milienlebens das Walten und die Herrschaft eines wahrhaft katholischen Lebens zu Tage trete. Und daß Solches der Fall wirklich sei, ist namentlich für die erste Jugend des Kindes, für die Jahre der eigentlichen Kindheit - so fast vor Allem Sache der Mutter.
Das ist Gottes gnädiger Wille, eine solche, ich möchte sagen echt christliche Atmosphäre sollte in jeglichem Hause herrschen, auf daß darin jene kost- baren Keime der Tugenden des christlichen Lebens sich entfalten, wachsen und erblühen und zur reich- sten Frucht sich entwickeln möchten und das kind- liche Herz eine wahrhaft christliche Weihe em- pfange.
Denken wir uns ein Kind, welches von seiner zartesten Jugend an in einer solchen echt katho- lischen Familie stände, in einem Hause lebte, wo Alles vom Geiste katholischer Gottesfurcht und Frömmigkeit beseelt wäre, welches nie irgend etwas zu sehen und zu vernehmen hätte, was diesem Geiste widerspricht, dem vielmehr in dem Betragen, im Reden, im Thun und Lassen der Angehörigen, selbst in der Ausstattung des Hauses der Ausdruck echt katholischen Sinnes und wahrer Frömmigkeit entgegenträte; würden wir es nicht so fast für un- möglich halten müssen, daß ein solches Kind nicht zu gleichem Sinn und Leben heranwüchse? Das ist die Atmosphäre eines echt christlichen Hauses; sie trägt unendlich viel bei zur glücklichen, wahrhaft christlichen Entwickelung des Kindes, sie ist es, welche dem zarten Herzen des Kindes in Wahrheit
milienlebens das Walten und die Herrschaft eines wahrhaft katholischen Lebens zu Tage trete. Und daß Solches der Fall wirklich sei, ist namentlich für die erste Jugend des Kindes, für die Jahre der eigentlichen Kindheit – so fast vor Allem Sache der Mutter.
Das ist Gottes gnädiger Wille, eine solche, ich möchte sagen echt christliche Atmosphäre sollte in jeglichem Hause herrschen, auf daß darin jene kost- baren Keime der Tugenden des christlichen Lebens sich entfalten, wachsen und erblühen und zur reich- sten Frucht sich entwickeln möchten und das kind- liche Herz eine wahrhaft christliche Weihe em- pfange.
Denken wir uns ein Kind, welches von seiner zartesten Jugend an in einer solchen echt katho- lischen Familie stände, in einem Hause lebte, wo Alles vom Geiste katholischer Gottesfurcht und Frömmigkeit beseelt wäre, welches nie irgend etwas zu sehen und zu vernehmen hätte, was diesem Geiste widerspricht, dem vielmehr in dem Betragen, im Reden, im Thun und Lassen der Angehörigen, selbst in der Ausstattung des Hauses der Ausdruck echt katholischen Sinnes und wahrer Frömmigkeit entgegenträte; würden wir es nicht so fast für un- möglich halten müssen, daß ein solches Kind nicht zu gleichem Sinn und Leben heranwüchse? Das ist die Atmosphäre eines echt christlichen Hauses; sie trägt unendlich viel bei zur glücklichen, wahrhaft christlichen Entwickelung des Kindes, sie ist es, welche dem zarten Herzen des Kindes in Wahrheit
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milienlebens das Walten und die Herrschaft eines
wahrhaft katholischen Lebens zu Tage trete. Und
daß Solches der Fall wirklich sei, ist namentlich
für die erste Jugend des Kindes, für die Jahre
der eigentlichen Kindheit – so fast vor Allem
Sache der Mutter.
Das ist Gottes gnädiger Wille, eine solche, ich
möchte sagen echt christliche Atmosphäre sollte in
jeglichem Hause herrschen, auf daß darin jene kost-
baren Keime der Tugenden des christlichen Lebens
sich entfalten, wachsen und erblühen und zur reich-
sten Frucht sich entwickeln möchten und das kind-
liche Herz eine wahrhaft christliche Weihe em-
pfange.
Denken wir uns ein Kind, welches von seiner
zartesten Jugend an in einer solchen echt katho-
lischen Familie stände, in einem Hause lebte, wo
Alles vom Geiste katholischer Gottesfurcht und
Frömmigkeit beseelt wäre, welches nie irgend etwas
zu sehen und zu vernehmen hätte, was diesem
Geiste widerspricht, dem vielmehr in dem Betragen,
im Reden, im Thun und Lassen der Angehörigen,
selbst in der Ausstattung des Hauses der Ausdruck
echt katholischen Sinnes und wahrer Frömmigkeit
entgegenträte; würden wir es nicht so fast für un-
möglich halten müssen, daß ein solches Kind nicht
zu gleichem Sinn und Leben heranwüchse? Das
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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/269>, abgerufen am 25.11.2024.
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