Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.volle Mond wircket vnd feuchtet viel mehr als der halbe oder newe Mond. Wen IX. Summarischer bericht von grossen Conjunctionibus vnd Tripliciteten. ERstlich wiederhole ich/ was ein Aspectus sey/ nemlich wenn zween Sternen Zum andern widerhole ich/ daß die Alten Astrologi den Thierkreiß oder Warm/ S ij
volle Mond wircket vnd feuchtet viel mehr als der halbe oder newe Mond. Wen IX. Summariſcher bericht von groſſen Conjunctionibus vnd Tripliciteten. ERſtlich wiederhole ich/ was ein Aſpectus ſey/ nemlich wenn zween Sternen Zum andern widerhole ich/ daß die Alten Aſtrologi den Thierkreiß oder Warm/ S ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0157"/> volle Mond wircket vnd feuchtet viel mehr als der halbe oder newe Mond. Wen<lb/> nun derſelben newen Sternen liechtlein ſo gar klein iſt/ das man ſie auch mit na-<lb/> tuͤrlichem Geſicht gar nicht erſehen kan/ ſo muß folgen/ das/ ob ſie wol neben an-<lb/> dern Sternen mit wircken/ jhre wirckung dennoch gegen der andern kraͤffte we-<lb/> nig zu rechnen ſey. Das iſt meine meynung von der einen art Sternen/ die man<lb/> nemlich deß nachts am Firmament durchs newe ferngeſicht gemercket. Von<lb/> den andern/ welche man deß tags vnter der Sonnen/ oder innerhalb deß gezircks<lb/> der Sonnen (<hi rendition="#aq">intra ambitum diſci ſolaris</hi>) in geſtalt ſchwartzer flecken befin-<lb/> det/ weiß ich mich dißmal noch nicht gruͤndlich zu erklaͤren. Das ſolche ſchwar-<lb/> tze flecken in warheit Sternen ſind/ iſt nicht zuzweiffeln/ weil es nicht alleine ge-<lb/> dachter <hi rendition="#aq">Scheinerus,</hi> ſondern auch andere <hi rendition="#aq">Aſtronomi</hi> gnugſam beweiſen. So<lb/> ſind derſelben flecken oder Sternen auch nicht wenig/ etliche auch ſo groß/ alß et-<lb/> wan <hi rendition="#aq">Jupiter</hi> oder andere groſſe Sternen/ ſonderlich wenn ſie mitten ins gezirck<lb/> der Sonnen kommen: wenn ſie aber noch nicht ins mittel kommen/ oder zur an-<lb/> dern ſeit wider hinauß wollen/ werden ſie allgemach kleiner vnd ſchmaler. So<lb/> nun <hi rendition="#aq">Mercurius,</hi> in ☌ ☉ ſo groſſe krafft hat/ wie die <hi rendition="#aq">Aſtrologi</hi> lehren/ was ſoltẽ<lb/> nicht gemelte ſo viele ſternen thun koͤnnen/ deren etliche weit groͤſſer denn <hi rendition="#aq">Mer-<lb/> curius?</hi> Derhalben moͤcht ich wol gern einen <hi rendition="#aq">Aſtrologophyſicum,</hi> der in die-<lb/> ſer materi erfahrner als ich/ davon <hi rendition="#aq">diſcurriren</hi> hoͤren.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IX.</hi><lb/> Summariſcher bericht von groſſen</hi><hi rendition="#aq">Conjunctionibus</hi><lb/> vnd <hi rendition="#aq">Tripliciteten.</hi></head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>Rſtlich wiederhole ich/ was ein <hi rendition="#aq">Aſpectus</hi> ſey/ nemlich wenn zween Sternen<lb/> entweder an einem ort des Himmels beyſammen ſind/ oder ja an zweyen<lb/> Orten/ alſo/ daß ſie von dannen den Erdboden beleuchten vñ gleichſam anſchawẽ<lb/> mit ſtralen/ die am Him̃el ein ſechſtpart/ vierdpart/ drittpart der gantzen Son-<lb/> nenſtraß beſchlieſſen/ oder auch/ da ſie aus zweyen gegen vbergelegenen Orten<lb/> des Himmels die Erd anleuchten. Wenn ſie die erd aus einerley Ort anleuch-<lb/> ten/ ſo wird der <hi rendition="#aq">Aſpectus Conjunctio,</hi> eine zuſammenkunfft genant: Wenn ſie<lb/> ein ſechſtpart des Thierkreißes oder der Soñenſtraß vonander ſind/ ſo heißt der<lb/><hi rendition="#aq">Aſpect ſextilis:</hi> Wenn ſie ein vierdpart vonander ſind/ ſo heißt der <hi rendition="#aq">Aſpect Qua-<lb/> dratus:</hi> Wenn ſie ein drittpart (das ſind 120 gr. oder 4 <hi rendition="#aq">Signa</hi>) von einander<lb/> ſtehn/ ſo heißt der <hi rendition="#aq">Aſpect Trigonus.