Selbst wenn sie noch nicht das rechte oder volle Verständniß für die Lehren der h. Religion haben, ist es, als ob in dem Innersten ihres Wesens eine Saite anklinge, wenn man ihnen von Gott, vom lieben Heilande, vom Himmel und himmli- schen Dingen erzählt; so hingebend und so fromm nehmen sie es auf und auf ihrem kindlichen Ge- sichtchen malt es sich, welchen Eindruck es auf ihr Herz gemacht hat. Es sind gewissermaßen die von Gott selbst im Kinde gespannten Saiten, welche bei solchen Gelegenheiten anklingen.
Darum ist auch der Grundsatz so verwerflich, man müsse die Kinder in den Jahren ihrer zarten Jugend nicht mit solchen Dingen behelligen, weil sie dieselben ja doch noch nicht verstehen könnten. Sie verstehen dieselben freilich nicht so, wie die Erwachsenen; aber sie verstehen viel mehr davon, als man gewöhnlich annimmt; sie verstehen genug davon, um es mit Nutzen zu hören und zu lernen. Und der größte Vortheil ist, daß auf solche Art
Selbst wenn sie noch nicht das rechte oder volle Verständniß für die Lehren der h. Religion haben, ist es, als ob in dem Innersten ihres Wesens eine Saite anklinge, wenn man ihnen von Gott, vom lieben Heilande, vom Himmel und himmli- schen Dingen erzählt; so hingebend und so fromm nehmen sie es auf und auf ihrem kindlichen Ge- sichtchen malt es sich, welchen Eindruck es auf ihr Herz gemacht hat. Es sind gewissermaßen die von Gott selbst im Kinde gespannten Saiten, welche bei solchen Gelegenheiten anklingen.
Darum ist auch der Grundsatz so verwerflich, man müsse die Kinder in den Jahren ihrer zarten Jugend nicht mit solchen Dingen behelligen, weil sie dieselben ja doch noch nicht verstehen könnten. Sie verstehen dieselben freilich nicht so, wie die Erwachsenen; aber sie verstehen viel mehr davon, als man gewöhnlich annimmt; sie verstehen genug davon, um es mit Nutzen zu hören und zu lernen. Und der größte Vortheil ist, daß auf solche Art
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Selbst wenn sie noch nicht das rechte oder volle
Verständniß für die Lehren der h. Religion haben,
ist es, als ob in dem Innersten ihres Wesens
eine Saite anklinge, wenn man ihnen von Gott,
vom lieben Heilande, vom Himmel und himmli-
schen Dingen erzählt; so hingebend und so fromm
nehmen sie es auf und auf ihrem kindlichen Ge-
sichtchen malt es sich, welchen Eindruck es auf ihr
Herz gemacht hat. Es sind gewissermaßen die
von Gott selbst im Kinde gespannten Saiten, welche
bei solchen Gelegenheiten anklingen.
Darum ist auch der Grundsatz so verwerflich,
man müsse die Kinder in den Jahren ihrer zarten
Jugend nicht mit solchen Dingen behelligen, weil
sie dieselben ja doch noch nicht verstehen könnten.
Sie verstehen dieselben freilich nicht so, wie die
Erwachsenen; aber sie verstehen viel mehr davon,
als man gewöhnlich annimmt; sie verstehen genug
davon, um es mit Nutzen zu hören und zu lernen.
Und der größte Vortheil ist, daß auf solche Art
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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/274>, abgerufen am 25.11.2024.
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