Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

Bild:
<< vorherige Seite

Heißt das nicht, sich und dem Kinde die Segnungen
der h. Kirche vorenthalten, und sich des heilsamen
Einflusses dieser erbaulichen Handlung berauben?
Möchte daher der schöne Brauch wieder recht all-
gemein werden! Mögen alle Mütter, welche ihn
ausführen, es mit solchen Gesinnungen und in
solcher Weise thun, wie wir es angedeutet haben.
Gewiß es wird ein Segen sein für Mütter und
Kinder.

Beruf und Heranbildung der Mutter.

Ernst fasset unsere h. Kirche - wir vernahmen
es - den Beruf der christlichen Mutter auf; da-
her führet sie unter Gebet und Segnungen bei
ihrem ersten Kirchengange dieselbe feierlich in den-
selben ein. Sie soll fortan zunächst den jungen
Menschen, ihr Söhnchen oder Töchterlein in das
von Christo dem Herrn bereitete Heil, und daher
in den Geist wahrer Gottesfurcht und Frömmig-
keit einführen an ihrer (der Kirche) Statt und in
ihrem Namem. Was die Diener der h. Kirche
bei den Erwachsenen, das soll in gewissem Be-
trachte die Mutter in den ersten jugendlichen Jahren
an dem Kinde thun und also recht eigentlich eine
Dienerin der h. Kirche sein. Erhabener Beruf!
Fassen wir ihn ein wenig näher in's Auge.

Dem leiblichen Leben nach ist das Kind in seinen
ersten Jahren fast ausschließlich auf die Mutter
angewiesen. Seine körperlichen Organe sind noch
zu zart, als daß es seine leibliche Nahrung, wie

Heißt das nicht, sich und dem Kinde die Segnungen
der h. Kirche vorenthalten, und sich des heilsamen
Einflusses dieser erbaulichen Handlung berauben?
Möchte daher der schöne Brauch wieder recht all-
gemein werden! Mögen alle Mütter, welche ihn
ausführen, es mit solchen Gesinnungen und in
solcher Weise thun, wie wir es angedeutet haben.
Gewiß es wird ein Segen sein für Mütter und
Kinder.

Beruf und Heranbildung der Mutter.

Ernst fasset unsere h. Kirche – wir vernahmen
es – den Beruf der christlichen Mutter auf; da-
her führet sie unter Gebet und Segnungen bei
ihrem ersten Kirchengange dieselbe feierlich in den-
selben ein. Sie soll fortan zunächst den jungen
Menschen, ihr Söhnchen oder Töchterlein in das
von Christo dem Herrn bereitete Heil, und daher
in den Geist wahrer Gottesfurcht und Frömmig-
keit einführen an ihrer (der Kirche) Statt und in
ihrem Namem. Was die Diener der h. Kirche
bei den Erwachsenen, das soll in gewissem Be-
trachte die Mutter in den ersten jugendlichen Jahren
an dem Kinde thun und also recht eigentlich eine
Dienerin der h. Kirche sein. Erhabener Beruf!
Fassen wir ihn ein wenig näher in's Auge.

Dem leiblichen Leben nach ist das Kind in seinen
ersten Jahren fast ausschließlich auf die Mutter
angewiesen. Seine körperlichen Organe sind noch
zu zart, als daß es seine leibliche Nahrung, wie

<TEI>
  <text xml:id="C889_001_1874">
    <group>
      <text>
        <body>
          <div>
            <p><pb facs="#f0230" xml:id="C889_001_1874_pb0019_0001" n="19"/>
Heißt das nicht, sich und dem Kinde die Segnungen<lb/>
der h. Kirche vorenthalten, und sich des heilsamen<lb/>
Einflusses dieser erbaulichen Handlung berauben?<lb/>
Möchte daher der schöne Brauch wieder recht all-<lb/>
gemein werden! Mögen alle Mütter, welche ihn<lb/>
ausführen, es mit solchen Gesinnungen und in<lb/>
solcher Weise thun, wie wir es angedeutet haben.<lb/>
Gewiß es wird ein Segen sein für Mütter und<lb/>
Kinder.</p>
          </div>
          <div>
            <head rendition="#c">Beruf und Heranbildung der Mutter.</head><lb/>
            <p>Ernst fasset unsere h. Kirche &#x2013; wir vernahmen<lb/>
es &#x2013; den Beruf der christlichen Mutter auf; da-<lb/>
her führet sie unter Gebet und Segnungen bei<lb/>
ihrem ersten Kirchengange dieselbe feierlich in den-<lb/>
selben ein. Sie soll fortan <hi rendition="#g">zunächst</hi> den jungen<lb/>
Menschen, ihr Söhnchen oder Töchterlein in das<lb/>
von Christo dem Herrn bereitete Heil, und daher<lb/>
in den Geist wahrer Gottesfurcht und Frömmig-<lb/>
keit einführen an ihrer (der Kirche) Statt und in<lb/>
ihrem Namem. Was die Diener der h. Kirche<lb/>
bei den Erwachsenen, das soll in gewissem Be-<lb/>
trachte die Mutter in den ersten jugendlichen Jahren<lb/>
an dem Kinde thun und also recht eigentlich eine<lb/>
Dienerin der h. Kirche sein. Erhabener Beruf!<lb/>
Fassen wir ihn ein wenig näher in's Auge.</p>
            <p>Dem leiblichen Leben nach ist das Kind in seinen<lb/>
ersten Jahren fast ausschließlich auf die Mutter<lb/>
angewiesen. Seine körperlichen Organe sind noch<lb/>
zu zart, als daß es seine leibliche Nahrung, wie<lb/></p>
          </div>
        </body>
      </text>
    </group>
  </text>
</TEI>
[19/0230] Heißt das nicht, sich und dem Kinde die Segnungen der h. Kirche vorenthalten, und sich des heilsamen Einflusses dieser erbaulichen Handlung berauben? Möchte daher der schöne Brauch wieder recht all- gemein werden! Mögen alle Mütter, welche ihn ausführen, es mit solchen Gesinnungen und in solcher Weise thun, wie wir es angedeutet haben. Gewiß es wird ein Segen sein für Mütter und Kinder. Beruf und Heranbildung der Mutter. Ernst fasset unsere h. Kirche – wir vernahmen es – den Beruf der christlichen Mutter auf; da- her führet sie unter Gebet und Segnungen bei ihrem ersten Kirchengange dieselbe feierlich in den- selben ein. Sie soll fortan zunächst den jungen Menschen, ihr Söhnchen oder Töchterlein in das von Christo dem Herrn bereitete Heil, und daher in den Geist wahrer Gottesfurcht und Frömmig- keit einführen an ihrer (der Kirche) Statt und in ihrem Namem. Was die Diener der h. Kirche bei den Erwachsenen, das soll in gewissem Be- trachte die Mutter in den ersten jugendlichen Jahren an dem Kinde thun und also recht eigentlich eine Dienerin der h. Kirche sein. Erhabener Beruf! Fassen wir ihn ein wenig näher in's Auge. Dem leiblichen Leben nach ist das Kind in seinen ersten Jahren fast ausschließlich auf die Mutter angewiesen. Seine körperlichen Organe sind noch zu zart, als daß es seine leibliche Nahrung, wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/230
Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/230>, abgerufen am 22.12.2024.