grüne Petersilie und Muscaten- Blüten über die Fische, so sind sie fertig.
Persche mit einerFricassee- Sosse,
Bereitet diese wie die Karpf- fen oder Karauschen mit einer Fricassee-Sosse.
Persche mit Rahm und Kümmel,
Verfertiget diese nach der Vor- schrifft der Karauschen mit Rahm und Kümmel.
Persche mit einer Citronen- Sosse,
Bereitet solche wie sie in vori- gen beschrieben worden. Dar- nach setzet in einer Casserole oder Tiegel ein Stück ausgewaschene Butter aufs Feuer, schüttet gerie- bene Semmel, Citronschalen und Scheiben und Muscaten-Blüten darzu, giesset ein Glaß Wein und Wasser drauf, welches zusammen noch eine Weile kochen muß, biß es beginnet dicke zu werden, leget als- denn die Persche hinein, und lasset sie ein wenig kochen. Wenn sie sollen angerichtet werden, so thut die Persche ordentlich auf die Schüssel, giesset die Brühe drüber, garniret die Citronscheiben fein zierlich auf die Fische, und gebet sie auf die Tafel.
Persche mit einer Capern- Sosse,
Sie werden zugerichtet, wie die Karauschen mit der Capern- Sosse, woselbst dreyerley Arten zu finden.
[Spaltenumbruch]
Persche Persida
Perschemarinirt,
Wenn diese geschupet und geris- sen worden, müsset ihr sie auf den Seiten kerben, alsdenn einsal- tzen, und sie eine Weile im Saltz liegen lassen. Hierauf streiffet und trocknet sie ab, backet sie in Schmaltz oder Baum-Oel, oder ihr könnet solche auch auf einem Rost braten, mit Baum-Oel oder Butter bestreichen, und sie so lange braten lassen, biß sie gar sind. Hierbey aber gebet Achtung, daß ihr die Fische nicht zerreisset, und wenn sie kalt worden, so leget sie ein und mariniret sie wie die Forellen.
Persche vor gemeine Leute zu sieden,
Die gemeinen Leute reissen nur die Persche, waschen sie darnach aus, und giessen ein wenig Wasser drauf. Nach diesem sieden sie fie blau, wie bey denen Karpffen zu sehen ist.
Persephone,
Eine Tochter des Jupiters und der Ceres, sonst genannt Proserpi- na, welche Pluto der Höllen Gott entführet, und als seine Frau mit in den Orcum genommen. Daher sie auch die Königin der un- terirdischen Geister genennet wird. Siehe Proserpina.
Persida,
War ein gelehrtes und Gottes- fürchtiges Weibes-Bild, von der Paulus selbst ad Rom. 16. v. 12. rühmet, daß sie viel in dem Hern gearbeitet.
Perusina,
[Spaltenumbruch]
Perſche
gruͤne Peterſilie und Muſcaten- Bluͤten uͤber die Fiſche, ſo ſind ſie fertig.
Perſche mit einerFricaſſée- Soſſe,
Bereitet dieſe wie die Karpf- fen oder Karauſchen mit einer Fricaſſée-Soſſe.
Perſche mit Rahm und Kuͤmmel,
Verfertiget dieſe nach der Vor- ſchrifft der Karauſchen mit Rahm und Kuͤmmel.
Perſche mit einer Citronen- Soſſe,
Bereitet ſolche wie ſie in vori- gen beſchrieben worden. Dar- nach ſetzet in einer Caſſerole oder Tiegel ein Stuͤck ausgewaſchene Butter aufs Feuer, ſchuͤttet gerie- bene Semmel, Citronſchalen und Scheiben und Muſcaten-Bluͤten darzu, gieſſet ein Glaß Wein und Waſſer drauf, welches zuſammen noch eine Weile kochen muß, biß es beginnet dicke zu werden, leget als- denn die Perſche hinein, und laſſet ſie ein wenig kochen. Wenn ſie ſollen angerichtet werden, ſo thut die Perſche ordentlich auf die Schuͤſſel, gieſſet die Bruͤhe druͤber, garniret die Citronſcheiben fein zierlich auf die Fiſche, und gebet ſie auf die Tafel.
Perſche mit einer Capern- Soſſe,
Sie werden zugerichtet, wie die Karauſchen mit der Capern- Soſſe, woſelbſt dreyerley Arten zu finden.
