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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.

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und im Meere und in allen Tiefen, das du
nicht thust? Du thust große Dinge, die nicht
zu forschen sind, und Wunder, deren keine
Zahl ist!

Alles, was du thust, ist deiner unbegrenz-
ten Erkenntniß, deiner unerforschlichen Weisheit,
deiner uneingeschränkten Macht vollkommen wür-
dig. Jn deinen Gedanken, in deinen Rath-
schlüssen und Anschlägen herrschet die erhabenste
Ordnung und Uebereinstimmung; alle deine
Werke sind ohne Wandel; denn du bist heilig
und gerecht in allen deinen Wegen. Kein Bö-
ses ist an dir, und du kannst, was böse ist,
selbst an deinen Geschöpfen nicht dulden. Du
bist nicht ein Gott, dem gottloses Wesen gefällt.
Du bist feind allen Uebelthätern, und hast
Gräuel an den Blutbegierigen und Falschen.
Du vergiltst dem Menschen darnach er ver-
dient hat, und triffst jeglichen nach seinem
Thun; du verdammest niemand mit Unrecht,
und ob du gleich allmächtig bist, beugest du
doch das Recht nicht; denn deine Augen sehen
auf eines jeglichen Wege, und du schauest alle
ihre Gänge. Darum ist auch keine Finsterniß
und kein Dunkel, da sich die Uebelthäter ver-
bergen möchten!

O Hei-



und im Meere und in allen Tiefen, das du
nicht thuſt? Du thuſt große Dinge, die nicht
zu forſchen ſind, und Wunder, deren keine
Zahl iſt!

Alles, was du thuſt, iſt deiner unbegrenz-
ten Erkenntniß, deiner unerforſchlichen Weisheit,
deiner uneingeſchränkten Macht vollkommen wür-
dig. Jn deinen Gedanken, in deinen Rath-
ſchlüſſen und Anſchlägen herrſchet die erhabenſte
Ordnung und Uebereinſtimmung; alle deine
Werke ſind ohne Wandel; denn du biſt heilig
und gerecht in allen deinen Wegen. Kein Bö-
ſes iſt an dir, und du kannſt, was böſe iſt,
ſelbſt an deinen Geſchöpfen nicht dulden. Du
biſt nicht ein Gott, dem gottloſes Weſen gefällt.
Du biſt feind allen Uebelthätern, und haſt
Gräuel an den Blutbegierigen und Falſchen.
Du vergiltſt dem Menſchen darnach er ver-
dient hat, und triffſt jeglichen nach ſeinem
Thun; du verdammeſt niemand mit Unrecht,
und ob du gleich allmächtig biſt, beugeſt du
doch das Recht nicht; denn deine Augen ſehen
auf eines jeglichen Wege, und du ſchaueſt alle
ihre Gänge. Darum iſt auch keine Finſterniß
und kein Dunkel, da ſich die Uebelthäter ver-
bergen möchten!

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[10/0024] und im Meere und in allen Tiefen, das du nicht thuſt? Du thuſt große Dinge, die nicht zu forſchen ſind, und Wunder, deren keine Zahl iſt! Alles, was du thuſt, iſt deiner unbegrenz- ten Erkenntniß, deiner unerforſchlichen Weisheit, deiner uneingeſchränkten Macht vollkommen wür- dig. Jn deinen Gedanken, in deinen Rath- ſchlüſſen und Anſchlägen herrſchet die erhabenſte Ordnung und Uebereinſtimmung; alle deine Werke ſind ohne Wandel; denn du biſt heilig und gerecht in allen deinen Wegen. Kein Bö- ſes iſt an dir, und du kannſt, was böſe iſt, ſelbſt an deinen Geſchöpfen nicht dulden. Du biſt nicht ein Gott, dem gottloſes Weſen gefällt. Du biſt feind allen Uebelthätern, und haſt Gräuel an den Blutbegierigen und Falſchen. Du vergiltſt dem Menſchen darnach er ver- dient hat, und triffſt jeglichen nach ſeinem Thun; du verdammeſt niemand mit Unrecht, und ob du gleich allmächtig biſt, beugeſt du doch das Recht nicht; denn deine Augen ſehen auf eines jeglichen Wege, und du ſchaueſt alle ihre Gänge. Darum iſt auch keine Finſterniß und kein Dunkel, da ſich die Uebelthäter ver- bergen möchten! O Hei-

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/24>, abgerufen am 23.11.2024.