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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.

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chen, daß sie rund sind, so ist doch in der Rün-
dung derselben eine sehr große Mannichfaltigkeit
wahrzunehmen. Jhre Stellung im Kopfe, wo sie
dem Gehirne, als dem empfindlichsten Theile jedes
organischen Körpers am nächsten, auch am sicher-
sten sind, ist nach dem Gebrauche und der Noth-
durft der Thiere unendlich von einander unterschie-
den. Bey den Menschen und einigen andern Le-
bendigen ist die Lage so, daß das Auge gerade vor
sich hinsehen, und fast einen halben Cirkel vor
sich erreichen kann. Die Augen der Vögel hin-
gegen sind so angelegt, daß sie beynahe einen gan-
zen Cirkel übersehen, um desto leichter ihre Spei-
se und die Gefahr, die ihnen drohet, entdecken
zu können. Bey einigen stehen sie so, daß sie
leicht hinter sich zurück, und auf beyden Seiten
sehen. Sie können sich bey unzählbaren Leben-
digen, vermöge der Beweglichkeit des Kopfs
aufwärts, niederwärts, vorwärts und rückwärts
bewegen, um allenthalben die Gesichtsstralen
leicht und deutlich aufzufassen. Fehlet ja eini-
gen die Beweglichkeit der Augen oder des Kopfs,
so ist dieser Mangel der Augen durch ihre Menge
oder auf eine andere Weise ersetzt. So haben die
Spinnen vier, sechs und acht Augen, alle an der
Stirne, vorn am Kopfe, welcher rund ist und
keinen Hals hat, alle hell und durchsichtig, wie

ein

chen, daß ſie rund ſind, ſo iſt doch in der Rün-
dung derſelben eine ſehr große Mannichfaltigkeit
wahrzunehmen. Jhre Stellung im Kopfe, wo ſie
dem Gehirne, als dem empfindlichſten Theile jedes
organiſchen Körpers am nächſten, auch am ſicher-
ſten ſind, iſt nach dem Gebrauche und der Noth-
durft der Thiere unendlich von einander unterſchie-
den. Bey den Menſchen und einigen andern Le-
bendigen iſt die Lage ſo, daß das Auge gerade vor
ſich hinſehen, und faſt einen halben Cirkel vor
ſich erreichen kann. Die Augen der Vögel hin-
gegen ſind ſo angelegt, daß ſie beynahe einen gan-
zen Cirkel überſehen, um deſto leichter ihre Spei-
ſe und die Gefahr, die ihnen drohet, entdecken
zu können. Bey einigen ſtehen ſie ſo, daß ſie
leicht hinter ſich zurück, und auf beyden Seiten
ſehen. Sie können ſich bey unzählbaren Leben-
digen, vermöge der Beweglichkeit des Kopfs
aufwärts, niederwärts, vorwärts und rückwärts
bewegen, um allenthalben die Geſichtsſtralen
leicht und deutlich aufzufaſſen. Fehlet ja eini-
gen die Beweglichkeit der Augen oder des Kopfs,
ſo iſt dieſer Mangel der Augen durch ihre Menge
oder auf eine andere Weiſe erſetzt. So haben die
Spinnen vier, ſechs und acht Augen, alle an der
Stirne, vorn am Kopfe, welcher rund iſt und
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[216/0230] chen, daß ſie rund ſind, ſo iſt doch in der Rün- dung derſelben eine ſehr große Mannichfaltigkeit wahrzunehmen. Jhre Stellung im Kopfe, wo ſie dem Gehirne, als dem empfindlichſten Theile jedes organiſchen Körpers am nächſten, auch am ſicher- ſten ſind, iſt nach dem Gebrauche und der Noth- durft der Thiere unendlich von einander unterſchie- den. Bey den Menſchen und einigen andern Le- bendigen iſt die Lage ſo, daß das Auge gerade vor ſich hinſehen, und faſt einen halben Cirkel vor ſich erreichen kann. Die Augen der Vögel hin- gegen ſind ſo angelegt, daß ſie beynahe einen gan- zen Cirkel überſehen, um deſto leichter ihre Spei- ſe und die Gefahr, die ihnen drohet, entdecken zu können. Bey einigen ſtehen ſie ſo, daß ſie leicht hinter ſich zurück, und auf beyden Seiten ſehen. Sie können ſich bey unzählbaren Leben- digen, vermöge der Beweglichkeit des Kopfs aufwärts, niederwärts, vorwärts und rückwärts bewegen, um allenthalben die Geſichtsſtralen leicht und deutlich aufzufaſſen. Fehlet ja eini- gen die Beweglichkeit der Augen oder des Kopfs, ſo iſt dieſer Mangel der Augen durch ihre Menge oder auf eine andere Weiſe erſetzt. So haben die Spinnen vier, ſechs und acht Augen, alle an der Stirne, vorn am Kopfe, welcher rund iſt und keinen Hals hat, alle hell und durchſichtig, wie ein

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Zitationshilfe: Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/230>, abgerufen am 24.11.2024.