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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.

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Kraft redeten sie mit fremden Zungen; von dir
empfiengen sie die Gabe gesund zu machen, und
die Gabe der Weissagung. Geist der Wahrheit,
ewiger Geist, den die Welt nicht sieht noch kennt;
ich bete dich an; denn ich bin auf deinen Namen
getauft, wie auf den Namen des Vaters, von
dem du ausgehst, und auf den Namen des Soh-
nes, der dich gesandt hat! Könnte ich seelig
werden, wenn ich nicht aus dir wieder gebohren
würde? O Seist der Wahrheit und der Heili-
gung, der du immer mit meinem Heile beschäff-
tigt bist. Geist, der du mich vertrittst, wenn
ich nicht beten kann, möchte ich dich nie betrü-
ben! Geist des lebendigen Gottes, durch den
ich allein Jesum meinen Herrn heißen kann,
möchte ich dir nimmer widerstreben, niemals dich
verachten und betrüben! Wohne in mir, daß
ich ein Tempel Gottes sey; Geist der Herrlichkeit
ruhe auf mir, daß ich von dir erleuchtet, erfüllt
mit Freude und Trost von dir, regiert und ge-
trieben von dir ein Kind des Höchsten seyn, und
ein Erbe des ewigen Lebens werden möge!

Ach wenn wird die seelige Zeit erscheinen,
wo ich das Geheimniß des Vaters, des Sohnes
und des Geistes näher; wo ich von Angesicht zu
Angesicht in dem Sohne den Vater, den Sohn

in

Kraft redeten ſie mit fremden Zungen; von dir
empfiengen ſie die Gabe geſund zu machen, und
die Gabe der Weiſſagung. Geiſt der Wahrheit,
ewiger Geiſt, den die Welt nicht ſieht noch kennt;
ich bete dich an; denn ich bin auf deinen Namen
getauft, wie auf den Namen des Vaters, von
dem du ausgehſt, und auf den Namen des Soh-
nes, der dich geſandt hat! Könnte ich ſeelig
werden, wenn ich nicht aus dir wieder gebohren
würde? O Seiſt der Wahrheit und der Heili-
gung, der du immer mit meinem Heile beſchäff-
tigt biſt. Geiſt, der du mich vertrittſt, wenn
ich nicht beten kann, möchte ich dich nie betrü-
ben! Geiſt des lebendigen Gottes, durch den
ich allein Jeſum meinen Herrn heißen kann,
möchte ich dir nimmer widerſtreben, niemals dich
verachten und betrüben! Wohne in mir, daß
ich ein Tempel Gottes ſey; Geiſt der Herrlichkeit
ruhe auf mir, daß ich von dir erleuchtet, erfüllt
mit Freude und Troſt von dir, regiert und ge-
trieben von dir ein Kind des Höchſten ſeyn, und
ein Erbe des ewigen Lebens werden möge!

Ach wenn wird die ſeelige Zeit erſcheinen,
wo ich das Geheimniß des Vaters, des Sohnes
und des Geiſtes näher; wo ich von Angeſicht zu
Angeſicht in dem Sohne den Vater, den Sohn

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[368/0382] Kraft redeten ſie mit fremden Zungen; von dir empfiengen ſie die Gabe geſund zu machen, und die Gabe der Weiſſagung. Geiſt der Wahrheit, ewiger Geiſt, den die Welt nicht ſieht noch kennt; ich bete dich an; denn ich bin auf deinen Namen getauft, wie auf den Namen des Vaters, von dem du ausgehſt, und auf den Namen des Soh- nes, der dich geſandt hat! Könnte ich ſeelig werden, wenn ich nicht aus dir wieder gebohren würde? O Seiſt der Wahrheit und der Heili- gung, der du immer mit meinem Heile beſchäff- tigt biſt. Geiſt, der du mich vertrittſt, wenn ich nicht beten kann, möchte ich dich nie betrü- ben! Geiſt des lebendigen Gottes, durch den ich allein Jeſum meinen Herrn heißen kann, möchte ich dir nimmer widerſtreben, niemals dich verachten und betrüben! Wohne in mir, daß ich ein Tempel Gottes ſey; Geiſt der Herrlichkeit ruhe auf mir, daß ich von dir erleuchtet, erfüllt mit Freude und Troſt von dir, regiert und ge- trieben von dir ein Kind des Höchſten ſeyn, und ein Erbe des ewigen Lebens werden möge! Ach wenn wird die ſeelige Zeit erſcheinen, wo ich das Geheimniß des Vaters, des Sohnes und des Geiſtes näher; wo ich von Angeſicht zu Angeſicht in dem Sohne den Vater, den Sohn in

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/382>, abgerufen am 22.11.2024.