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Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.

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Fundament, darauff diese Wetterdeutung gebawet/ ist das der Christag den
Jenner/ S. Stephans tag den Hornung/ der dritte feyertag den Mertz vnd so
fortan die folgende tage ein jeglicher nach der ordnung die folgenden Monat
bedeute/

Vnd wie es wittert an jeglichem Tag
Also sol es wittern/ als ich dir sag/
An seinem Monat der jhm zugehört
Welchs folgend gantz klärlich wird gespört etc.

Wie die gemeinen verß lauten. Aber wie sich die verße reimen/ so reimen
sich auch die 12. tage zu den 12. Monaten. Es ist hie keine analogia Physica
oder Natürliche correspodenz, sondern blosse Arithmetica, das die zahl 12.
mit einander verglichen wird. Da heists: Quantitatum nulla est efficacia.
Ob jemand vielleicht meinen wolte/ es hetten diese 12. tage mit den principiis
fignorum Zodiaci,
oder principiis mensium sive lunarium sive civilium et-
wan ein sonderlich verbündnüß/ der wird jrren: Denn zum exempel der Christ-
tag/ das ist der 25. Decembris, ist nicht der anfang des Sonnen Monats
(welches der 22. Decemb. ist) viel weniger der anfang des Monats Ianuarii,
selten aber/ vnd kaum in 19. Jaren einmal/ der anfang eines newen Monden/
vnd da der Christtag gleich im anfang etwan eines Monscheins oder Monats
etc. were/ so würden doch die andern 11. tage die eigenschafft nicht haben. Vnd
da sie dieselbe gleich hetten/ so were doch noch keine gnugsame consequentz
des gewitters/ so wenig als man sonst außm tage eines Newen Liechtes von
des gantzen Monscheins witterung was gewisses schliessen kan. Jch frage aber
die jenigen/ so auff die zwelfften viel halten/ wenn es auff den New Jahrstag
schneyete/ ob dergleichen auch im Augusto zugewarten wer? So sie antworten/
an stat des schnees müste man im Augusto regen vermuten/ kündt ichs leicht
gleuben/ sintemal selten ein gantzer Sommer Monat ohne Regen ableufft.

III.
Ob man dan auch nicht auß den Hörnern des zu oder
abnemenden Mondes vom gewitter der nachfolgenden

tage was vrtheilen könne?

JA freylich: doch mit vnterscheidt. Denn es pflegen die Landleute des
Monds Hörner auff zweyerley Manier zu betrachten. Etliche sprechen
also: Die Hörner sind spitzig/ Es wird schön Wetter diese Tage sein: Oder/ die

Hörner
B ij

Fundament, darauff dieſe Wetterdeutung gebawet/ iſt das der Chriſtag den
Jenner/ S. Stephans tag den Hornung/ der dritte feyertag den Mertz vnd ſo
fortan die folgende tage ein jeglicher nach der ordnung die folgenden Monat
bedeute/

Vnd wie es wittert an jeglichem Tag
Alſo ſol es wittern/ als ich dir ſag/
An ſeinem Monat der jhm zugehoͤrt
Welchs folgend gantz klaͤrlich wird geſpoͤrt etc.

Wie die gemeinen verß lauten. Aber wie ſich die verße reimen/ ſo reimen
ſich auch die 12. tage zu den 12. Monaten. Es iſt hie keine analogia Phyſica
oder Natuͤrliche correſpodenz, ſondern bloſſe Arithmetica, das die zahl 12.
mit einander verglichen wird. Da heiſts: Quantitatum nulla eſt efficacia.
Ob jemand vielleicht meinen wolte/ es hetten dieſe 12. tage mit den principiis
fignorum Zodiaci,
oder principiis menſium ſive lunarium ſive civilium et-
wan ein ſonderlich verbuͤndnuͤß/ der wird jrren: Denn zum exempel der Chriſt-
tag/ das iſt der 25. Decembris, iſt nicht der anfang des Sonnen Monats ♑
(welches der 22. Decemb. iſt) viel weniger der anfang des Monats Ianuarii,
ſelten aber/ vnd kaum in 19. Jaren einmal/ der anfang eines newen Monden/
vnd da der Chriſttag gleich im anfang etwan eines Monſcheins oder Monats
etc. were/ ſo wuͤrden doch die andern 11. tage die eigenſchafft nicht haben. Vnd
da ſie dieſelbe gleich hetten/ ſo were doch noch keine gnugſame conſequentz
des gewitters/ ſo wenig als man ſonſt außm tage eines Newen Liechtes von
des gantzen Monſcheins witterung was gewiſſes ſchlieſſen kan. Jch frage aber
die jenigen/ ſo auff die zwelfften viel halten/ wenn es auff den New Jahrstag
ſchneyete/ ob dergleichen auch im Auguſto zugewarten wer? So ſie antworten/
an ſtat des ſchnees muͤſte man im Auguſto regen vermuten/ kuͤndt ichs leicht
gleuben/ ſintemal ſelten ein gantzer Sommer Monat ohne Regen ableufft.

