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Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792.

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XVI. Betrachtung.
traulichen Sprache zu Gott beten könnt: Mein
Herz hält dir vor dein Wort: ihr sollt mein Antlitz
suchen, darum suche ich, Herr, dein Antlitz.
*)

Ja, nie wollen wir, theuerster Erlöser, in der
Uebung des Gebets saumselig und nachläßig werden;
denn wir brauchen alle täglich viel Gnade, viel Ver-
gebung der Sünden, viel Unterstützung zur Führung
unsers Christenthums, viel Segen zu unsern Ge-
schäften und die beständige Leitung des heiligen Gei-
stes. Drum so wirke durch diesen deinen Geist in
uns Lust und Kraft zum Gebet. Laß es die tägliche
Nahrung unsers Glaubens, die Stärkung unserer
Tugend und die Quelle des besten Trostes seyn, bis
wir dich einst, Herr Jesu, in deiner Herrlichkeit se-
hen, und mit allen Engeln und Auserwählten dort
ewig anbeten werden. Jndeß so lange wir noch hier
leben, soll das Gebet unsere liebste angenehmste Be-
schäftigung seyn. Denn

Mein bester Trost in diesem Leben,
Jst ein Gebet zu meinem Gott;
Dies kann mir Kraft in Schwachheit geben,
Geduld und Muth in jeder Noth,
Bey jedem Gram, bey jedem Schmerz
Ein ruhiges zufriednes Herz.


Sieb-
*) Ps. 27, 8.
G 4

XVI. Betrachtung.
traulichen Sprache zu Gott beten könnt: Mein
Herz hält dir vor dein Wort: ihr ſollt mein Antlitz
ſuchen, darum ſuche ich, Herr, dein Antlitz.
*)

Ja, nie wollen wir, theuerſter Erlöſer, in der
Uebung des Gebets ſaumſelig und nachläßig werden;
denn wir brauchen alle täglich viel Gnade, viel Ver-
gebung der Sünden, viel Unterſtützung zur Führung
unſers Chriſtenthums, viel Segen zu unſern Ge-
ſchäften und die beſtändige Leitung des heiligen Gei-
ſtes. Drum ſo wirke durch dieſen deinen Geiſt in
uns Luſt und Kraft zum Gebet. Laß es die tägliche
Nahrung unſers Glaubens, die Stärkung unſerer
Tugend und die Quelle des beſten Troſtes ſeyn, bis
wir dich einſt, Herr Jeſu, in deiner Herrlichkeit ſe-
hen, und mit allen Engeln und Auserwählten dort
ewig anbeten werden. Jndeß ſo lange wir noch hier
leben, ſoll das Gebet unſere liebſte angenehmſte Be-
ſchäftigung ſeyn. Denn

Mein beſter Troſt in dieſem Leben,
Jſt ein Gebet zu meinem Gott;
Dies kann mir Kraft in Schwachheit geben,
Geduld und Muth in jeder Noth,
Bey jedem Gram, bey jedem Schmerz
Ein ruhiges zufriednes Herz.


Sieb-
*) Pſ. 27, 8.
G 4
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[103/0129] XVI. Betrachtung. traulichen Sprache zu Gott beten könnt: Mein Herz hält dir vor dein Wort: ihr ſollt mein Antlitz ſuchen, darum ſuche ich, Herr, dein Antlitz. *) Ja, nie wollen wir, theuerſter Erlöſer, in der Uebung des Gebets ſaumſelig und nachläßig werden; denn wir brauchen alle täglich viel Gnade, viel Ver- gebung der Sünden, viel Unterſtützung zur Führung unſers Chriſtenthums, viel Segen zu unſern Ge- ſchäften und die beſtändige Leitung des heiligen Gei- ſtes. Drum ſo wirke durch dieſen deinen Geiſt in uns Luſt und Kraft zum Gebet. Laß es die tägliche Nahrung unſers Glaubens, die Stärkung unſerer Tugend und die Quelle des beſten Troſtes ſeyn, bis wir dich einſt, Herr Jeſu, in deiner Herrlichkeit ſe- hen, und mit allen Engeln und Auserwählten dort ewig anbeten werden. Jndeß ſo lange wir noch hier leben, ſoll das Gebet unſere liebſte angenehmſte Be- ſchäftigung ſeyn. Denn Mein beſter Troſt in dieſem Leben, Jſt ein Gebet zu meinem Gott; Dies kann mir Kraft in Schwachheit geben, Geduld und Muth in jeder Noth, Bey jedem Gram, bey jedem Schmerz Ein ruhiges zufriednes Herz. Sieb- *) Pſ. 27, 8. G 4

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Friedrich Heinrich: Ueber die Nachahmung Jesu. Ein Erbauungsbuch für Christen. Dresden, 1792, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_nachahmung_1792/129>, abgerufen am 22.11.2024.