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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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Welch einen schönen Anlaß und welches Hülfs-
mittel zugleich zu solchen religiösen Mittheilungen
der Mutter an ihr Kind bieten da insbesondere
die Feste und Festzeiten des Kirchenjahres. Kann
es denn für eine Mutter schwer sein, in den Ta-
gen vor dem Feste oder am Festtage selbst, we-
nigstens im Allgemeinen, zu sagen und zu erklären,
was dieses Fest zu bedeuten habe? Und thut sie
es, so wird das Kind nach und nach, Weihnachten,
in der Charwoche, Ostern, Christi Himmelfahrt,
Pfingsten u. s. w., in lebendiger, frischer Weise
in die Geschichte des Herrn und in die Geheim-
nisse Seines Lebens eingeweihet; es wird an den
Festen der h. Jungfrau mehr und mehr vertraut
mit der Mutter des Herrn und in ihre Verehrung
eingeführt. Und wie viel Stoff zu den nützlichsten
Erzählungen würden der Mutter die täglich im
Kalender verzeichneten Heiligen bieten, wenn sie es
sich angelegen sein ließe, selbst recht fleißig die Le-
ben dieser Heiligen zu lesen!

Außerdem wird es an Anknüpfungspunkten
mancher Art nicht fehlen und eine Mutter, welche
selbst ein Herz hat für Gott und Religion und
ihre Pflicht, das Kind früh zu Gott hinzuleiten,
zu würdigen versteht, wird solche leicht finden und
sie benutzen.

Oder wird sie sich damit entschuldigen können,
daß sie nicht Zeit dazu habe, sich also mit ihren
Kleinen zu beschäftigen, oder daß sie das nicht ver-
stehe? Bedarfs denn dazu so viele Zeit, wenn
die Mutter so, wie wir es hier angedeutet haben,
sich mit ihrem Kinde abgibt? Der große Vortheil,

Welch einen schönen Anlaß und welches Hülfs-
mittel zugleich zu solchen religiösen Mittheilungen
der Mutter an ihr Kind bieten da insbesondere
die Feste und Festzeiten des Kirchenjahres. Kann
es denn für eine Mutter schwer sein, in den Ta-
gen vor dem Feste oder am Festtage selbst, we-
nigstens im Allgemeinen, zu sagen und zu erklären,
was dieses Fest zu bedeuten habe? Und thut sie
es, so wird das Kind nach und nach, Weihnachten,
in der Charwoche, Ostern, Christi Himmelfahrt,
Pfingsten u. s. w., in lebendiger, frischer Weise
in die Geschichte des Herrn und in die Geheim-
nisse Seines Lebens eingeweihet; es wird an den
Festen der h. Jungfrau mehr und mehr vertraut
mit der Mutter des Herrn und in ihre Verehrung
eingeführt. Und wie viel Stoff zu den nützlichsten
Erzählungen würden der Mutter die täglich im
Kalender verzeichneten Heiligen bieten, wenn sie es
sich angelegen sein ließe, selbst recht fleißig die Le-
ben dieser Heiligen zu lesen!

Außerdem wird es an Anknüpfungspunkten
mancher Art nicht fehlen und eine Mutter, welche
selbst ein Herz hat für Gott und Religion und
ihre Pflicht, das Kind früh zu Gott hinzuleiten,
zu würdigen versteht, wird solche leicht finden und
sie benutzen.

Oder wird sie sich damit entschuldigen können,
daß sie nicht Zeit dazu habe, sich also mit ihren
Kleinen zu beschäftigen, oder daß sie das nicht ver-
stehe? Bedarfs denn dazu so viele Zeit, wenn
die Mutter so, wie wir es hier angedeutet haben,
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[67/0278] Welch einen schönen Anlaß und welches Hülfs- mittel zugleich zu solchen religiösen Mittheilungen der Mutter an ihr Kind bieten da insbesondere die Feste und Festzeiten des Kirchenjahres. Kann es denn für eine Mutter schwer sein, in den Ta- gen vor dem Feste oder am Festtage selbst, we- nigstens im Allgemeinen, zu sagen und zu erklären, was dieses Fest zu bedeuten habe? Und thut sie es, so wird das Kind nach und nach, Weihnachten, in der Charwoche, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten u. s. w., in lebendiger, frischer Weise in die Geschichte des Herrn und in die Geheim- nisse Seines Lebens eingeweihet; es wird an den Festen der h. Jungfrau mehr und mehr vertraut mit der Mutter des Herrn und in ihre Verehrung eingeführt. Und wie viel Stoff zu den nützlichsten Erzählungen würden der Mutter die täglich im Kalender verzeichneten Heiligen bieten, wenn sie es sich angelegen sein ließe, selbst recht fleißig die Le- ben dieser Heiligen zu lesen! Außerdem wird es an Anknüpfungspunkten mancher Art nicht fehlen und eine Mutter, welche selbst ein Herz hat für Gott und Religion und ihre Pflicht, das Kind früh zu Gott hinzuleiten, zu würdigen versteht, wird solche leicht finden und sie benutzen. Oder wird sie sich damit entschuldigen können, daß sie nicht Zeit dazu habe, sich also mit ihren Kleinen zu beschäftigen, oder daß sie das nicht ver- stehe? Bedarfs denn dazu so viele Zeit, wenn die Mutter so, wie wir es hier angedeutet haben, sich mit ihrem Kinde abgibt? Der große Vortheil,

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/278>, abgerufen am 22.11.2024.