und bin ich. Wie groß ist deine Güte gegen mich; wie unaussprechlich deine Barmherzigkeit und Treue! Wie herrlich hast du mich von an- dern Werken deiner Macht dadurch unterschieden, daß ich durch deine Gnade ein vernünftiges We- sen geworden, und nach deinem Bilde geschaffen bin! Herr, du willst, daß ich glückseelig seyn soll. Du gabst mir Verstand, daß ich durch ei- nen rechtmäßigen Gebrauch seiner Kräfte, Wahr- heit und Jrrthum von einander unterscheiden, und zu deiner Erkenntniß kommen sollte. Auch mein Wille mit allen seinen Neigungen und Trie- ben ist von dir, daß ich dem Guten anhangen, und alles, was mein Verstand als schädlich und böse erkennen würde, fliehen und verabscheuen möchte. Mein Verlangen nach Glückseeligkeit und Freude ist darum so feurig und unüberwind- lich, daß ich nach dem Genusse des höchsten Gu- tes, das allein in dir gefunden wird, streben soll- te. O möchte ich, dieses Verlangen meiner Seele zu befriedigen, keine andern Wege wan- deln, als die du mir in deiner weisen und wohl- thätigen Einrichtung aller Dinge und in der nä- hern noch deutlichern Offenbarung deines Wor- tes gezeigt hast! Möchte ich meinen Verstand im- mer von deinem Lichte erleuchten lassen, und alle Handlungen meines Willens nach den Vorschrif-
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und bin ich. Wie groß iſt deine Güte gegen mich; wie unausſprechlich deine Barmherzigkeit und Treue! Wie herrlich haſt du mich von an- dern Werken deiner Macht dadurch unterſchieden, daß ich durch deine Gnade ein vernünftiges We- ſen geworden, und nach deinem Bilde geſchaffen bin! Herr, du willſt, daß ich glückſeelig ſeyn ſoll. Du gabſt mir Verſtand, daß ich durch ei- nen rechtmäßigen Gebrauch ſeiner Kräfte, Wahr- heit und Jrrthum von einander unterſcheiden, und zu deiner Erkenntniß kommen ſollte. Auch mein Wille mit allen ſeinen Neigungen und Trie- ben iſt von dir, daß ich dem Guten anhangen, und alles, was mein Verſtand als ſchädlich und böſe erkennen würde, fliehen und verabſcheuen möchte. Mein Verlangen nach Glückſeeligkeit und Freude iſt darum ſo feurig und unüberwind- lich, daß ich nach dem Genuſſe des höchſten Gu- tes, das allein in dir gefunden wird, ſtreben ſoll- te. O möchte ich, dieſes Verlangen meiner Seele zu befriedigen, keine andern Wege wan- deln, als die du mir in deiner weiſen und wohl- thätigen Einrichtung aller Dinge und in der nä- hern noch deutlichern Offenbarung deines Wor- tes gezeigt haſt! Möchte ich meinen Verſtand im- mer von deinem Lichte erleuchten laſſen, und alle Handlungen meines Willens nach den Vorſchrif-
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und bin ich. Wie groß iſt deine Güte gegen
mich; wie unausſprechlich deine Barmherzigkeit
und Treue! Wie herrlich haſt du mich von an-
dern Werken deiner Macht dadurch unterſchieden,
daß ich durch deine Gnade ein vernünftiges We-
ſen geworden, und nach deinem Bilde geſchaffen
bin! Herr, du willſt, daß ich glückſeelig ſeyn
ſoll. Du gabſt mir Verſtand, daß ich durch ei-
nen rechtmäßigen Gebrauch ſeiner Kräfte, Wahr-
heit und Jrrthum von einander unterſcheiden,
und zu deiner Erkenntniß kommen ſollte. Auch
mein Wille mit allen ſeinen Neigungen und Trie-
ben iſt von dir, daß ich dem Guten anhangen,
und alles, was mein Verſtand als ſchädlich und
böſe erkennen würde, fliehen und verabſcheuen
möchte. Mein Verlangen nach Glückſeeligkeit
und Freude iſt darum ſo feurig und unüberwind-
lich, daß ich nach dem Genuſſe des höchſten Gu-
tes, das allein in dir gefunden wird, ſtreben ſoll-
te. O möchte ich, dieſes Verlangen meiner
Seele zu befriedigen, keine andern Wege wan-
deln, als die du mir in deiner weiſen und wohl-
thätigen Einrichtung aller Dinge und in der nä-
hern noch deutlichern Offenbarung deines Wor-
tes gezeigt haſt! Möchte ich meinen Verſtand im-
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/340>, abgerufen am 25.11.2024.
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