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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Pandora Pantof
Pandora,

Ein wohlgestaltes und sehr schö-
nes Weibes-Bild, soll von dem
Vulcano auf Befehl des Jupiters
verfertiget, und von jedem Gott
und Göttin mit eines jeden Ge-
schicklichkeit und Tugend beliehen
worden seyn. Dieses Weib soll
von dem Jupiter mit einer verschlos-
senen Büchse zu dem Promotheus
auf die Erde gesendet worden seyn,
welcher auch solch Behältniß von
ihr angenommen, und als er selbiges
eröffnet, die Welt mit allerhand
Kranckheiten und Unglück, wel-
ches alles in dieser Büchse stack, an-
gefüllet und angestecket haben.
Eben dergleichen Nahmen führte
auch die Mutter des Deucalions.

Pandrosos,

Des Atheniensischen Königs
Cecrops Tochter, eine Schwester
Aglauri und der Herse.

Panothea,

Eine Priesterin und Weissage-
rin des Apollinis, so unter Abantis
Argivi
oder Acrisii Regierung ge-
lebt, und die Heroischen Verse er-
funden haben soll.

Pantaclea Coronia. siehe. Co-
roniae.
Pantaenis,

Eine alte gute Poetin, deren M.
Valerius Martialis Lib. VII. Epi-
grammat. p. 229. ad Canium
er-
wehnet.

Pantoffeln,

Seynd Halb-Schuh, sonder La-
[Spaltenumbruch]

Pantof Papa
schen und Hinter-Leder, werden
insgemein mit Tressen bebrähmet
und mit Falbala besetzet, sind auch
öffters gestickt; Das Leipziger
Frauenzimmer gehet nach itziger
Mode in die Kirche darinnen.

Pantoffeln verkehrt vor
das Bette setzen,

Ist ein alter Weiber Aberglau-
be, da einige der falschen Meynung
seynd, ob könte man nicht, wenn
man die Pantoffeln des Abends
vor sein Bette verkehret stellte, des
Nachts über von dem Alp gedrü-
cket werden.

Panypersebasta,

Eine gelehrte Tochter Theodo-
ri Metochitae,
der unter Andronico
Magnus Logotheta
war, sie heyra-
thete des Käysers Brudern Sohn,
der erst Panypersebastos hernach
Caesar war, daher sie auch Caesarissa
genennet wird. Nicephorus Gre-
goras,
so ihr Praeceptor gewesen, be-
zeuget in seiner Historie viel von
ihrer Gelehrsamkeit und Bered-
samkeit, führet auch eine nette Ora-
tion
von ihr an.

Papa,

Ist das jenige Wort, welches die
Kinder am ersten und allerleichte-
sten heraus lallen lernen und ihre
Väter dadurch genennet wissen
wollen. Den Ursprung solches
Worts und die davon unterschie-
denen Meynungen hat M. Gerstä-
cker in einer absonderlichen Dis-
sertation de Blanda Gallorum com-
pellatione, Papa,
ausgeführet.
Heut zu Tage ist dieses Wort auch
so beliebt, daß die Weiber ihren

Män-
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Pandora Pantof
Pandora,

Ein wohlgeſtaltes und ſehr ſchoͤ-
nes Weibes-Bild, ſoll von dem
Vulcano auf Befehl des Jupiters
verfertiget, und von jedem Gott
und Goͤttin mit eines jeden Ge-
ſchicklichkeit und Tugend beliehen
worden ſeyn. Dieſes Weib ſoll
von dem Jupiter mit einer verſchloſ-
ſenen Buͤchſe zu dem Promotheus
auf die Erde geſendet worden ſeyn,
welcher auch ſolch Behaͤltniß von
ihr angenom̃en, und als er ſelbiges
eroͤffnet, die Welt mit allerhand
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ches alles in dieſer Buͤchſe ſtack, an-
gefuͤllet und angeſtecket haben.
Eben dergleichen Nahmen fuͤhrte
auch die Mutter des Deucalions.

Pandroſos,

Des Athenienſiſchen Koͤnigs
Cecrops Tochter, eine Schweſter
Aglauri und der Herſe.

Panothea,

Eine Prieſterin und Weiſſage-
rin des Apollinis, ſo unter Abantis
Argivi
oder Acriſii Regierung ge-
lebt, und die Heroiſchen Verſe er-
funden haben ſoll.

Pantaclea Coronia. ſiehe. Co-
roniæ.
Pantænis,

Eine alte gute Poetin, deren M.
Valerius Martialis Lib. VII. Epi-
grammat. p. 229. ad Canium
er-
wehnet.

Pantoffeln,

Seynd Halb-Schuh, ſonder La-
[Spaltenumbruch]

Pantof Papa
ſchen und Hinter-Leder, werden
insgemein mit Treſſen bebraͤhmet
und mit Falbala beſetzet, ſind auch
oͤffters geſtickt; Das Leipziger
Frauenzimmer gehet nach itziger
Mode in die Kirche darinnen.

