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Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.

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1604. welchen man am hellen tage sehen kundte. 3. Den newen Stern in
der brust des Schwans/ welcher Anno 1601. allererst entstanden vnnd noch
heutige stund nicht verschwunden. Diese vnd dergleichen zuvor vnerhörte sa-
chen acht ich gewißlich die jenigen sein/ von denen Christus redet/ da er saget/
das sich der Himmelkräffte bewegen werden.

IX.
Ob die benennung der Monscheine auch zu erkündigung
des Gewitters diene.

WJr haben das vorstehende 1617. Jahr in Augusto Newes Calenders
zwey New Monde/ vnd also sind im selben Jahr 13. New Monden de-
ren einer ein Einkömling oder Embolimon/ von welchem solch ein Jahr
Embolimaeus genandt wird. Nun wird/ wie bewust/ jeglichen Monschein ein
Namen gegeben von den 12. Monaten des Jahrs/ also das die Monscheine ge-
nant werden: Der Jenner Mond/ Der Hornungs Mond etc. vnd wenn in ei-
nem Jahr 13. New Monde kommen/ nennet man einen den Einkömling.

Es ist auch nicht vnbewust das der gemeine Mann/ sonderlich Bawers-
leute/ in der witterung sich zu richten pflegen nach benennung der Monscheine/
als das der Hornungs Mond müsse kaldt sein etc. So weiß man auch/ das die
Calenderschreiber nicht allezeit in bewegung der Monschein vber ein stimmen:
Die vrsachen hab ich im 6. Cap. auffs 1615. Jahr angezeigt. Nun ist die
frage/ wornach sich in solcher vngleichheit der gemeine Mann sol richten/ vnnd
ob in der Wetterdeutung so viel daran gelegen? Jtem: ob der Einkömling we-
gen daß/ das er ein Einkömling vnd etwas sonderlichs/ auch ein sonderliche be-
deutung deß Wetters habe? Jch wil auffs letzte erst antworten/ vnd spreche das
er deßhalben für andern nichts mehr wircke als der Schalttag im Schalt Jahr
(ob schon etliche meynen/ die Schalt Jahr wircken für andern was sonderlichs
davon ein ander mal) sintemal die legung deß Eimkömlings nicht aus der Na-
tur herspringt/ sondern von Menschlicher Satzung seinen nahmen erlangt.
Auch sprech ich/ das die benennung der Monscheine nichts zur wirckung deß
Gewitters gebe/ dieweil dieselbe benennung ebenmessig nur eine Menschliche
Satzung/ vnd solch eine satzung/ die sich von einem so/ vom andern anders/ regie-
ren lesset. Offt nennet einer einen Newmond Hornungschein/ den ein ander
Mertzschein nennet/ Aber der Himlische Mond geht seinen richtigen gang/ fragt
nichts darnach/ was jhm die Menschen in diesem oder jenem Monat für einen
nahmen geben: Er wircket/ was seine Natur/ vnd nicht was seine benennung er-

fordert.
E ij

1604. welchen man am hellen tage ſehen kundte. 3. Den newen Stern in
der bruſt des Schwans/ welcher Anno 1601. allererſt entſtanden vnnd noch
heutige ſtund nicht verſchwunden. Dieſe vnd dergleichen zuvor vnerhoͤrte ſa-
chen acht ich gewißlich die jenigen ſein/ von denen Chriſtus redet/ da er ſaget/
das ſich der Himmelkraͤffte bewegen werden.

IX.
Ob die benennung der Monſcheine auch zu erkuͤndigung
des Gewitters diene.

WJr haben das vorſtehende 1617. Jahr in Auguſto Newes Calenders
zwey New Monde/ vnd alſo ſind im ſelben Jahr 13. New Monden de-
ren einer ein Einkoͤmling oder Embolimon/ von welchem ſolch ein Jahr
Embolimæus genandt wird. Nun wird/ wie bewuſt/ jeglichen Monſchein ein
Namen gegeben von den 12. Monaten des Jahrs/ alſo das die Monſcheine ge-
nant werden: Der Jenner Mond/ Der Hornungs Mond etc. vnd wenn in ei-
nem Jahr 13. New Monde kommen/ nennet man einen den Einkoͤmling.

