Eine von denen Parcen. De- nen heutigen Poeten heisset sie so viel als der Tod selbst.
Moschina,
Attica, eine gute Poetin von Samos; Ihre Tochter Hedile war gleichfals darinnen berühmt, und ihrer Tochter Sohn, Hedylogus, war sonderlich in Anagrammatibus sehr glücklich. Vid. Spangenberg. im Adel-Spiegel. p. 427. l. 13. c. 7.
Moschken-Weiber,
Heissen an etlichen Orten in Sachsen diejenigen Weiber, so bey dem Kind-Tauffen-Schmauß oder Essen noch über die Gevattern er- scheinen, und darzu vorher eingela- den worden.
Moscowitischer Damast,
Ist ein gewisser Seidner-Zeug, so einen Atlas-Boden und aller- hand Blumen hat, dessen sich das Frauenzimmer bey ihrer Kleidung zu bedienen pfleget. Er ist noch reicher und stärcker als ein Pan- ciges.
Mouschen oder Schminck- Pflästerlein,
Seynd klein und grosse von schwartzen Taffet in allerhand Fi- guren ausgeschnittene Flecklein, so das Frauenzimmer in das Gesichte oder auch auf die Brüste zu kleben pfleget, um ihre Haut dadurch weisser und beliebter zu machen.
Mouschen-Schachtel,
Ist eine kleine von Silber oder [Spaltenumbruch]
Moussel Muff
laccirten Holtz verfertigte Capsul, worinnen die Mouschen liegen.
Mousseline,
Ist ein aus weisser Baum-Wolle sehr klar leicht und zart verfertigtes Gewebe, so dem Frauenzimmer zu Halßtüchern, Engageanten, Hälß- gen, Ermeln und andern Putz dienlich ist.
du Moy,
Claudia, Gräfin von Chaligen, eine sehr devote Dame, so A. 1620. den Orden der Regular-Cano- nissen von dem Heil. Grab zu Jeru- salem gestifftet, welche unter die Regul des Heil. Augustini mit ge- hören.
Muff,
Ist ein rund gewölbter holer Uberzug, worein das Frauenzim- mer Winters-Zeit über die Hände zu stecken pfleget, wird auf aller- hand Art verfertiget, als: aus Zo- bel, Hermelin, Marter, Iltis, Fe- dern, Flohr, schwartzen Crep, Tuch, Sammet, Plisch, Tripp-Sammet, Frantzen u. d. g. In Augspurg wird er ein Schlieffer genennet, der Trauer-Muff aber Buplin: in Nürnberg ein Staucher: in Ulm heist er ein Schlupffer, und wird insgemein mit Spitzen bebrähmet.
Muff-Band,
Ist eine Schleiffe von allerhand breiten Bande, so das Frauenzim- mer in den Muff zu knüpffen pfle- get; oder nach heutiger Mode gar an ein breit über die Schultern herab hangendes Band selbigen zu knüpffen gewohnet ist.
Müffgen,
[Spaltenumbruch]
Morta Mouſch
Morta,
Eine von denen Parcen. De- nen heutigen Poeten heiſſet ſie ſo viel als der Tod ſelbſt.
Moſchina,
Attica, eine gute Poetin von Samos; Ihre Tochter Hedile war gleichfals darinnen beruͤhmt, und ihrer Tochter Sohn, Hedylogus, war ſonderlich in Anagrammatibus ſehr gluͤcklich. Vid. Spangenberg. im Adel-Spiegel. p. 427. l. 13. c. 7.
Moſchken-Weiber,
Heiſſen an etlichen Orten in Sachſen diejenigen Weiber, ſo bey dem Kind-Tauffen-Schmauß oder Eſſen noch uͤber die Gevattern er- ſcheinen, und darzu vorher eingela- den worden.
Moſcowitiſcher Damaſt,
Iſt ein gewiſſer Seidner-Zeug, ſo einen Atlas-Boden und aller- hand Blumen hat, deſſen ſich das Frauenzimmer bey ihrer Kleidung zu bedienen pfleget. Er iſt noch reicher und ſtaͤrcker als ein Pan- ciges.
Mouſchen oder Schminck- Pflaͤſterlein,
Seynd klein und groſſe von ſchwartzen Taffet in allerhand Fi- guren ausgeſchnittene Flecklein, ſo das Frauenzimmer in das Geſichte oder auch auf die Bruͤſte zu kleben pfleget, um ihre Haut dadurch weiſſer und beliebter zu machen.
Mouſchen-Schachtel,
Iſt eine kleine von Silber oder [Spaltenumbruch]
Mouſſel Muff
laccirten Holtz verfertigte Capſul, worinnen die Mouſchen liegen.
