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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Reißin Richard
andere Essen anietzo zu geschwei-
gen. Wie gut schmecken nicht
die Hüner etc. Fische, mit einem
Mandel-Meerrettig? welcher mit
geriebenen Mandeln, Rahm und
Zucker vermischet wird, dadurch
dem Meerrettig die Schärffe und
Rohigkeit vergehet, davon bey ge-
wissen Essen mehrere Nachricht
vorkömmet.

Reußin,

Susanna Elisabeth. Des
Fürstlichen Hessen-Darmstädti-
schen Hoff Cammer-Raths Jo-
hann Jacob Reuß, gelehrte Toch-
ter, so nicht nur der Frantzöischen
Sprache dermassen kundig, daß sie
ein nettes Billet, und Poesien da-
rinnen verfertiget, sondern auch in
der deutschen Dichter-Kunst die
schönsten Proben blicken läst.

Reuterin,

Anna Christina. War eine
erfahrne Sternseherin, so manchen
Astronomo auffzurathen gegeben.

Reynerin,

Gertrudis. Ein sehr gelehrtes
Frauenzimmer, mit welcher der ge-
lehrte Wesselinus correspondiret
und in einer Epistel, so er an sie ge-
schrieben, sehr rühmet. Vid. Wes-
selinum in Epistol. p.
914.

Richardis,

Käysers Caroli Crassi Gemah-
lin, von welcher sich ihr Gemahl,
der sie wegen Ehebruchs mit einem
gewissen Bischoff zu Vercell in
starcken Verdacht hatte, scheiden
ließ, ihre Unschuld aber darzu thun,
zog sie einen wächsernen Rock an,
[Spaltenumbruch]

Richb Richl
und trat mit solchen mitten in ein
angeschürtes Feuer mit diesen
Worten: So wahr mein Leib von
keinem fremden Manne beflecket
worden, so wahrhafftig wird auch
das Feuer meinem Leibe nicht den
geringsten Schaden thun, welches
letztere auch in der That erfolget.

Richburgis,

Von Oldenhausen, eine Cano-
nißin zu Herfort; soll eitel kleine
weisse Würmer durch ihren Spei-
chel ausgeworffen haben, wie Isibord
von Amelunxen in seinem Brevia-
rio rer. memorabil. n.
14. erzehlet.
Vid. Paullin. im hoch- und wohl-ge-
lehrten Frauenzimmer. p. 214.

Richemontana,

Anna, war ein beruffenes zaube-
risches Weib und Hexe.

Richlindis,

Oder Rilindis, eine vortreffliche
Aebtißin zu Hohenburg im Bi-
schoffthum Eichstadt, sie lebte im 12.
Seculo, oder wie einige wollen ums
Jahr 1093. war in der Theologie
wohl erfahren, verstande die Latei-
nische Sprache, und machte einen
netten lateinischen Vers: Bruschi-
us d. Monaster. Germ. p.
351. und
352. weiset etliche Proben von ih-
rer Poesie auf. Ihre Gelehrsam-
keit und Geschickligkeit recommen-
dirte
sie bey dem Räyser Friderico
Barbarossa
so hoch, daß er sie in das
S. Ottilien-Closter nach Elsaß sen-
dete, um selbiges in bessern Stand
zu bringen, allwo sie auch in kurtzer
Zeit nicht nur die Nonnen refor-
mirete,
sondern auch in der Latini-
taet
und Gottesfurcht mit grossen

Ruhm

[Spaltenumbruch]

Reißin Richard
andere Eſſen anietzo zu geſchwei-
gen. Wie gut ſchmecken nicht
die Huͤner ꝛc. Fiſche, mit einem
Mandel-Meerrettig? welcher mit
geriebenen Mandeln, Rahm und
Zucker vermiſchet wird, dadurch
dem Meerrettig die Schaͤrffe und
Rohigkeit vergehet, davon bey ge-
wiſſen Eſſen mehrere Nachricht
vorkoͤmmet.

Reußin,

Suſanna Eliſabeth. Des
Fuͤrſtlichen Heſſen-Darmſtaͤdti-
ſchen Hoff Cammer-Raths Jo-
hann Jacob Reuß, gelehrte Toch-
ter, ſo nicht nur der Frantzoͤiſchen
Sprache dermaſſen kundig, daß ſie
ein nettes Billet, und Poeſien da-
rinnen verfertiget, ſondern auch in
der deutſchen Dichter-Kunſt die
ſchoͤnſten Proben blicken laͤſt.

Reuterin,

Anna Chriſtina. War eine
erfahrne Sternſeherin, ſo manchen
Aſtronomo auffzurathen gegeben.

Reynerin,

Gertrudis. Ein ſehr gelehrtes
Frauenzimmer, mit welcher der ge-
lehrte Weſſelinus correſpondiret
und in einer Epiſtel, ſo er an ſie ge-
ſchrieben, ſehr ruͤhmet. Vid. Weſ-
ſelinum in Epiſtol. p.
914.

Richardis,

Kaͤyſers Caroli Craſſi Gemah-
lin, von welcher ſich ihr Gemahl,
der ſie wegen Ehebruchs mit einem
gewiſſen Biſchoff zu Vercell in
ſtarcken Verdacht hatte, ſcheiden
ließ, ihre Unſchuld aber darzu thun,
zog ſie einen waͤchſernen Rock an,
[Spaltenumbruch]

Richb Richl
und trat mit ſolchen mitten in ein
angeſchuͤrtes Feuer mit dieſen
Worten: So wahr mein Leib von
keinem fremden Manne beflecket
worden, ſo wahrhafftig wird auch
das Feuer meinem Leibe nicht den
geringſten Schaden thun, welches
letztere auch in der That erfolget.

