Die Seele ein vor sich bestehendes, mit dem Leibe genau vereinigtes Wesen. Wie daraus Gott erkannt werde!
Jch erstaune über meinen Leib, als über ein Werk der weisesten und vollkommensten Absichten seines Schöpfers; aber habe ich wohl weniger Ursache, über seine Bewohnerinn, mei- ne Seele, über ihre wundervollen Eigenschaften, Kräfte und Wirkungen zu erstaunen? Ueberall fin- de und erkenne ich Gott, und ich selbst, der Geist der ihn außer mir überall entdeckt, und seine un-
aus-
XXXIV.
Die Seele ein vor ſich beſtehendes, mit dem Leibe genau vereinigtes Weſen. Wie daraus Gott erkannt werde!
Jch erſtaune über meinen Leib, als über ein Werk der weiſeſten und vollkommenſten Abſichten ſeines Schöpfers; aber habe ich wohl weniger Urſache, über ſeine Bewohnerinn, mei- ne Seele, über ihre wundervollen Eigenſchaften, Kräfte und Wirkungen zu erſtaunen? Ueberall fin- de und erkenne ich Gott, und ich ſelbſt, der Geiſt der ihn außer mir überall entdeckt, und ſeine un-
aus-
<TEI><text><body><pbfacs="#f0300"n="286"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="1"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#g">XXXIV</hi>.</hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><head>Die<lb/><hirendition="#g">Seele<lb/>
ein<lb/>
vor ſich beſtehendes</hi>,<lb/>
mit dem Leibe<lb/><hirendition="#g">genau vereinigtes Weſen</hi>.<lb/>
Wie daraus<lb/><hirendition="#g">Gott erkannt werde</hi>!</head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p><hirendition="#in">J</hi>ch erſtaune über meinen Leib, als über ein<lb/>
Werk der weiſeſten und vollkommenſten<lb/>
Abſichten ſeines Schöpfers; aber habe ich wohl<lb/>
weniger Urſache, über ſeine Bewohnerinn, mei-<lb/>
ne Seele, über ihre wundervollen Eigenſchaften,<lb/>
Kräfte und Wirkungen zu erſtaunen? Ueberall fin-<lb/>
de und erkenne ich Gott, und ich ſelbſt, der Geiſt<lb/>
der ihn außer mir überall entdeckt, und ſeine un-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">aus-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[286/0300]
XXXIV.
Die
Seele
ein
vor ſich beſtehendes,
mit dem Leibe
genau vereinigtes Weſen.
Wie daraus
Gott erkannt werde!
Jch erſtaune über meinen Leib, als über ein
Werk der weiſeſten und vollkommenſten
Abſichten ſeines Schöpfers; aber habe ich wohl
weniger Urſache, über ſeine Bewohnerinn, mei-
ne Seele, über ihre wundervollen Eigenſchaften,
Kräfte und Wirkungen zu erſtaunen? Ueberall fin-
de und erkenne ich Gott, und ich ſelbſt, der Geiſt
der ihn außer mir überall entdeckt, und ſeine un-
aus-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/300>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.