Gottes ohne Dankbarkeit gegen seinen Wohlthä- ter genießt; wenn er zwar nicht Holz und Stein, nicht Gold und Silber für Gott hält, aber seine Leidenschaften und Laster vergöttert! Ach meine Seele, bewahre dich vor dieser schändlichen Ab- götterey! Gott fodert dein Herz; er fodert es ganz, und verdient es ganz; gieb ihm sein Herz, auf welches er so viele gerechte Ansprüche hat; liebe ihn von ganzem Herzen, von ganzem Ver- mögen, aus allen Kräften; liebe ihn über alles!
Gott allein soll meine höchste Zuversicht seyn; ihm will ich über alles vertrauen; allein von dem Vater, dem Sohne, und dem heiligen Geiste will ich die Erfüllung aller meiner man- nichfaltigen Bedürfnisse, alle Hülfe, alle Erret- tung bitten, erwarten, und hoffen, welcher ich in dem Laufe meines Lebens benöthigt seyn mag. Denn nur bey dem Vater, seinem eingebohrnen Sohne, und dem heiligen Geiste, nur bey Gott finde ich das vollkommne Vermögen, das ein vollkommnes Vertrauen verdient; nur bey ihm eine unendliche und beständige Bereitwilligkeit, mir zu helfen, meine Umstände immer glücklicher zu machen, selbst meine Gefahren und Wider- wärtigkeiten zu meinem Besten zu lenken, mich aus sechs Trübsalen zu erretten, und in der
sieben-
Gottes ohne Dankbarkeit gegen ſeinen Wohlthä- ter genießt; wenn er zwar nicht Holz und Stein, nicht Gold und Silber für Gott hält, aber ſeine Leidenſchaften und Laſter vergöttert! Ach meine Seele, bewahre dich vor dieſer ſchändlichen Ab- götterey! Gott fodert dein Herz; er fodert es ganz, und verdient es ganz; gieb ihm ſein Herz, auf welches er ſo viele gerechte Anſprüche hat; liebe ihn von ganzem Herzen, von ganzem Ver- mögen, aus allen Kräften; liebe ihn über alles!
Gott allein ſoll meine höchſte Zuverſicht ſeyn; ihm will ich über alles vertrauen; allein von dem Vater, dem Sohne, und dem heiligen Geiſte will ich die Erfüllung aller meiner man- nichfaltigen Bedürfniſſe, alle Hülfe, alle Erret- tung bitten, erwarten, und hoffen, welcher ich in dem Laufe meines Lebens benöthigt ſeyn mag. Denn nur bey dem Vater, ſeinem eingebohrnen Sohne, und dem heiligen Geiſte, nur bey Gott finde ich das vollkommne Vermögen, das ein vollkommnes Vertrauen verdient; nur bey ihm eine unendliche und beſtändige Bereitwilligkeit, mir zu helfen, meine Umſtände immer glücklicher zu machen, ſelbſt meine Gefahren und Wider- wärtigkeiten zu meinem Beſten zu lenken, mich aus ſechs Trübſalen zu erretten, und in der
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Gottes ohne Dankbarkeit gegen ſeinen Wohlthä-
ter genießt; wenn er zwar nicht Holz und Stein,
nicht Gold und Silber für Gott hält, aber ſeine
Leidenſchaften und Laſter vergöttert! Ach meine
Seele, bewahre dich vor dieſer ſchändlichen Ab-
götterey! Gott fodert dein Herz; er fodert es
ganz, und verdient es ganz; gieb ihm ſein Herz,
auf welches er ſo viele gerechte Anſprüche hat;
liebe ihn von ganzem Herzen, von ganzem Ver-
mögen, aus allen Kräften; liebe ihn über alles!
Gott allein ſoll meine höchſte Zuverſicht
ſeyn; ihm will ich über alles vertrauen; allein
von dem Vater, dem Sohne, und dem heiligen
Geiſte will ich die Erfüllung aller meiner man-
nichfaltigen Bedürfniſſe, alle Hülfe, alle Erret-
tung bitten, erwarten, und hoffen, welcher ich
in dem Laufe meines Lebens benöthigt ſeyn mag.
Denn nur bey dem Vater, ſeinem eingebohrnen
Sohne, und dem heiligen Geiſte, nur bey Gott
finde ich das vollkommne Vermögen, das ein
vollkommnes Vertrauen verdient; nur bey ihm
eine unendliche und beſtändige Bereitwilligkeit,
mir zu helfen, meine Umſtände immer glücklicher
zu machen, ſelbſt meine Gefahren und Wider-
wärtigkeiten zu meinem Beſten zu lenken, mich
aus ſechs Trübſalen zu erretten, und in der
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/394>, abgerufen am 22.11.2024.
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