Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

Bild:
<< vorherige Seite
1. "Sammelt euch Schätze."

Das lautet ja fast, als wollten wir, indem wir
das christliche Erziehungsgeschäft besprechen, einen
Punkt oben an stellen, welchem nach christlichen Grund-
sätzen nicht die erste Stelle gebührt, nämlich die Sorge
des Vaters für das zeitliche Fortkommen der Kinder,
die Ansammlung einer reichen Mitgift an die Kinder.

Doch nein! - Erklären wir uns! - Allerdings
betrifft das was wir sagen zunächst die Thätigkeit
und die Bemühungen des Vaters für das zeitliche
Fortkommen seiner Kinder. Sie bildet ja unzweifel-
haft (auch nach christlichen Grundsätzen) einen Theil
seiner väterlichen Aufgabe. Ihm hat es der Herr
aufgegeben, das zu erwerben, was nothwendig oder
wünschenswerth ist, um den Kindern in entsprechender
Weise Nahrung und Kleidung zu verschaffen, um sie
Nützliches und Nothwendiges lernen zu lassen, um sie
in den Stand zu setzen, zur Zeit selbst ein standes-
mäßiges Auskommen zu finden. Doch dazu bedarf
es für einen christlichen Vater wohl kaum der Er-
munterung und Ermahnung; er findet sich dazu von
selbst angeregt. Wir haben auch nichts dawider zu

1. „Sammelt euch Schätze.“

Das lautet ja fast, als wollten wir, indem wir
das christliche Erziehungsgeschäft besprechen, einen
Punkt oben an stellen, welchem nach christlichen Grund-
sätzen nicht die erste Stelle gebührt, nämlich die Sorge
des Vaters für das zeitliche Fortkommen der Kinder,
die Ansammlung einer reichen Mitgift an die Kinder.

Doch nein! – Erklären wir uns! – Allerdings
betrifft das was wir sagen zunächst die Thätigkeit
und die Bemühungen des Vaters für das zeitliche
Fortkommen seiner Kinder. Sie bildet ja unzweifel-
haft (auch nach christlichen Grundsätzen) einen Theil
seiner väterlichen Aufgabe. Ihm hat es der Herr
aufgegeben, das zu erwerben, was nothwendig oder
wünschenswerth ist, um den Kindern in entsprechender
Weise Nahrung und Kleidung zu verschaffen, um sie
Nützliches und Nothwendiges lernen zu lassen, um sie
in den Stand zu setzen, zur Zeit selbst ein standes-
mäßiges Auskommen zu finden. Doch dazu bedarf
es für einen christlichen Vater wohl kaum der Er-
munterung und Ermahnung; er findet sich dazu von
selbst angeregt. Wir haben auch nichts dawider zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <pb facs="#f0089" xml:id="C889V3_001_1874_pb0086_0001" n="86"/>
          <head rendition="#c">1. <q>&#x201E;Sammelt euch Schätze.&#x201C;</q>
  </head><lb/>
          <p>Das lautet ja fast, als wollten wir, indem wir<lb/>
das christliche Erziehungsgeschäft besprechen, einen<lb/>
Punkt oben an stellen, welchem nach christlichen Grund-<lb/>
sätzen nicht die erste Stelle gebührt, nämlich die Sorge<lb/>
des Vaters für das zeitliche Fortkommen der Kinder,<lb/>
die Ansammlung einer reichen Mitgift an die Kinder.</p>
          <p>Doch nein! &#x2013; Erklären wir uns! &#x2013; Allerdings<lb/>
betrifft das was wir sagen <hi rendition="#g">zunächst</hi> die Thätigkeit<lb/>
und die Bemühungen des Vaters für das zeitliche<lb/>
Fortkommen seiner Kinder. Sie bildet ja unzweifel-<lb/>
haft (auch nach christlichen Grundsätzen) einen Theil<lb/>
seiner väterlichen Aufgabe. <hi rendition="#g">Ihm</hi> hat es der Herr<lb/>
aufgegeben, das zu erwerben, was nothwendig oder<lb/>
wünschenswerth ist, um den Kindern in entsprechender<lb/>
Weise Nahrung und Kleidung zu verschaffen, um sie<lb/>
Nützliches und Nothwendiges lernen zu lassen, um sie<lb/>
in den Stand zu setzen, zur Zeit selbst ein standes-<lb/>
mäßiges Auskommen zu finden. Doch dazu bedarf<lb/>
es für einen christlichen Vater wohl kaum der Er-<lb/>
munterung und Ermahnung; er findet sich dazu von<lb/>
selbst angeregt. Wir haben auch nichts dawider zu<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0089] 1. „Sammelt euch Schätze.“ Das lautet ja fast, als wollten wir, indem wir das christliche Erziehungsgeschäft besprechen, einen Punkt oben an stellen, welchem nach christlichen Grund- sätzen nicht die erste Stelle gebührt, nämlich die Sorge des Vaters für das zeitliche Fortkommen der Kinder, die Ansammlung einer reichen Mitgift an die Kinder. Doch nein! – Erklären wir uns! – Allerdings betrifft das was wir sagen zunächst die Thätigkeit und die Bemühungen des Vaters für das zeitliche Fortkommen seiner Kinder. Sie bildet ja unzweifel- haft (auch nach christlichen Grundsätzen) einen Theil seiner väterlichen Aufgabe. Ihm hat es der Herr aufgegeben, das zu erwerben, was nothwendig oder wünschenswerth ist, um den Kindern in entsprechender Weise Nahrung und Kleidung zu verschaffen, um sie Nützliches und Nothwendiges lernen zu lassen, um sie in den Stand zu setzen, zur Zeit selbst ein standes- mäßiges Auskommen zu finden. Doch dazu bedarf es für einen christlichen Vater wohl kaum der Er- munterung und Ermahnung; er findet sich dazu von selbst angeregt. Wir haben auch nichts dawider zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/89
Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/89>, abgerufen am 28.11.2024.