Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.geht, kann nicht ohne den gehörigen Gebrauch desselben genossen werden; noch vielweniger kann die Erkenntniß des höchsten und besten Wesens die Seele aufheitern, wenn sie sich selbst oh- ne Aufhören diesem glanzreichen, wohlthätigen und begeisterndem Lichte entzieht. Wir freuen uns über einen weisen und un-
geht, kann nicht ohne den gehörigen Gebrauch deſſelben genoſſen werden; noch vielweniger kann die Erkenntniß des höchſten und beſten Weſens die Seele aufheitern, wenn ſie ſich ſelbſt oh- ne Aufhören dieſem glanzreichen, wohlthätigen und begeiſterndem Lichte entzieht. Wir freuen uns über einen weiſen und un-
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geht, kann nicht ohne den gehörigen Gebrauch
deſſelben genoſſen werden; noch vielweniger kann
die Erkenntniß des höchſten und beſten Weſens
die Seele aufheitern, wenn ſie ſich ſelbſt oh-
ne Aufhören dieſem glanzreichen, wohlthätigen
und begeiſterndem Lichte entzieht.
Wir freuen uns über einen weiſen und
mächtigen Mann, und unſre Freude iſt um ſo viel
lebhafter, je edler der Gebrauch ſeiner Macht iſt,
und je mehr wir Beweiſe ſeines ausnehmenden
Verſtandes in ſeinen Werken entdecken, ſelbſt
wenn wir in keiner ſolchen Verbindung mit ihm
ſtehen, daß wir von dem weiſen und edeln Ge-
brauche ſeiner Macht einigen Nutzen für uns er-
warten könnten. Unſre Seele iſt ſo gebildet,
daß ſie eine Macht, die Vollkommenheit hervor-
bringt oder befördert, und eine Weisheit, die
nützliche Entwürfe macht und glücklich ausführt,
in allen ihren Unternehmungen nach vortreffli-
chen Abſichten und Regeln handelt, mit Freuden
bewundern wird. Jn welchem Widerſpruche mit
ihrer eignen Sehnſucht nach Vergnügen und mit
ihrer ganzen Beſtimmung müßte ſie nicht ſtehen,
wenn ſie gegen die Vorſtellung der vollkommen-
ſten Macht und den Anblick einer Weisheit, ge-
gen welche die Klugheit aller Erſchaffenen in ein
un-
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