Mouſſeline,
Iſt ein aus weiſſer Baum-Wolle ſehr klar leicht und zart verfertigtes Gewebe, ſo dem Frauenzimmer zu Halßtuͤchern, Engageanten, Haͤlß- gen, Ermeln und andern Putz dienlich iſt.
du Moy,
Claudia, Graͤfin von Chaligen, eine ſehr devote Dame, ſo A. 1620. den Orden der Regular-Cano- niſſen von dem Heil. Grab zu Jeru- ſalem geſtifftet, welche unter die Regul des Heil. Auguſtini mit ge- hoͤren.
Muff,
Iſt ein rund gewoͤlbter holer Uberzug, worein das Frauenzim- mer Winters-Zeit uͤber die Haͤnde zu ſtecken pfleget, wird auf aller- hand Art verfertiget, als: aus Zo- bel, Hermelin, Marter, Iltis, Fe- dern, Flohr, ſchwartzen Crep, Tuch, Sammet, Pliſch, Tripp-Sammet, Frantzen u. d. g. In Augſpurg wird er ein Schlieffer genennet, der Trauer-Muff aber Buplin: in Nuͤrnberg ein Staucher: in Ulm heiſt er ein Schlupffer, und wird insgemein mit Spitzen bebraͤhmet.
Muff-Band,
Iſt eine Schleiffe von allerhand breiten Bande, ſo das Frauenzim- mer in den Muff zu knuͤpffen pfle- get; oder nach heutiger Mode gar an ein breit uͤber die Schultern herab hangendes Band ſelbigen zu knuͤpffen gewohnet iſt.
Muͤffgen,
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[0670]
Morta Mouſch
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Moſchina,
Attica, eine gute Poetin von
Samos; Ihre Tochter Hedile war
gleichfals darinnen beruͤhmt, und
ihrer Tochter Sohn, Hedylogus,
war ſonderlich in Anagrammatibus
ſehr gluͤcklich. Vid. Spangenberg.
im Adel-Spiegel. p. 427. l. 13.
c. 7.
Moſchken-Weiber,
Heiſſen an etlichen Orten in
Sachſen diejenigen Weiber, ſo bey
dem Kind-Tauffen-Schmauß oder
Eſſen noch uͤber die Gevattern er-
ſcheinen, und darzu vorher eingela-
den worden.
Moſcowitiſcher Damaſt,
Iſt ein gewiſſer Seidner-Zeug,
ſo einen Atlas-Boden und aller-
hand Blumen hat, deſſen ſich das
Frauenzimmer bey ihrer Kleidung
zu bedienen pfleget. Er iſt noch
reicher und ſtaͤrcker als ein Pan-
ciges.
Mouſchen oder Schminck-
Pflaͤſterlein,
Seynd klein und groſſe von
ſchwartzen Taffet in allerhand Fi-
guren ausgeſchnittene Flecklein, ſo
das Frauenzimmer in das Geſichte
oder auch auf die Bruͤſte zu kleben
pfleget, um ihre Haut dadurch
weiſſer und beliebter zu machen.
Mouſchen-Schachtel,
Iſt eine kleine von Silber oder
laccirten Holtz verfertigte Capſul,
worinnen die Mouſchen liegen.
Mouſſeline,
Iſt ein aus weiſſer Baum-Wolle
ſehr klar leicht und zart verfertigtes
Gewebe, ſo dem Frauenzimmer zu
Halßtuͤchern, Engageanten, Haͤlß-
gen, Ermeln und andern Putz
dienlich iſt.
du Moy,
Claudia, Graͤfin von Chaligen,
eine ſehr devote Dame, ſo A. 1620.
den Orden der Regular-Cano-
niſſen von dem Heil. Grab zu Jeru-
ſalem geſtifftet, welche unter die
Regul des Heil. Auguſtini mit ge-
hoͤren.
Muff,
Iſt ein rund gewoͤlbter holer
Uberzug, worein das Frauenzim-
mer Winters-Zeit uͤber die Haͤnde
zu ſtecken pfleget, wird auf aller-
hand Art verfertiget, als: aus Zo-
bel, Hermelin, Marter, Iltis, Fe-
dern, Flohr, ſchwartzen Crep, Tuch,
Sammet, Pliſch, Tripp-Sammet,
Frantzen u. d. g. In Augſpurg
wird er ein Schlieffer genennet,
der Trauer-Muff aber Buplin: in
Nuͤrnberg ein Staucher: in Ulm
heiſt er ein Schlupffer, und wird
insgemein mit Spitzen bebraͤhmet.
Muff-Band,
Iſt eine Schleiffe von allerhand
breiten Bande, ſo das Frauenzim-
mer in den Muff zu knuͤpffen pfle-
get; oder nach heutiger Mode gar
an ein breit uͤber die Schultern
herab hangendes Band ſelbigen zu
knuͤpffen gewohnet iſt.
Muͤffgen,
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/670>, abgerufen am 23.02.2025.
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