Es iſt auch nicht vnbewuſt das der gemeine Mann/ ſonderlich Bawers-
leute/ in der witterung ſich zu richten pflegen nach benennung der Monſcheine/
als das der Hornungs Mond muͤſſe kaldt ſein etc. So weiß man auch/ das die
Calenderſchreiber nicht allezeit in bewegung der Monſchein vber ein ſtimmen:
Die vrſachen hab ich im 6. Cap. auffs 1615. Jahr angezeigt. Nun iſt die
frage/ wornach ſich in ſolcher vngleichheit der gemeine Mann ſol richten/ vnnd
ob in der Wetterdeutung ſo viel daran gelegen? Jtem: ob der Einkoͤmling we-
gen daß/ das er ein Einkoͤmling vnd etwas ſonderlichs/ auch ein ſonderliche be-
deutung deß Wetters habe? Jch wil auffs letzte erſt antworten/ vnd ſpreche das
er deßhalben fuͤr andern nichts mehr wircke als der Schalttag im Schalt Jahr
(ob ſchon etliche meynen/ die Schalt Jahr wircken fuͤr andern was ſonderlichs
davon ein ander mal) ſintemal die legung deß Eimkoͤmlings nicht aus der Na-
tur herſpringt/ ſondern von Menſchlicher Satzung ſeinen nahmen erlangt.
Auch ſprech ich/ das die benennung der Monſcheine nichts zur wirckung deß
Gewitters gebe/ dieweil dieſelbe benennung ebenmeſſig nur eine Menſchliche
Satzung/ vnd ſolch eine ſatzung/ die ſich von einem ſo/ vom andern anders/ regie-
ren leſſet. Offt nennet einer einen Newmond Hornungſchein/ den ein ander
Mertzſchein nennet/ Aber der Himliſche Mond geht ſeinen richtigen gang/ fragt
nichts darnach/ was jhm die Menſchen in dieſem oder jenem Monat fuͤr einen
nahmen geben: Er wircket/ was ſeine Natur/ vnd nicht was ſeine benennung er-

fordert.
E ij
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[0053] 1604. welchen man am hellen tage ſehen kundte. 3. Den newen Stern in der bruſt des Schwans/ welcher Anno 1601. allererſt entſtanden vnnd noch heutige ſtund nicht verſchwunden. Dieſe vnd dergleichen zuvor vnerhoͤrte ſa- chen acht ich gewißlich die jenigen ſein/ von denen Chriſtus redet/ da er ſaget/ das ſich der Himmelkraͤffte bewegen werden. IX. Ob die benennung der Monſcheine auch zu erkuͤndigung des Gewitters diene. WJr haben das vorſtehende 1617. Jahr in Auguſto Newes Calenders zwey New Monde/ vnd alſo ſind im ſelben Jahr 13. New Monden de- ren einer ein Einkoͤmling oder Embolimon/ von welchem ſolch ein Jahr Embolimæus genandt wird. Nun wird/ wie bewuſt/ jeglichen Monſchein ein Namen gegeben von den 12. Monaten des Jahrs/ alſo das die Monſcheine ge- nant werden: Der Jenner Mond/ Der Hornungs Mond etc. vnd wenn in ei- nem Jahr 13. New Monde kommen/ nennet man einen den Einkoͤmling. Es iſt auch nicht vnbewuſt das der gemeine Mann/ ſonderlich Bawers- leute/ in der witterung ſich zu richten pflegen nach benennung der Monſcheine/ als das der Hornungs Mond muͤſſe kaldt ſein etc. So weiß man auch/ das die Calenderſchreiber nicht allezeit in bewegung der Monſchein vber ein ſtimmen: Die vrſachen hab ich im 6. Cap. auffs 1615. Jahr angezeigt. Nun iſt die frage/ wornach ſich in ſolcher vngleichheit der gemeine Mann ſol richten/ vnnd ob in der Wetterdeutung ſo viel daran gelegen? Jtem: ob der Einkoͤmling we- gen daß/ das er ein Einkoͤmling vnd etwas ſonderlichs/ auch ein ſonderliche be- deutung deß Wetters habe? Jch wil auffs letzte erſt antworten/ vnd ſpreche das er deßhalben fuͤr andern nichts mehr wircke als der Schalttag im Schalt Jahr (ob ſchon etliche meynen/ die Schalt Jahr wircken fuͤr andern was ſonderlichs davon ein ander mal) ſintemal die legung deß Eimkoͤmlings nicht aus der Na- tur herſpringt/ ſondern von Menſchlicher Satzung ſeinen nahmen erlangt. Auch ſprech ich/ das die benennung der Monſcheine nichts zur wirckung deß Gewitters gebe/ dieweil dieſelbe benennung ebenmeſſig nur eine Menſchliche Satzung/ vnd ſolch eine ſatzung/ die ſich von einem ſo/ vom andern anders/ regie- ren leſſet. Offt nennet einer einen Newmond Hornungſchein/ den ein ander Mertzſchein nennet/ Aber der Himliſche Mond geht ſeinen richtigen gang/ fragt nichts darnach/ was jhm die Menſchen in dieſem oder jenem Monat fuͤr einen nahmen geben: Er wircket/ was ſeine Natur/ vnd nicht was ſeine benennung er- fordert. E ij

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Zitationshilfe: Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631/53>, abgerufen am 22.11.2024.