Pantoffeln verkehrt vor
das Bette ſetzen,

Iſt ein alter Weiber Aberglau-
be, da einige der falſchen Meynung
ſeynd, ob koͤnte man nicht, wenn
man die Pantoffeln des Abends
vor ſein Bette verkehret ſtellte, des
Nachts uͤber von dem Alp gedruͤ-
cket werden.

Panyperſebaſta,

Eine gelehrte Tochter Theodo-
ri Metochitæ,
der unter Andronico
Magnus Logotheta
war, ſie heyra-
thete des Kaͤyſers Brudern Sohn,
der erſt Panyperſebaſtos hernach
Cæſar war, daher ſie auch Cæſariſſa
genennet wird. Nicephorus Gre-
goras,
ſo ihr Præceptor geweſen, be-
zeuget in ſeiner Hiſtorie viel von
ihrer Gelehrſamkeit und Bered-
ſamkeit, fuͤhret auch eine nette Ora-
tion
von ihr an.

Papa,

Iſt das jenige Wort, welches die
Kinder am erſten und allerleichte-
ſten heraus lallen lernen und ihre
Vaͤter dadurch genennet wiſſen
wollen. Den Urſprung ſolches
Worts und die davon unterſchie-
denen Meynungen hat M. Gerſtaͤ-
cker in einer abſonderlichen Diſ-
ſertation de Blanda Gallorum com-
pellatione, Papa,
ausgefuͤhret.
Heut zu Tage iſt dieſes Wort auch
ſo beliebt, daß die Weiber ihren

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[0729] Pandora Pantof Pantof Papa Pandora, Ein wohlgeſtaltes und ſehr ſchoͤ- nes Weibes-Bild, ſoll von dem Vulcano auf Befehl des Jupiters verfertiget, und von jedem Gott und Goͤttin mit eines jeden Ge- ſchicklichkeit und Tugend beliehen worden ſeyn. Dieſes Weib ſoll von dem Jupiter mit einer verſchloſ- ſenen Buͤchſe zu dem Promotheus auf die Erde geſendet worden ſeyn, welcher auch ſolch Behaͤltniß von ihr angenom̃en, und als er ſelbiges eroͤffnet, die Welt mit allerhand Kranckheiten und Ungluͤck, wel- ches alles in dieſer Buͤchſe ſtack, an- gefuͤllet und angeſtecket haben. Eben dergleichen Nahmen fuͤhrte auch die Mutter des Deucalions. Pandroſos, Des Athenienſiſchen Koͤnigs Cecrops Tochter, eine Schweſter Aglauri und der Herſe. Panothea, Eine Prieſterin und Weiſſage- rin des Apollinis, ſo unter Abantis Argivi oder Acriſii Regierung ge- lebt, und die Heroiſchen Verſe er- funden haben ſoll. Pantaclea Coronia. ſiehe. Co- roniæ. Pantænis, Eine alte gute Poetin, deren M. Valerius Martialis Lib. VII. Epi- grammat. p. 229. ad Canium er- wehnet. Pantoffeln, Seynd Halb-Schuh, ſonder La- ſchen und Hinter-Leder, werden insgemein mit Treſſen bebraͤhmet und mit Falbala beſetzet, ſind auch oͤffters geſtickt; Das Leipziger Frauenzimmer gehet nach itziger Mode in die Kirche darinnen. Pantoffeln verkehrt vor das Bette ſetzen, Iſt ein alter Weiber Aberglau- be, da einige der falſchen Meynung ſeynd, ob koͤnte man nicht, wenn man die Pantoffeln des Abends vor ſein Bette verkehret ſtellte, des Nachts uͤber von dem Alp gedruͤ- cket werden. Panyperſebaſta, Eine gelehrte Tochter Theodo- ri Metochitæ, der unter Andronico Magnus Logotheta war, ſie heyra- thete des Kaͤyſers Brudern Sohn, der erſt Panyperſebaſtos hernach Cæſar war, daher ſie auch Cæſariſſa genennet wird. Nicephorus Gre- goras, ſo ihr Præceptor geweſen, be- zeuget in ſeiner Hiſtorie viel von ihrer Gelehrſamkeit und Bered- ſamkeit, fuͤhret auch eine nette Ora- tion von ihr an. Papa, Iſt das jenige Wort, welches die Kinder am erſten und allerleichte- ſten heraus lallen lernen und ihre Vaͤter dadurch genennet wiſſen wollen. Den Urſprung ſolches Worts und die davon unterſchie- denen Meynungen hat M. Gerſtaͤ- cker in einer abſonderlichen Diſ- ſertation de Blanda Gallorum com- pellatione, Papa, ausgefuͤhret. Heut zu Tage iſt dieſes Wort auch ſo beliebt, daß die Weiber ihren Maͤn- Y y 2

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/729>, abgerufen am 22.11.2024.