[Spaltenumbruch]
Perſche Perſida
Perſchemarinirt,
Wenn dieſe geſchupet und geriſ- ſen worden, muͤſſet ihr ſie auf den Seiten kerben, alsdenn einſal- tzen, und ſie eine Weile im Saltz liegen laſſen. Hierauf ſtreiffet und trocknet ſie ab, backet ſie in Schmaltz oder Baum-Oel, oder ihr koͤnnet ſolche auch auf einem Roſt braten, mit Baum-Oel oder Butter beſtreichen, und ſie ſo lange braten laſſen, biß ſie gar ſind. Hierbey aber gebet Achtung, daß ihr die Fiſche nicht zerreiſſet, und wenn ſie kalt worden, ſo leget ſie ein und mariniret ſie wie die Forellen.
Perſche vor gemeine Leute zu ſieden,
Die gemeinen Leute reiſſen nur die Perſche, waſchen ſie darnach aus, und gieſſen ein wenig Waſſer drauf. Nach dieſem ſieden ſie fie blau, wie bey denen Karpffen zu ſehen iſt.
Perſephone,
Eine Tochter des Jupiters und der Ceres, ſonſt genannt Proſerpi- na, welche Pluto der Hoͤllen Gott entfuͤhret, und als ſeine Frau mit in den Orcum genommen. Daher ſie auch die Koͤnigin der un- terirdiſchen Geiſter genennet wird. Siehe Proſerpina.
Perſida,
War ein gelehrtes und Gottes- fuͤrchtiges Weibes-Bild, von der Paulus ſelbſt ad Rom. 16. v. 12. ruͤhmet, daß ſie viel in dem Hern gearbeitet.
Peruſina,
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[0753]
Perſche
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Perſche mit einer Fricaſſée-
Soſſe,
Bereitet dieſe wie die Karpf-
fen oder Karauſchen mit einer
Fricaſſée-Soſſe.
Perſche mit Rahm und
Kuͤmmel,
Verfertiget dieſe nach der Vor-
ſchrifft der Karauſchen mit
Rahm und Kuͤmmel.
Perſche mit einer Citronen-
Soſſe,
Bereitet ſolche wie ſie in vori-
gen beſchrieben worden. Dar-
nach ſetzet in einer Caſſerole oder
Tiegel ein Stuͤck ausgewaſchene
Butter aufs Feuer, ſchuͤttet gerie-
bene Semmel, Citronſchalen und
Scheiben und Muſcaten-Bluͤten
darzu, gieſſet ein Glaß Wein und
Waſſer drauf, welches zuſammen
noch eine Weile kochen muß, biß es
beginnet dicke zu werden, leget als-
denn die Perſche hinein, und laſſet
ſie ein wenig kochen. Wenn ſie
ſollen angerichtet werden, ſo thut
die Perſche ordentlich auf die
Schuͤſſel, gieſſet die Bruͤhe druͤber,
garniret die Citronſcheiben fein
zierlich auf die Fiſche, und gebet ſie
auf die Tafel.
Perſche mit einer Capern-
Soſſe,
Sie werden zugerichtet, wie die
Karauſchen mit der Capern-
Soſſe, woſelbſt dreyerley Arten
zu finden.
Perſche marinirt,
Wenn dieſe geſchupet und geriſ-
ſen worden, muͤſſet ihr ſie auf den
Seiten kerben, alsdenn einſal-
tzen, und ſie eine Weile im Saltz
liegen laſſen. Hierauf ſtreiffet
und trocknet ſie ab, backet ſie in
Schmaltz oder Baum-Oel, oder
ihr koͤnnet ſolche auch auf einem
Roſt braten, mit Baum-Oel oder
Butter beſtreichen, und ſie ſo lange
braten laſſen, biß ſie gar ſind.
Hierbey aber gebet Achtung, daß
ihr die Fiſche nicht zerreiſſet, und
wenn ſie kalt worden, ſo leget ſie ein
und mariniret ſie wie die Forellen.
Perſche vor gemeine Leute
zu ſieden,
Die gemeinen Leute reiſſen nur
die Perſche, waſchen ſie darnach
aus, und gieſſen ein wenig Waſſer
drauf. Nach dieſem ſieden
ſie fie blau, wie bey denen Karpffen
zu ſehen iſt.
Perſephone,
Eine Tochter des Jupiters und
der Ceres, ſonſt genannt Proſerpi-
na, welche Pluto der Hoͤllen Gott
entfuͤhret, und als ſeine Frau
mit in den Orcum genommen.
Daher ſie auch die Koͤnigin der un-
terirdiſchen Geiſter genennet
wird. Siehe Proſerpina.
Perſida,
War ein gelehrtes und Gottes-
fuͤrchtiges Weibes-Bild, von der
Paulus ſelbſt ad Rom. 16. v. 12.
ruͤhmet, daß ſie viel in dem Hern
gearbeitet.
Peruſina,
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/753>, abgerufen am 23.02.2025.
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