Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.stracks jemand billich fragen/ was für grund dieser Ehliche bandt der 12 Zei- Warumb folgt aber nach der fewrigen Triplicitet stracks die Jrrdische? Weil aber jedes par zeichen sol sein wie Männlein vnd Weiblein/ warumb Diß Q ij
ſtracks jemand billich fragen/ was fuͤr grund dieſer Ehliche bandt der 12 Zei- Warumb folgt aber nach der fewrigen Triplicitet ſtracks die Jrrdiſche? Weil aber jedes par zeichen ſol ſein wie Maͤnnlein vnd Weiblein/ warumb Diß Q ij
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ſtracks jemand billich fragen/ was fuͤr grund dieſer Ehliche bandt der 12 Zei-
chen habe: Drauff antwortet Ptolemæus, das/ weil die zeiten in jmmerweren-
de abwechſelung des Tags vnd der nacht vnterſchieden/ haben die alten daher ge
legenheit genommen/ die 12 zeichen/ weil jhre zahl gerad iſt/ in 6 ehliche par zu
vertheilen/ ſo das jeglich Maͤnnlein ſein Weiblein habe/ vnd das die maͤnnlein
zugleich taͤgliche zeichen/ ſigna diurna, die Weiblein naͤchtliche/ nocturna, heiſ-
ſen ſolten. Wer ſich nun an dieſer antwort Ptolemæi nicht benuͤgen leſſet/ dem
weiß ich nicht zu helffen.] Weil nun 12 Zeichen/ vnd 4 Element ſind/ vnd man
nicht die 3 nechſtanffeinander folgende wollen einem Element anrechnen/ ſo hat
man den Thierkreiß in Triangel oder Drittpart ausgetheilt/ vnd jedes Trian-
gels dreyen ecken drey Zeichen einerley Complexion (jedem eck ein Zeichen)
zugeordnet. Vnd weil das Element deß Fewers alle dinge lebhafft macht/ auch
der Wieder ein Fruͤhlingszeichen iſt/ in welchem die Sonn allen den Winter
vber erſtorbenen dingen das leben wiederbringt/ Alſo ſteht billich im erſten eck
des Triangels der Wieder/ vnd wird von dieſem anfang derſelbe gantze Trian-
gel der Fewrige genannt: die andern beyden zum Fewrigen ∆ gehoͤrigen Zei-
chen ſind/ der Loͤw/ vnd der Schuͤtz/ ſo das jeglichs vom andern/ vmb das dritt-
part des Himmels abgelegen/ vnd alſo alle drey ♈/ ♌/ ♐/ mit jhren ſtellen
gleichſam drey ecken eines Triangels machen. Eben alſo ſind die andern drey
Triangel vnd jhre Zeichen diſponiret/ wie aus obiger vorſtellung zu ſehen.
Warumb folgt aber nach der fewrigen Triplicitet ſtracks die Jrrdiſche?
oder warumb iſt der ♉/ ♍ vnd ♑ nicht lufftiger natur/ weil doch nachm
Element des Fewers das Element der Lufft folgt? Hierauff antwortet Albu-
maſar, Qualitatem activam, als da ſind Waͤrme vnd Kaͤlte/ nobiliorem eſſe
paſſiva: Alſo hab nach der hitz erſtlich die kaͤlte folgen muͤſſen/ weil auch dieſelbe
Qualitet gegen der vorhergehenden (der Waͤrme) ſo eine beſchaffenheit habe/
als die nacht gegen dem tage/ als das Weiblein gegen dem Maͤñlein: von wel-
cher Ehparung ſchon oben gemeldet.
Weil aber jedes par zeichen ſol ſein wie Maͤnnlein vnd Weiblein/ warumb
iſt denn der Stier/ als das Weiblein/ nicht kalt vnd feucht/ weil dieſe comple-
xion der Weiblein vnd der Nacht eigen iſt/ wie Warm vnd Trucken der Maͤnn-
lein vnd des Tages? Albumaſar hat auch drauff antwort/ vnd hilfft jhn Kepp-
lerus fort/ neinlich/ Gleich wie Mann vnd Weib einerley materialia Menſch-
liches Leibes haben/ aber beyde geſchlechter mit den formalibus vnterſchieden
ſind/ Alſo ſey es billich/ das ♈ vnd ♉ einerley qualitates paſſivas tanquam
materiales, nemlich das Trucken/ an ſich haben/ aber mit qualitatibus activis
tanquam formalibus, welche ſind Waͤrme vnd Kaͤlte/ vnterſchieden ſein.
Diß
Q ij
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Zitationshilfe: | Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631/141>, abgerufen am 16.02.2025. |