Käysers Adriani Gemahlin, hegte aber gegen selbigen einen sol- chen unmenschlichen und thörich- ten Haß, daß sie ihm auch nicht einmahl ehelich beywohnen wolte, damit seiner und seiner Kinder bey der Nachwelt nicht mehr ge- dacht werden könte. Zuletzt ließ sie sich selbst, weil sie von ihm sela- visch gehalten wurde, umbringen.
Sabinischer Jungfern- Raub. siehe. Entfüh- ren.
de Sable,
Eine gelehrte und kluge Marg- gräfin aus Franckreich, sie hat A. 1678. ein Buch, Maximes genannt, heraus gegeben, soll auch dem ge- meinen Wesen zum besten, eine ge- wisse Art kurtzer Brieffe ersunden haben, so die Frantzosen Billets nennen. Vid. Mercur. Polit. Tom. III. Extraord. ad Ann. 1683. p. 61.
de la Sabliere,
Eine gelehrte Frantzöfin, und galante Poetin von extraordinai- ren Verstande, sonderbahren Ein- fällen, und herrlichen Wissenschaff- ten, ist auch, wie Baelius in Novell. A. 1685. Mens. Septemb. p. 1020. meldet, eine gute Philosopha. Vid. de la Fontaine in Opuscul. Vol. 2.
[Spaltenumbruch]
Säcken Saffr
Säcken,
Ist eine in denen Sächsischen Landen bekannte Lebens-Straffe, vermöge deren die Kinder-Mörde- rinnen in einen Sack mit einem Hund, Hahn, Natter, Affen oder Katze (welches aber anietzo mei- stens nur abgemahlet, oder auch gar weg gelassen wird) genähet, und mit langen daran gebundenen Stangen, in das nächste fliessende Wasser gestossen und ersäuffet werden.
Sacors,
Maria, ein devotes Weibes- bild, so zu Barcelona den Or- den der barmhertzigen Closter- Frauen, zu Erlösung der Gefan- genen gestifftet, sie starb daselbst A. 1288.
Sado, oder, Sade,
Laure, sonst auch Chiabau ge- nannt, ein gelehrtes Frauenzim- mer, gebohren A. 1314. zu Avi- gnon, aus einem vornehmen Ge- schlechte, brachte es sehr weit in der Frantzöischen Poesie, und starb endlich zu Avignon A. 1348. im 34. Jahre ihres Alters.
Saffran,
Crocus, Safran, ist eine vortreff- liche edle Blume, die in der Medi- cin nicht gnugsam kan gerühmet werden. Es giebt unterschiedene Sorten dieses Gewächses, darun- ter wohl der Asiatische oder Orien- entalische der beste ist. Weil aber die Türcken aus Neid gegen die Christen denselben verfälschen und
schwä-
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Saane Sabli
S.
Saane. Siehe. Rahm.
Saba. ſiehe. Sibylla Perſica.
Sabina,
Kaͤyſers Adriani Gemahlin, hegte aber gegen ſelbigen einen ſol- chen unmenſchlichen und thoͤrich- ten Haß, daß ſie ihm auch nicht einmahl ehelich beywohnen wolte, damit ſeiner und ſeiner Kinder bey der Nachwelt nicht mehr ge- dacht werden koͤnte. Zuletzt ließ ſie ſich ſelbſt, weil ſie von ihm ſela- viſch gehalten wurde, umbringen.
Sabiniſcher Jungfern- Raub. ſiehe. Entfuͤh- ren.
de Sable,
Eine gelehrte und kluge Marg- graͤfin aus Franckreich, ſie hat A. 1678. ein Buch, Maximes genañt, heraus gegeben, ſoll auch dem ge- meinen Weſen zum beſten, eine ge- wiſſe Art kurtzer Brieffe erſunden haben, ſo die Frantzoſen Billets nennen. Vid. Mercur. Polit. Tom. III. Extraord. ad Ann. 1683. p. 61.
de la Sabliere,
Eine gelehrte Frantzoͤfin, und galante Poetin von extraordinai- ren Verſtande, ſonderbahren Ein- faͤllen, und herrlichen Wiſſenſchaff- ten, iſt auch, wie Bælius in Novell. A. 1685. Menſ. Septemb. p. 1020. meldet, eine gute Philoſopha. Vid. de la Fontaine in Opuſcul. Vol. 2.
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Saͤcken Saffr
Saͤcken,
Iſt eine in denen Saͤchſiſchen Landen bekannte Lebens-Straffe, vermoͤge deren die Kinder-Moͤrde- rinnen in einen Sack mit einem Hund, Hahn, Natter, Affen oder Katze (welches aber anietzo mei- ſtens nur abgemahlet, oder auch gar weg gelaſſen wird) genaͤhet, und mit langen daran gebundenen Stangen, in das naͤchſte flieſſende Waſſer geſtoſſen und erſaͤuffet werden.