Richburgis,

Von Oldenhauſen, eine Cano-
nißin zu Herfort; ſoll eitel kleine
weiſſe Wuͤrmer durch ihren Spei-
chel ausgeworffen habẽ, wie Iſibord
von Amelunxen in ſeinem Brevia-
rio rer. memorabil. n.
14. erzehlet.
Vid. Paullin. im hoch- und wohl-ge-
lehrten Frauenzimmer. p. 214.

Richemontana,

Anna, war ein beruffenes zaube-
riſches Weib und Hexe.

Richlindis,

Oder Rilindis, eine vortreffliche
Aebtißin zu Hohenburg im Bi-
ſchoffthum Eichſtadt, ſie lebte im 12.
Seculo, oder wie einige wollen ums
Jahr 1093. war in der Theologie
wohl erfahren, verſtande die Latei-
niſche Sprache, und machte einen
netten lateiniſchen Vers: Bruſchi-
us d. Monaſter. Germ. p.
351. und
352. weiſet etliche Proben von ih-
rer Poeſie auf. Ihre Gelehrſam-
keit und Geſchickligkeit recommen-
dirte
ſie bey dem Raͤyſer Friderico
Barbaroſſa
ſo hoch, daß er ſie in das
S. Ottilien-Cloſter nach Elſaß ſen-
dete, um ſelbiges in beſſern Stand
zu bringen, allwo ſie auch in kurtzer
Zeit nicht nur die Nonnen refor-
mirete,
ſondern auch in der Latini-
tæt
und Gottesfurcht mit groſſen

Ruhm
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[0826] Reißin Richard Richb Richl andere Eſſen anietzo zu geſchwei- gen. Wie gut ſchmecken nicht die Huͤner ꝛc. Fiſche, mit einem Mandel-Meerrettig? welcher mit geriebenen Mandeln, Rahm und Zucker vermiſchet wird, dadurch dem Meerrettig die Schaͤrffe und Rohigkeit vergehet, davon bey ge- wiſſen Eſſen mehrere Nachricht vorkoͤmmet. Reußin, Suſanna Eliſabeth. Des Fuͤrſtlichen Heſſen-Darmſtaͤdti- ſchen Hoff Cammer-Raths Jo- hann Jacob Reuß, gelehrte Toch- ter, ſo nicht nur der Frantzoͤiſchen Sprache dermaſſen kundig, daß ſie ein nettes Billet, und Poeſien da- rinnen verfertiget, ſondern auch in der deutſchen Dichter-Kunſt die ſchoͤnſten Proben blicken laͤſt. Reuterin, Anna Chriſtina. War eine erfahrne Sternſeherin, ſo manchen Aſtronomo auffzurathen gegeben. Reynerin, Gertrudis. Ein ſehr gelehrtes Frauenzimmer, mit welcher der ge- lehrte Weſſelinus correſpondiret und in einer Epiſtel, ſo er an ſie ge- ſchrieben, ſehr ruͤhmet. Vid. Weſ- ſelinum in Epiſtol. p. 914. Richardis, Kaͤyſers Caroli Craſſi Gemah- lin, von welcher ſich ihr Gemahl, der ſie wegen Ehebruchs mit einem gewiſſen Biſchoff zu Vercell in ſtarcken Verdacht hatte, ſcheiden ließ, ihre Unſchuld aber darzu thun, zog ſie einen waͤchſernen Rock an, und trat mit ſolchen mitten in ein angeſchuͤrtes Feuer mit dieſen Worten: So wahr mein Leib von keinem fremden Manne beflecket worden, ſo wahrhafftig wird auch das Feuer meinem Leibe nicht den geringſten Schaden thun, welches letztere auch in der That erfolget. Richburgis, Von Oldenhauſen, eine Cano- nißin zu Herfort; ſoll eitel kleine weiſſe Wuͤrmer durch ihren Spei- chel ausgeworffen habẽ, wie Iſibord von Amelunxen in ſeinem Brevia- rio rer. memorabil. n. 14. erzehlet. Vid. Paullin. im hoch- und wohl-ge- lehrten Frauenzimmer. p. 214. Richemontana, Anna, war ein beruffenes zaube- riſches Weib und Hexe. Richlindis, Oder Rilindis, eine vortreffliche Aebtißin zu Hohenburg im Bi- ſchoffthum Eichſtadt, ſie lebte im 12. Seculo, oder wie einige wollen ums Jahr 1093. war in der Theologie wohl erfahren, verſtande die Latei- niſche Sprache, und machte einen netten lateiniſchen Vers: Bruſchi- us d. Monaſter. Germ. p. 351. und 352. weiſet etliche Proben von ih- rer Poeſie auf. Ihre Gelehrſam- keit und Geſchickligkeit recommen- dirte ſie bey dem Raͤyſer Friderico Barbaroſſa ſo hoch, daß er ſie in das S. Ottilien-Cloſter nach Elſaß ſen- dete, um ſelbiges in beſſern Stand zu bringen, allwo ſie auch in kurtzer Zeit nicht nur die Nonnen refor- mirete, ſondern auch in der Latini- tæt und Gottesfurcht mit groſſen Ruhm

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/826>, abgerufen am 23.11.2024.