und Wohlhabenheit, durch Schönheit und andere Vor- züge auszeichneten; leicht würde es dem Abraham manche Vortheile und Annehmlichkeiten verschafft ha- ben, wenn er durch eine eheliche Verbindung seines Sohnes zu den Familien des Landes in näheres Verhältniß getreten wäre; aber über Reichthum und Ehre und sonstige Genüge galt ihm die Ehre seines Herrn und das Seelenheil seines Sohnes; es lag ihm über Alles daran, daß sein Sohn eine gottes- fürchtige und sittenreine Gattin erhalte.
Wollte Gott, daß alle Väter in diesem Punkte es also hielten! Wie viel glücklicher - für Zeit und Ewigkeit - würden dann oft die Ehen ihrer Kinder sein!
"Daß du eine Gattin für meinen Sohn holest nicht von den Töchtern der Chanaanäer" - dieses Wort Abrahams führt uns insbesondere auf einen Punkt, welcher von der größten Bedeutung ist und nicht schweigend übergangen werden darf; es betrifft die sogenannten "gemischten Ehen". Wir dür- fen mit Zuversicht es aussprechen, daß in diesem Punkte jeder wahrhaft christliche Vater es ganz so halten und machen wird wie Abraham: Es wird sein fester, unerschütterlicher Grundsatz sein, daß der Sohn eine katholische Gattin, die Tochter einen katholischen Gatten erhalte und nimmer- mehr sich vereheliche mit einer Person, welche sich zu einem andern Glauben bekennt. Ja, es ist, sofern anders der Vater ein wahrhaft christkatholischer Vater, ist und sich mit Herz und Leben zu seinem h. Glau- ben und zur h. Kirche bekennt, gradzu unmöglich, gleichgültig dagegen zu sein, welchem Glaubensbe- kenntnisse die angehören, mit welchen seine Kinder in
und Wohlhabenheit, durch Schönheit und andere Vor- züge auszeichneten; leicht würde es dem Abraham manche Vortheile und Annehmlichkeiten verschafft ha- ben, wenn er durch eine eheliche Verbindung seines Sohnes zu den Familien des Landes in näheres Verhältniß getreten wäre; aber über Reichthum und Ehre und sonstige Genüge galt ihm die Ehre seines Herrn und das Seelenheil seines Sohnes; es lag ihm über Alles daran, daß sein Sohn eine gottes- fürchtige und sittenreine Gattin erhalte.
Wollte Gott, daß alle Väter in diesem Punkte es also hielten! Wie viel glücklicher – für Zeit und Ewigkeit – würden dann oft die Ehen ihrer Kinder sein!
„Daß du eine Gattin für meinen Sohn holest nicht von den Töchtern der Chanaanäer“ – dieses Wort Abrahams führt uns insbesondere auf einen Punkt, welcher von der größten Bedeutung ist und nicht schweigend übergangen werden darf; es betrifft die sogenannten „gemischten Ehen“. Wir dür- fen mit Zuversicht es aussprechen, daß in diesem Punkte jeder wahrhaft christliche Vater es ganz so halten und machen wird wie Abraham: Es wird sein fester, unerschütterlicher Grundsatz sein, daß der Sohn eine katholische Gattin, die Tochter einen katholischen Gatten erhalte und nimmer- mehr sich vereheliche mit einer Person, welche sich zu einem andern Glauben bekennt. Ja, es ist, sofern anders der Vater ein wahrhaft christkatholischer Vater, ist und sich mit Herz und Leben zu seinem h. Glau- ben und zur h. Kirche bekennt, gradzu unmöglich, gleichgültig dagegen zu sein, welchem Glaubensbe- kenntnisse die angehören, mit welchen seine Kinder in
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und Wohlhabenheit, durch Schönheit und andere Vor-
züge auszeichneten; leicht würde es dem Abraham
manche Vortheile und Annehmlichkeiten verschafft ha-
ben, wenn er durch eine eheliche Verbindung seines
Sohnes zu den Familien des Landes in näheres
Verhältniß getreten wäre; aber über Reichthum und
Ehre und sonstige Genüge galt ihm die Ehre seines
Herrn und das Seelenheil seines Sohnes; es
lag ihm über Alles daran, daß sein Sohn eine gottes-
fürchtige und sittenreine Gattin erhalte.
Wollte Gott, daß alle Väter in diesem Punkte
es also hielten! Wie viel glücklicher – für Zeit
und Ewigkeit – würden dann oft die Ehen ihrer
Kinder sein!
„Daß du eine Gattin für meinen Sohn holest
nicht von den Töchtern der Chanaanäer“ – dieses
Wort Abrahams führt uns insbesondere auf einen
Punkt, welcher von der größten Bedeutung ist und
nicht schweigend übergangen werden darf; es betrifft
die sogenannten „gemischten Ehen“. Wir dür-
fen mit Zuversicht es aussprechen, daß in diesem
Punkte jeder wahrhaft christliche Vater es ganz
so halten und machen wird wie Abraham:
Es wird sein fester, unerschütterlicher Grundsatz sein,
daß der Sohn eine katholische Gattin, die Tochter
einen katholischen Gatten erhalte und nimmer-
mehr sich vereheliche mit einer Person, welche sich zu
einem andern Glauben bekennt. Ja, es ist, sofern
anders der Vater ein wahrhaft christkatholischer Vater,
ist und sich mit Herz und Leben zu seinem h. Glau-
ben und zur h. Kirche bekennt, gradzu unmöglich,
gleichgültig dagegen zu sein, welchem Glaubensbe-
kenntnisse die angehören, mit welchen seine Kinder in
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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/142>, abgerufen am 23.11.2024.
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