Sacors,
Maria, ein devotes Weibes- bild, ſo zu Barcelona den Or- den der barmhertzigen Cloſter- Frauen, zu Erloͤſung der Gefan- genen geſtifftet, ſie ſtarb daſelbſt A. 1288.
Sado, oder, Sade,
Laure, ſonſt auch Chiabau ge- nannt, ein gelehrtes Frauenzim- mer, gebohren A. 1314. zu Avi- gnon, aus einem vornehmen Ge- ſchlechte, brachte es ſehr weit in der Frantzoͤiſchen Poeſie, und ſtarb endlich zu Avignon A. 1348. im 34. Jahre ihres Alters.
Saffran,
Crocus, Safran, iſt eine vortreff- liche edle Blume, die in der Medi- cin nicht gnugſam kan geruͤhmet werden. Es giebt unterſchiedene Sorten dieſes Gewaͤchſes, darun- ter wohl der Aſiatiſche oder Orien- entaliſche der beſte iſt. Weil aber die Tuͤrcken aus Neid gegen die Chriſten denſelben verfaͤlſchen und
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[0858]
Saane Sabli
Saͤcken Saffr
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Saane. Siehe. Rahm.
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Kaͤyſers Adriani Gemahlin,
hegte aber gegen ſelbigen einen ſol-
chen unmenſchlichen und thoͤrich-
ten Haß, daß ſie ihm auch nicht
einmahl ehelich beywohnen wolte,
damit ſeiner und ſeiner Kinder
bey der Nachwelt nicht mehr ge-
dacht werden koͤnte. Zuletzt ließ
ſie ſich ſelbſt, weil ſie von ihm ſela-
viſch gehalten wurde, umbringen.
Sabiniſcher Jungfern-
Raub. ſiehe. Entfuͤh-
ren.
de Sable,
Eine gelehrte und kluge Marg-
graͤfin aus Franckreich, ſie hat A.
1678. ein Buch, Maximes genañt,
heraus gegeben, ſoll auch dem ge-
meinen Weſen zum beſten, eine ge-
wiſſe Art kurtzer Brieffe erſunden
haben, ſo die Frantzoſen Billets
nennen. Vid. Mercur. Polit. Tom.
III. Extraord. ad Ann. 1683. p. 61.
de la Sabliere,
Eine gelehrte Frantzoͤfin, und
galante Poetin von extraordinai-
ren Verſtande, ſonderbahren Ein-
faͤllen, und herrlichen Wiſſenſchaff-
ten, iſt auch, wie Bælius in Novell.
A. 1685. Menſ. Septemb. p. 1020.
meldet, eine gute Philoſopha. Vid.
de la Fontaine in Opuſcul. Vol. 2.
Saͤcken,
Iſt eine in denen Saͤchſiſchen
Landen bekannte Lebens-Straffe,
vermoͤge deren die Kinder-Moͤrde-
rinnen in einen Sack mit einem
Hund, Hahn, Natter, Affen oder
Katze (welches aber anietzo mei-
ſtens nur abgemahlet, oder auch
gar weg gelaſſen wird) genaͤhet,
und mit langen daran gebundenen
Stangen, in das naͤchſte flieſſende
Waſſer geſtoſſen und erſaͤuffet
werden.
Sacors,
Maria, ein devotes Weibes-
bild, ſo zu Barcelona den Or-
den der barmhertzigen Cloſter-
Frauen, zu Erloͤſung der Gefan-
genen geſtifftet, ſie ſtarb daſelbſt
A. 1288.
Sado, oder, Sade,
Laure, ſonſt auch Chiabau ge-
nannt, ein gelehrtes Frauenzim-
mer, gebohren A. 1314. zu Avi-
gnon, aus einem vornehmen Ge-
ſchlechte, brachte es ſehr weit in
der Frantzoͤiſchen Poeſie, und
ſtarb endlich zu Avignon A. 1348.
im 34. Jahre ihres Alters.
Saffran,
Crocus, Safran, iſt eine vortreff-
liche edle Blume, die in der Medi-
cin nicht gnugſam kan geruͤhmet
werden. Es giebt unterſchiedene
Sorten dieſes Gewaͤchſes, darun-
ter wohl der Aſiatiſche oder Orien-
entaliſche der beſte iſt. Weil aber
die Tuͤrcken aus Neid gegen die
Chriſten denſelben verfaͤlſchen und
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/858>, abgerufen am 23.02.2025.
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