Crescentiis, Petrus de: Petrus de Crescentiis zu teutsch mit Figuren. Speyer, ca. 1493.Das achte [Spaltenumbruch]
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Das .iii. capitel. Von den zyrgarten der konig vnd ander irluchter hern. [Abbildung]
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Synt Das achte [Spaltenumbruch]
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Synt <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0006"/><fw type="header" place="top">Das achte<lb/></fw><cb/><note type="editorial">fol. 161\s{va}</note> vff das minste oder .xxx. vf das meiste oder .xl. noch willen des patron. In dy zeylen sollen dy cleinen bawm von ein stan .x. schw vnd dy groͤsseren .xx. Zwischen den bawmen mag man phlantzen eddele wynstocke mancherley geslechtes, dye lust moͤgen geben vnd auch nuͦtz. Dye zylen sollen gehacket werden, das alle bawme vnd wynstocke baß moͤgen wachsen. Was dorzwischen leher vorlibet, das loß man wachsen als wysen und gar züm dickern mole sol man vß zyhen oder hawen alle vnkruter, vnd nemlich dye groben vnlustigen. Die soliche wysen sol man zwirnet<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">zu</hi> zwirent: ‚zweimal‘ (BMZ)</note> ym ioer<note type="editorial">{\Cf{‚Jahr\grq</note> meyen<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">zu</hi> m\ae jen: ‚mähen‘ (BMZ)</note>, das sy lustiger vorliben vnd schoͤner. Dy bawmen aber sollen gephlantzt vnd formiret werden, als wir gelert han in dem funften buch von itzlichem geslechte. Auch sol man machen pergula<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">vgl. den lat. Text</hi></note> in der bequemsten stat in wiß eines huses oder eynes gezeldes. </p> </div> <div n="2"> <head>Das .iii. capitel. Von den zyrgarten der konig vnd ander irluchter hern.</head><lb/> <figure/><lb/> <cb/> <p><hi rendition="#in #red">S</hi>ynt<note type="editorial">fol. 161\s{vb}</note> das konige vnd ander groß hern von wegen irer macht vnd richtumer moͤgen irem willen in solichen lustigen dingen volkommelich gnug thuen vnnd in gebricht züm dickern mol nichs wann dy wise vnd lyst solicher ordenung, sollen sy wissen, daß ein gar lustiger zyrgart also mag gemacht werden. Sy sollen erwelen ein ebene stat, dy nit habe phudel<note type="editorial">{\Cf{phudel: ‚Lache, Pfütze‘ (FWB), ‚Morast‘ (<hi rendition="#k">Gr</hi>)}}</note> vnd nit vorhyndert der zuͦ wehunge der gutten wynde des vffgangs vnd der mitternacht. Dorynn sy ein luter brün leytlich<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">wohl zu</hi> leiten<hi rendition="#i">, oder vielleicht zu</hi> l\^{\i}te: ‚Bergabhang‘ (BMZ)<hi rendition="#i">, kaum</hi> leitlich: ‚schmerzlich‘ (BMZ)}}</note> an vil stete oder <choice><sic>allen en enden</sic><corr>allen enden</corr></choice><note type="editorial">{\Af{allen en enden}}</note>. Vnnd das dy stat yn habe .xx. morgen oder mehr, noch dem willen des herren, vnd werde vmbgeben mit muren bequemlich hoch vnd werde in yr gephlantzt gegen der mitternacht ein waldt der bawmen mancherley geslechtes. Dor ynn moͤgen lauffen vnd sich vorbergen wilde tyer, dye dorynn gesatzt syn. Gegen mittage aber werde gemacht eyn schon pallas, in dem konig vnnd konigynn wonen moͤgen, wann sy woͤllen swermuͦtikeyt flyhen vnnd ir gemuͦte mit frewde vnd troͤsten vornauwen. Wann das pallacium wirt im sommer grossen schaten machen vff der syten dem zyrgarten, do dy vnbequemen winde her kommen. Dy fenster aber des pallasts sollen offen syn gegen den garten, do werden sy nit han grosse hytze der sonnen. Auch in der stat sollen gemacht werden einer oder mehr solicher cleiner gertlyn, von den wir gesaget han in dem ersten capitel diß teyles. Auch sol man doryn machen ein wyerlin