vereiniget worden. Die eingezo- gene Abtey zu Cleinsburg ausser- halb Leyden ist auch dieses Ordens gewesen.
Orden derBenedictinerClo- ster-Frauen des Bergs Calvariae,
Die Stiffterin dieses Ordens ist gewesen Mutter Antonia von Or- leans, Marggräfin in Belluiste, zu- genannt St. Scholastica, eine Fran- tzöische Princessin, so dieses Closter der Benedictiner Closter-Frauen des Bergs Calvariae zu Poictiers angeleget, worinnen sie auch Anno 1618. gestorben. Die Closter- Frauen tragen schwartze Weyhel und weisse Kleider.
Orden derBenedictinerClo- ster-Frauen zu Clung,
Der Ursprung dieses Ordens wird dem Odo, so anfangs Canoni- cus zu Tours gewesen, beygemessen. Denn, nachdem er Abt zu Clung worden, hat er daselbst den Orden des H. Benedicti, der fast gantz in Abnehmen kommen war, um das Jahr Christi 940. wieder in vori- ges Aufnehmen gebracht, so, daß ihme in kurtzer Zeit mehr denn 2000. Clöster nachgefolget. Nicht weniger reformirte er auch die Clo- ster-Frauen dieses Ordens, welche anietzo eine schwartze Weyhel auf dem Haupt, einen schwartzen wei- ten Rock und weisse Unterkleider tragen, auch von vielen Päbsten und Concilien confirmiret wor- den.
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Orden
Orden derReformirten Be- nedictinerCloster- Frauen.
In Franckreich wird noch eine Art von Benedictinerinnen der Ver- sammlung Casalis Benedicti, so die Mutter von Tovars, Aebtissin des Closters St. Mariae zu Charenton, um das Jahr Christi 1520. refor- miret, angetroffen. Sie tragen über ihren schwartzen Kleidern noch einen Mantel.
Orden der Brigittiner- innen,
Die Stiffterin dieses Ordens ist die H. Brigitta, eine Schwedi- sche Fürstin, ehemahlige Gemahlin des Fürsten von Nericien, Ulse ge- nannt, gewesen. Sie hat solchen Orden so wohl für Männer als Frauen An. 1344. gestifftet, wel- cher hernach vom Pabst Urbano V. auf Anhalten ihrer Tochter Anno 1360. confirmiret worden. Die geistlichen Männer und Weiber wohnen in einem Closter, iedoch ein Theil von dem andern abgesondert, und haben die Aebtissinnen denen Mönchen so wohl als denen Clo- ster-Frauen zu befehlen. Die Weiber gehen in Asch-grauer Klei- dung mit einer schwartzen Weyhel, und tragen auf dem Haupt ein Band, so ihnen Creutz-weiß über den Kopff gehet, und bey einem ieden Eck, wie auch auf der Mitte des Creutzes einen Knopff hat. In Schweden und in andern Nor- dischen Ländern, wie nicht weniger in Engelland, wohin sie A. 1414. gekommen, werden viel Clöster die-
ses
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Orden
vereiniget worden. Die eingezo- gene Abtey zu Cleinsburg auſſer- halb Leyden iſt auch dieſes Ordens geweſen.
Orden derBenedictinerClo- ſter-Frauen des Bergs Calvariæ,
Die Stiffterin dieſes Ordens iſt geweſen Mutter Antonia von Or- leans, Marggraͤfin in Belluiſte, zu- genannt St. Scholaſtica, eine Fran- tzoͤiſche Princeſſin, ſo dieſes Cloſter der Benedictiner Cloſter-Frauen des Bergs Calvariæ zu Poictiers angeleget, worinnen ſie auch Anno 1618. geſtorben. Die Cloſter- Frauen tragen ſchwartze Weyhel und weiſſe Kleider.
Orden derBenedictinerClo- ſter-Frauen zu Clung,
Der Urſprung dieſes Ordens wird dem Odo, ſo anfangs Canoni- cus zu Tours geweſen, beygemeſſen. Denn, nachdem er Abt zu Clung worden, hat er daſelbſt den Orden des H. Benedicti, der faſt gantz in Abnehmen kommen war, um das Jahr Chriſti 940. wieder in vori- ges Aufnehmen gebracht, ſo, daß ihme in kurtzer Zeit mehr denn 2000. Cloͤſter nachgefolget. Nicht weniger reformirte er auch die Clo- ſter-Frauen dieſes Ordens, welche anietzo eine ſchwartze Weyhel auf dem Haupt, einen ſchwartzen wei- ten Rock und weiſſe Unterkleider tragen, auch von vielen Paͤbſten und Concilien confirmiret wor- den.
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Orden
Orden derReformirten Be- nedictinerCloſter- Frauen.
