opfert sie Alles; selbst das Leben würde sie für dasselbe einsetzen. Was der h. Apostel von der christlichen Nächstenliebe überhaupt sagt, wie ist es voll und ganz erst wahr von der christlichen Mut- terliebe: "Sie läßt sich nicht erbittern, sie ist ge- duldig, sie trägt Alles, sie übersteht Alles, sie ist gütig, sie sucht nimmer das Ihrige."
Des Kindes Leid ist ihr Leid, sie nicht ruhen lassend, bis sie es erleichtert, bis sie es abgewendet habe; des Kindes Freude und Beglückung ist das stete Ziel ihrer Wünsche und Bestrebungen, ist ihre Freude und Beglückung. Das ist überhaupt wahr, aber es ist ganz insbesondere und hauptsäch- lich wahr von dem höhern Wohl und Wehe des Kindes.
Die wahrhaft christliche Mutter erkennet und schauet in ihrem Kinde - wir sagten es schon - das Kind Gottes, ihr vom großen Vater anver- trauet; sie soll es Ihm zuführen, sie soll, so viel an ihr, bewirken, daß es einst zu Ihm in's Himm- lische Vaterhaus gelange. Grad die übernatürliche Liebe zum Kinde bewirkt, daß sie das wirklich thue. Vermöge ihrer ist es der höchste Gegenstand ihrer Sorge und Bemühung, ihr Kind zu einem voll- endeten Kinde Gottes heranzubilden, es vor dem größten Uebel, der Sünde und dem ewigen Ver- derben zu bewahren, es zu dem höchsten Glücke, zur Herrlichkeit und Seligkeit des Himmels zu führen.
Nichts liegt der christlichen Mutter mehr am Herzen, als daß das Kind vor der Sünde bewahrt bleibe, daß es, wenn es gesündigt, wenn es Fehler
opfert sie Alles; selbst das Leben würde sie für dasselbe einsetzen. Was der h. Apostel von der christlichen Nächstenliebe überhaupt sagt, wie ist es voll und ganz erst wahr von der christlichen Mut- terliebe: „Sie läßt sich nicht erbittern, sie ist ge- duldig, sie trägt Alles, sie übersteht Alles, sie ist gütig, sie sucht nimmer das Ihrige.“
Des Kindes Leid ist ihr Leid, sie nicht ruhen lassend, bis sie es erleichtert, bis sie es abgewendet habe; des Kindes Freude und Beglückung ist das stete Ziel ihrer Wünsche und Bestrebungen, ist ihre Freude und Beglückung. Das ist überhaupt wahr, aber es ist ganz insbesondere und hauptsäch- lich wahr von dem höhern Wohl und Wehe des Kindes.
Die wahrhaft christliche Mutter erkennet und schauet in ihrem Kinde – wir sagten es schon - das Kind Gottes, ihr vom großen Vater anver- trauet; sie soll es Ihm zuführen, sie soll, so viel an ihr, bewirken, daß es einst zu Ihm in's Himm- lische Vaterhaus gelange. Grad die übernatürliche Liebe zum Kinde bewirkt, daß sie das wirklich thue. Vermöge ihrer ist es der höchste Gegenstand ihrer Sorge und Bemühung, ihr Kind zu einem voll- endeten Kinde Gottes heranzubilden, es vor dem größten Uebel, der Sünde und dem ewigen Ver- derben zu bewahren, es zu dem höchsten Glücke, zur Herrlichkeit und Seligkeit des Himmels zu führen.
Nichts liegt der christlichen Mutter mehr am Herzen, als daß das Kind vor der Sünde bewahrt bleibe, daß es, wenn es gesündigt, wenn es Fehler
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opfert sie Alles; selbst das Leben würde sie für
dasselbe einsetzen. Was der h. Apostel von der
christlichen Nächstenliebe überhaupt sagt, wie ist es
voll und ganz erst wahr von der christlichen Mut-
terliebe: „Sie läßt sich nicht erbittern, sie ist ge-
duldig, sie trägt Alles, sie übersteht Alles, sie ist
gütig, sie sucht nimmer das Ihrige.“
Des Kindes Leid ist ihr Leid, sie nicht ruhen
lassend, bis sie es erleichtert, bis sie es abgewendet
habe; des Kindes Freude und Beglückung ist das
stete Ziel ihrer Wünsche und Bestrebungen, ist
ihre Freude und Beglückung. Das ist überhaupt
wahr, aber es ist ganz insbesondere und hauptsäch-
lich wahr von dem höhern Wohl und Wehe des
Kindes.
Die wahrhaft christliche Mutter erkennet und
schauet in ihrem Kinde – wir sagten es schon -
das Kind Gottes, ihr vom großen Vater anver-
trauet; sie soll es Ihm zuführen, sie soll, so viel
an ihr, bewirken, daß es einst zu Ihm in's Himm-
lische Vaterhaus gelange. Grad die übernatürliche
Liebe zum Kinde bewirkt, daß sie das wirklich thue.
Vermöge ihrer ist es der höchste Gegenstand ihrer
Sorge und Bemühung, ihr Kind zu einem voll-
endeten Kinde Gottes heranzubilden, es vor dem
größten Uebel, der Sünde und dem ewigen Ver-
derben zu bewahren, es zu dem höchsten Glücke,
zur Herrlichkeit und Seligkeit des Himmels zu
führen.
Nichts liegt der christlichen Mutter mehr am
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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/255>, abgerufen am 25.11.2024.
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