Herr, mein Gott, der du von Ewigkeit her bist, ich bete dich an, und gelobet seyst du, der du mich, diesen Staub von gestern her, fähig gemacht hast, dich in deiner Unendlichkeit zu erkennen und anzubeten! Zwar bedarfst du nicht meiner Anbetung und meines Preises, der du dir von Ewigkeit her genug bist, seelig warst, ehe die Berge waren und die Erde und die Welt ge- schaffen wurden, allezeit dir selbst genug und vollkommen seelig seyn würdest, wenn du auch zu allen Wesen, die du zu deiner Verherrlichung er- schaffen hast, sprechen wolltest: Vergeht! Ewig seelig, wenn auch alle Loblieder des Himmels und der Erde zu deinem Preise verstummten! Denn was sollten Wesen, die nur von deinem
allmäch-
XLV.
Herr, mein Gott, der du von Ewigkeit her biſt, ich bete dich an, und gelobet ſeyſt du, der du mich, dieſen Staub von geſtern her, fähig gemacht haſt, dich in deiner Unendlichkeit zu erkennen und anzubeten! Zwar bedarfſt du nicht meiner Anbetung und meines Preiſes, der du dir von Ewigkeit her genug biſt, ſeelig warſt, ehe die Berge waren und die Erde und die Welt ge- ſchaffen wurden, allezeit dir ſelbſt genug und vollkommen ſeelig ſeyn würdeſt, wenn du auch zu allen Weſen, die du zu deiner Verherrlichung er- ſchaffen haſt, ſprechen wollteſt: Vergeht! Ewig ſeelig, wenn auch alle Loblieder des Himmels und der Erde zu deinem Preiſe verſtummten! Denn was ſollten Weſen, die nur von deinem
allmäch-
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XLV.
Herr, mein Gott, der du von Ewigkeit her
biſt, ich bete dich an, und gelobet ſeyſt
du, der du mich, dieſen Staub von geſtern her,
fähig gemacht haſt, dich in deiner Unendlichkeit
zu erkennen und anzubeten! Zwar bedarfſt du
nicht meiner Anbetung und meines Preiſes, der du
dir von Ewigkeit her genug biſt, ſeelig warſt, ehe
die Berge waren und die Erde und die Welt ge-
ſchaffen wurden, allezeit dir ſelbſt genug und
vollkommen ſeelig ſeyn würdeſt, wenn du auch zu
allen Weſen, die du zu deiner Verherrlichung er-
ſchaffen haſt, ſprechen wollteſt: Vergeht! Ewig
ſeelig, wenn auch alle Loblieder des Himmels
und der Erde zu deinem Preiſe verſtummten!
Denn was ſollten Weſen, die nur von deinem
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/413>, abgerufen am 24.11.2024.
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