In Franckreich wird noch eine Art von Benedictinerinnen der Ver- ſammlung Caſalis Benedicti, ſo die Mutter von Tovars, Aebtiſſin des Cloſters St. Mariæ zu Charenton, um das Jahr Chriſti 1520. refor- miret, angetroffen. Sie tragen uͤber ihren ſchwartzen Kleidern noch einen Mantel.
Orden der Brigittiner- innen,
Die Stiffterin dieſes Ordens iſt die H. Brigitta, eine Schwedi- ſche Fuͤrſtin, ehemahlige Gemahlin des Fuͤrſten von Nericien, Ulſe ge- nannt, geweſen. Sie hat ſolchen Orden ſo wohl fuͤr Maͤnner als Frauen An. 1344. geſtifftet, wel- cher hernach vom Pabſt Urbano V. auf Anhalten ihrer Tochter Anno 1360. confirmiret worden. Die geiſtlichen Maͤnner und Weiber wohnen in einem Cloſter, iedoch ein Theil von dem andern abgeſondert, und haben die Aebtiſſinnen denen Moͤnchen ſo wohl als denen Clo- ſter-Frauen zu befehlen. Die Weiber gehen in Aſch-grauer Klei- dung mit einer ſchwartzen Weyhel, und tragen auf dem Haupt ein Band, ſo ihnen Creutz-weiß uͤber den Kopff gehet, und bey einem ieden Eck, wie auch auf der Mitte des Creutzes einen Knopff hat. In Schweden und in andern Nor- diſchen Laͤndern, wie nicht weniger in Engelland, wohin ſie A. 1414. gekommen, werden viel Cloͤſter die-
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ſter-Frauen des Bergs
Calvariæ,
Die Stiffterin dieſes Ordens iſt
geweſen Mutter Antonia von Or-
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genannt St. Scholaſtica, eine Fran-
tzoͤiſche Princeſſin, ſo dieſes Cloſter
der Benedictiner Cloſter-Frauen
des Bergs Calvariæ zu Poictiers
angeleget, worinnen ſie auch Anno
1618. geſtorben. Die Cloſter-
Frauen tragen ſchwartze Weyhel
und weiſſe Kleider.
Orden der Benedictiner Clo-
ſter-Frauen zu Clung,
Der Urſprung dieſes Ordens
wird dem Odo, ſo anfangs Canoni-
cus zu Tours geweſen, beygemeſſen.
Denn, nachdem er Abt zu Clung
worden, hat er daſelbſt den Orden
des H. Benedicti, der faſt gantz in
Abnehmen kommen war, um das
Jahr Chriſti 940. wieder in vori-
ges Aufnehmen gebracht, ſo, daß
ihme in kurtzer Zeit mehr denn
2000. Cloͤſter nachgefolget. Nicht
weniger reformirte er auch die Clo-
ſter-Frauen dieſes Ordens, welche
anietzo eine ſchwartze Weyhel auf
dem Haupt, einen ſchwartzen wei-
ten Rock und weiſſe Unterkleider
tragen, auch von vielen Paͤbſten
und Concilien confirmiret wor-
den.
Orden der Reformirten Be-
nedictiner Cloſter-
Frauen.
In Franckreich wird noch eine
Art von Benedictinerinnen der Ver-
ſammlung Caſalis Benedicti, ſo die
Mutter von Tovars, Aebtiſſin des
Cloſters St. Mariæ zu Charenton,
um das Jahr Chriſti 1520. refor-
miret, angetroffen. Sie tragen
uͤber ihren ſchwartzen Kleidern
noch einen Mantel.
Orden der Brigittiner-
innen,
Die Stiffterin dieſes Ordens
iſt die H. Brigitta, eine Schwedi-
ſche Fuͤrſtin, ehemahlige Gemahlin
des Fuͤrſten von Nericien, Ulſe ge-
nannt, geweſen. Sie hat ſolchen
Orden ſo wohl fuͤr Maͤnner als
Frauen An. 1344. geſtifftet, wel-
cher hernach vom Pabſt Urbano V.
auf Anhalten ihrer Tochter Anno
1360. confirmiret worden. Die
geiſtlichen Maͤnner und Weiber
wohnen in einem Cloſter, iedoch ein
Theil von dem andern abgeſondert,
und haben die Aebtiſſinnen denen
Moͤnchen ſo wohl als denen Clo-
ſter-Frauen zu befehlen. Die
Weiber gehen in Aſch-grauer Klei-
dung mit einer ſchwartzen Weyhel,
und tragen auf dem Haupt ein
Band, ſo ihnen Creutz-weiß uͤber
den Kopff gehet, und bey einem
ieden Eck, wie auch auf der Mitte
des Creutzes einen Knopff hat.
In Schweden und in andern Nor-
diſchen Laͤndern, wie nicht weniger
in Engelland, wohin ſie A. 1414.
gekommen, werden viel Cloͤſter die-
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/707>, abgerufen am 27.07.2024.
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