglicher Stern ſein eigen<lb/> Liecht habe/ fuͤr jhr ſtichblat. Vnd iſt deßwegen bey den <hi rendition="#aq">Philofophis</hi> viel<lb/> nachdenckens. Wenn man deß Herrn <hi rendition="#aq">Keppleri paradoxon,</hi> welchs er in<lb/> ſeiner <hi rendition="#aq">Optica demonſtriret,</hi> das nemlich der Mond verfinſtert werde/ nicht<lb/> vom Schatten der Erden/ ſondern vom ſchatten der duͤnſtigen Lufft/ mit welchex<lb/> der Erdboden ringsvmb gleichſam bewickelt/ ſo iſt die <hi rendition="#aq">reſponſio in promptu</hi><lb/> vnd die frage leicht <hi rendition="#aq">ſolviret:</hi> Nemlich das dieſes deß verfinſterten ☽ Liecht noch<lb/> ſey von den Soñenſtralen/ ſo durch dieſelben duͤnſte den Mond/ wiewol ſchwach<lb/> beſcheinen: Ebenermaſſen/ als wie man offt ſiehet/ das auch der Sonnen Liecht<lb/> durch einen dicken nebel mit vngewoͤhnlicher farb ohn alle ſtralen ſich ſehen leſ-<lb/> ſet. Vnd kan man hierauß auch vrſach geben/ warumb des verfinſtertẽ Monds<lb/> farbe nicht in allen finſterniſſen einerley/ nemlich/ das ſolches herſprieſſe auß<lb/> beſchaffenheit derſelben duͤnſte/ nach dem ſie duͤnner vnd reiner/ oder dicker vnd<lb/> vureiner ſindt. Weil aber diß <hi rendition="#aq">paradoxon</hi> nicht allen Gelarten annemlich/ vñ<lb/> doch an dieſen ort zu <hi rendition="#aq">demonſtriren</hi> nicht dienet/ kan man auch wol eine andere<lb/> vrſach deß vberbleibenden Liechts am verfinſterten ☽ geben. Denn ſpricht<lb/><hi rendition="#aq">Kepplerus,</hi> es iſt keine nacht ſo ſtickfinſter/ wenn gleich noch ſo dicke Wolcken<lb/> den Himmel vberzogen hetten/ in der man nicht ſolte ſo viel ſehen/ das man<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K</fw><fw place="bottom" type="catch">Schnee</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0091]
hen/ hat in Aſtronomia auch ſeine vrſach/ denn weil ſie nach Sonn vnd ☽ den
klaͤreſten ſchein hat/ kan ſie den hoͤrnichten klaren ſchein wol herab ſtrecken/ vnd
zu vngewoͤhnlichen zeiten ſich ſehen laſſen.
Die ☌ ☉ ♀ Anno 1582. iſt geſchehn den 8. Maij altes Kalenders/ im
28. grad ♉/ vnd wird ♀ von Tychone geſehn ſein worden deß Morgens/ da
ſie nit alleine latitudinem borealem duorum graduum gehabt/ ſondern auch
retrograda vnd perigæa geweſen. Dergleichen faͤlle Mæſtlinus gedenckt in Di-
ſputatione Exegetica de Paßionibus Planet. theſi 129. & 130. Vnd iſt
kein zweyfel; wenn Tycho damals hette das Niederlaͤndiſche Conſpicillum ge-
habt/ er wuͤrde Venerem nicht in vollem Liecht ſondern hoͤrnicht geſehen haben.
Von jhrer wunderbaren klarheit iſt am ende dieſes Prognoſtici im Corollario
mehr zu leſen.
Es fragt ſich aber weiter:
VI.
Wenn die Planeten kein eignes Liecht an ſich haben/ was
dann das fuͤr ein Liecht ſey/ das der verfinſterte Mond
an ſich hat?
DJß halten die jenigen/ die es dafuͤr halten/ das jeglicher Stern ſein eigen
Liecht habe/ fuͤr jhr ſtichblat. Vnd iſt deßwegen bey den Philofophis viel
nachdenckens. Wenn man deß Herrn Keppleri paradoxon, welchs er in
ſeiner Optica demonſtriret, das nemlich der Mond verfinſtert werde/ nicht
vom Schatten der Erden/ ſondern vom ſchatten der duͤnſtigen Lufft/ mit welchex
der Erdboden ringsvmb gleichſam bewickelt/ ſo iſt die reſponſio in promptu
vnd die frage leicht ſolviret: Nemlich das dieſes deß verfinſterten ☽ Liecht noch
ſey von den Soñenſtralen/ ſo durch dieſelben duͤnſte den Mond/ wiewol ſchwach
beſcheinen: Ebenermaſſen/ als wie man offt ſiehet/ das auch der Sonnen Liecht
durch einen dicken nebel mit vngewoͤhnlicher farb ohn alle ſtralen ſich ſehen leſ-
ſet. Vnd kan man hierauß auch vrſach geben/ warumb des verfinſtertẽ Monds
farbe nicht in allen finſterniſſen einerley/ nemlich/ das ſolches herſprieſſe auß
beſchaffenheit derſelben duͤnſte/ nach dem ſie duͤnner vnd reiner/ oder dicker vnd
vureiner ſindt. Weil aber diß paradoxon nicht allen Gelarten annemlich/ vñ
doch an dieſen ort zu demonſtriren nicht dienet/ kan man auch wol eine andere
vrſach deß vberbleibenden Liechts am verfinſterten ☽ geben. Denn ſpricht
Kepplerus, es iſt keine nacht ſo ſtickfinſter/ wenn gleich noch ſo dicke Wolcken
den Himmel vberzogen hetten/ in der man nicht ſolte ſo viel ſehen/ das man
Schnee
K
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