</hi></p><lb/> <p>Zum andern widerhole ich/ daß die Alten <hi rendition="#aq">Aſtrologi</hi> den Thierkreiß oder<lb/> die Sonnenſtraß in 4 <hi rendition="#aq">Claſſes</hi> ausgetheilet/ nach den 4 <hi rendition="#aq">Qualite</hi>ten/ welche ſind/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">S ij</fw><fw place="bottom" type="catch">Warm/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0157]
volle Mond wircket vnd feuchtet viel mehr als der halbe oder newe Mond. Wen
nun derſelben newen Sternen liechtlein ſo gar klein iſt/ das man ſie auch mit na-
tuͤrlichem Geſicht gar nicht erſehen kan/ ſo muß folgen/ das/ ob ſie wol neben an-
dern Sternen mit wircken/ jhre wirckung dennoch gegen der andern kraͤffte we-
nig zu rechnen ſey. Das iſt meine meynung von der einen art Sternen/ die man
nemlich deß nachts am Firmament durchs newe ferngeſicht gemercket. Von
den andern/ welche man deß tags vnter der Sonnen/ oder innerhalb deß gezircks
der Sonnen (intra ambitum diſci ſolaris) in geſtalt ſchwartzer flecken befin-
det/ weiß ich mich dißmal noch nicht gruͤndlich zu erklaͤren. Das ſolche ſchwar-
tze flecken in warheit Sternen ſind/ iſt nicht zuzweiffeln/ weil es nicht alleine ge-
dachter Scheinerus, ſondern auch andere Aſtronomi gnugſam beweiſen. So
ſind derſelben flecken oder Sternen auch nicht wenig/ etliche auch ſo groß/ alß et-
wan Jupiter oder andere groſſe Sternen/ ſonderlich wenn ſie mitten ins gezirck
der Sonnen kommen: wenn ſie aber noch nicht ins mittel kommen/ oder zur an-
dern ſeit wider hinauß wollen/ werden ſie allgemach kleiner vnd ſchmaler. So
nun Mercurius, in ☌ ☉ ſo groſſe krafft hat/ wie die Aſtrologi lehren/ was ſoltẽ
nicht gemelte ſo viele ſternen thun koͤnnen/ deren etliche weit groͤſſer denn Mer-
curius? Derhalben moͤcht ich wol gern einen Aſtrologophyſicum, der in die-
ſer materi erfahrner als ich/ davon diſcurriren hoͤren.
IX.
Summariſcher bericht von groſſen Conjunctionibus
vnd Tripliciteten.
ERſtlich wiederhole ich/ was ein Aſpectus ſey/ nemlich wenn zween Sternen
entweder an einem ort des Himmels beyſammen ſind/ oder ja an zweyen
Orten/ alſo/ daß ſie von dannen den Erdboden beleuchten vñ gleichſam anſchawẽ
mit ſtralen/ die am Him̃el ein ſechſtpart/ vierdpart/ drittpart der gantzen Son-
nenſtraß beſchlieſſen/ oder auch/ da ſie aus zweyen gegen vbergelegenen Orten
des Himmels die Erd anleuchten. Wenn ſie die erd aus einerley Ort anleuch-
ten/ ſo wird der Aſpectus Conjunctio, eine zuſammenkunfft genant: Wenn ſie
ein ſechſtpart des Thierkreißes oder der Soñenſtraß vonander ſind/ ſo heißt der
Aſpect ſextilis: Wenn ſie ein vierdpart vonander ſind/ ſo heißt der Aſpect Qua-
dratus: Wenn ſie ein drittpart (das ſind 120 gr. oder 4 Signa) von einander
ſtehn/ ſo heißt der Aſpect Trigonus.
Zum andern widerhole ich/ daß die Alten Aſtrologi den Thierkreiß oder
die Sonnenſtraß in 4 Claſſes ausgetheilet/ nach den 4 Qualiteten/ welche ſind/
Warm/
S ij
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Zitationshilfe: | Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631/157>, abgerufen am 16.02.2025. |