aber doch selbst in dem Aehnlichen nach eines jeden Thieres Art unendlich von einander unterschieden sind! Und doch entsteht in dieser unzählbaren Menge und Mannichfaltigkeit der Lebendigen nie- mals die geringste Verwirrung. Jede Art bleibt ewig von der andern unterschieden; jede bleibt mit der andern immer in einem gewissen festgesetzten Verhältnisse; keine ist noch durch einen schädli- chen Ueberfluß der andern verdrungen und aufge- rieben worden, sondern sie dauern alle in gebüh- render Menge, Mannichfaltigkeit und Vollkom- menheit fort. Es wimmelt alles im Wasser, in der Luft, auf der Erde und unter der Erde von Lebendigen, von denen jede Gattung und Art nach ihrem eignen Entwurfe gebaut ist, jede nach be- sondern Regeln genährt, gekleidet, vertheidigt, erhalten und fortgepflanzt wird. O wie unend- lich muß der Verstand seyn, der alles dieses er- funden und durch die Macht seines Willens zur Wirklichkeit gebracht hat!
Die Mannichfaltigkeit der Thierarten in Absicht auf den Bau und die Bildung ihres Kör- pers geht für unsern Verstand ins Unendliche, und vieler Menschen Lebensalter würde, wenn sie auch gar keine andre Beschäfftigung hätten, doch nicht zureichen, bloß die Figuren, die ihre orga-
nischen
aber doch ſelbſt in dem Aehnlichen nach eines jeden Thieres Art unendlich von einander unterſchieden ſind! Und doch entſteht in dieſer unzählbaren Menge und Mannichfaltigkeit der Lebendigen nie- mals die geringſte Verwirrung. Jede Art bleibt ewig von der andern unterſchieden; jede bleibt mit der andern immer in einem gewiſſen feſtgeſetzten Verhältniſſe; keine iſt noch durch einen ſchädli- chen Ueberfluß der andern verdrungen und aufge- rieben worden, ſondern ſie dauern alle in gebüh- render Menge, Mannichfaltigkeit und Vollkom- menheit fort. Es wimmelt alles im Waſſer, in der Luft, auf der Erde und unter der Erde von Lebendigen, von denen jede Gattung und Art nach ihrem eignen Entwurfe gebaut iſt, jede nach be- ſondern Regeln genährt, gekleidet, vertheidigt, erhalten und fortgepflanzt wird. O wie unend- lich muß der Verſtand ſeyn, der alles dieſes er- funden und durch die Macht ſeines Willens zur Wirklichkeit gebracht hat!
Die Mannichfaltigkeit der Thierarten in Abſicht auf den Bau und die Bildung ihres Kör- pers geht für unſern Verſtand ins Unendliche, und vieler Menſchen Lebensalter würde, wenn ſie auch gar keine andre Beſchäfftigung hätten, doch nicht zureichen, bloß die Figuren, die ihre orga-
niſchen
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aber doch ſelbſt in dem Aehnlichen nach eines jeden
Thieres Art unendlich von einander unterſchieden
ſind! Und doch entſteht in dieſer unzählbaren
Menge und Mannichfaltigkeit der Lebendigen nie-
mals die geringſte Verwirrung. Jede Art bleibt
ewig von der andern unterſchieden; jede bleibt mit
der andern immer in einem gewiſſen feſtgeſetzten
Verhältniſſe; keine iſt noch durch einen ſchädli-
chen Ueberfluß der andern verdrungen und aufge-
rieben worden, ſondern ſie dauern alle in gebüh-
render Menge, Mannichfaltigkeit und Vollkom-
menheit fort. Es wimmelt alles im Waſſer, in
der Luft, auf der Erde und unter der Erde von
Lebendigen, von denen jede Gattung und Art nach
ihrem eignen Entwurfe gebaut iſt, jede nach be-
ſondern Regeln genährt, gekleidet, vertheidigt,
erhalten und fortgepflanzt wird. O wie unend-
lich muß der Verſtand ſeyn, der alles dieſes er-
funden und durch die Macht ſeines Willens zur
Wirklichkeit gebracht hat!
Die Mannichfaltigkeit der Thierarten in
Abſicht auf den Bau und die Bildung ihres Kör-
pers geht für unſern Verſtand ins Unendliche,
und vieler Menſchen Lebensalter würde, wenn ſie
auch gar keine andre Beſchäfftigung hätten, doch
nicht zureichen, bloß die Figuren, die ihre orga-
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Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_andachten01_1764/228>, abgerufen am 24.11.2024.
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