III.
Ob man dan auch nicht auß den Hoͤrnern des zu oder
abnemenden Mondes vom gewitter der nachfolgenden

tage was vrtheilen koͤnne?

JA freylich: doch mit vnterſcheidt. Denn es pflegen die Landleute des
Monds Hoͤrner auff zweyerley Manier zu betrachten. Etliche ſprechen
alſo: Die Hoͤrner ſind ſpitzig/ Es wird ſchoͤn Wetter dieſe Tage ſein: Oder/ die

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[0029] Fundament, darauff dieſe Wetterdeutung gebawet/ iſt das der Chriſtag den Jenner/ S. Stephans tag den Hornung/ der dritte feyertag den Mertz vnd ſo fortan die folgende tage ein jeglicher nach der ordnung die folgenden Monat bedeute/ Vnd wie es wittert an jeglichem Tag Alſo ſol es wittern/ als ich dir ſag/ An ſeinem Monat der jhm zugehoͤrt Welchs folgend gantz klaͤrlich wird geſpoͤrt etc. Wie die gemeinen verß lauten. Aber wie ſich die verße reimen/ ſo reimen ſich auch die 12. tage zu den 12. Monaten. Es iſt hie keine analogia Phyſica oder Natuͤrliche correſpodenz, ſondern bloſſe Arithmetica, das die zahl 12. mit einander verglichen wird. Da heiſts: Quantitatum nulla eſt efficacia. Ob jemand vielleicht meinen wolte/ es hetten dieſe 12. tage mit den principiis fignorum Zodiaci, oder principiis menſium ſive lunarium ſive civilium et- wan ein ſonderlich verbuͤndnuͤß/ der wird jrren: Denn zum exempel der Chriſt- tag/ das iſt der 25. Decembris, iſt nicht der anfang des Sonnen Monats ♑ (welches der 22. Decemb. iſt) viel weniger der anfang des Monats Ianuarii, ſelten aber/ vnd kaum in 19. Jaren einmal/ der anfang eines newen Monden/ vnd da der Chriſttag gleich im anfang etwan eines Monſcheins oder Monats etc. were/ ſo wuͤrden doch die andern 11. tage die eigenſchafft nicht haben. Vnd da ſie dieſelbe gleich hetten/ ſo were doch noch keine gnugſame conſequentz des gewitters/ ſo wenig als man ſonſt außm tage eines Newen Liechtes von des gantzen Monſcheins witterung was gewiſſes ſchlieſſen kan. Jch frage aber die jenigen/ ſo auff die zwelfften viel halten/ wenn es auff den New Jahrstag ſchneyete/ ob dergleichen auch im Auguſto zugewarten wer? So ſie antworten/ an ſtat des ſchnees muͤſte man im Auguſto regen vermuten/ kuͤndt ichs leicht gleuben/ ſintemal ſelten ein gantzer Sommer Monat ohne Regen ableufft. III. Ob man dan auch nicht auß den Hoͤrnern des zu oder abnemenden Mondes vom gewitter der nachfolgenden tage was vrtheilen koͤnne? JA freylich: doch mit vnterſcheidt. Denn es pflegen die Landleute des Monds Hoͤrner auff zweyerley Manier zu betrachten. Etliche ſprechen alſo: Die Hoͤrner ſind ſpitzig/ Es wird ſchoͤn Wetter dieſe Tage ſein: Oder/ die Hoͤrner B ij

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Zitationshilfe: Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631/29>, abgerufen am 21.11.2024.