mit fyschen vnd mit irer narung dorynn. In den bawm wald sollen gesatzt werden hasen, boglin<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">zu</hi> böckelîn: ‚kleiner Bock‘ (BMZ)}}</note>, kuniglyn<note type="editorial">{\Cf{kunigl\^{\i}n: ‚Kaninchen‘ (L)}}</note> vnd der glich, dy nit rauben. Vff etzliche bawmlin, dye zü nechst stan by dem pallas, sol gemacht werden glichsam eyn huß, des dach vnd wende sollen syn von eren<note type="editorial">{\Cf{\^er\^{\i}n: ‚ehern, erzen‘ (BMZ)}}</note> drote<note type="editorial">{\Cf{<hi rendition="#i">zu</hi> dr\^at: ‚Draht‘ (BMZ)}}</note> dicke geflochten. In das <choice><sic>sol</sic><corr>sollen</corr></choice><note type="editorial">{\Af{sol= \e{am Zeilenende}}</note> gesatzt werden rephuͦner, nachtgallen, </p> </div> </body> </text> </TEI> [0006]
Das achte
vff das minste oder .xxx. vf das meiste oder .xl. noch willen des patron. In dy zeylen sollen dy cleinen bawm von ein stan .x. schw vnd dy groͤsseren .xx. Zwischen den bawmen mag man phlantzen eddele wynstocke mancherley geslechtes, dye lust moͤgen geben vnd auch nuͦtz. Dye zylen sollen gehacket werden, das alle bawme vnd wynstocke baß moͤgen wachsen. Was dorzwischen leher vorlibet, das loß man wachsen als wysen und gar züm dickern mole sol man vß zyhen oder hawen alle vnkruter, vnd nemlich dye groben vnlustigen. Die soliche wysen sol man zwirnet ym ioer meyen, das sy lustiger vorliben vnd schoͤner. Dy bawmen aber sollen gephlantzt vnd formiret werden, als wir gelert han in dem funften buch von itzlichem geslechte. Auch sol man machen pergula in der bequemsten stat in wiß eines huses oder eynes gezeldes.
Das .iii. capitel. Von den zyrgarten der konig vnd ander irluchter hern.
[Abbildung]
Synt das konige vnd ander groß hern von wegen irer macht vnd richtumer moͤgen irem willen in solichen lustigen dingen volkommelich gnug thuen vnnd in gebricht züm dickern mol nichs wann dy wise vnd lyst solicher ordenung, sollen sy wissen, daß ein gar lustiger zyrgart also mag gemacht werden. Sy sollen erwelen ein ebene stat, dy nit habe phudel vnd nit vorhyndert der zuͦ wehunge der gutten wynde des vffgangs vnd der mitternacht. Dorynn sy ein luter brün leytlich an vil stete oder allen enden. Vnnd das dy stat yn habe .xx. morgen oder mehr, noch dem willen des herren, vnd werde vmbgeben mit muren bequemlich hoch vnd werde in yr gephlantzt gegen der mitternacht ein waldt der bawmen mancherley geslechtes. Dor ynn moͤgen lauffen vnd sich vorbergen wilde tyer, dye dorynn gesatzt syn. Gegen mittage aber werde gemacht eyn schon pallas, in dem konig vnnd konigynn wonen moͤgen, wann sy woͤllen swermuͦtikeyt flyhen vnnd ir gemuͦte mit frewde vnd troͤsten vornauwen. Wann das pallacium wirt im sommer grossen schaten machen vff der syten dem zyrgarten, do dy vnbequemen winde her kommen. Dy fenster aber des pallasts sollen offen syn gegen den garten, do werden sy nit han grosse hytze der sonnen. Auch in der stat sollen gemacht werden einer oder mehr solicher cleiner gertlyn, von den wir gesaget han in dem ersten capitel diß teyles. Auch sol man doryn machen ein wyerlin mit fyschen vnd mit irer narung dorynn. In den bawm wald sollen gesatzt werden hasen, boglin, kuniglyn vnd der glich, dy nit rauben. Vff etzliche bawmlin, dye zü nechst stan by dem pallas, sol gemacht werden glichsam eyn huß, des dach vnd wende sollen syn von eren drote dicke geflochten. In das sollen gesatzt werden rephuͦner, nachtgallen,
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Zitationshilfe: | Crescentiis, Petrus de: Petrus de Crescentiis zu teutsch mit Figuren. Speyer, ca. 1493, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crescentiis_figuren_1493/6>, abgerufen am 16.02.2025. |