Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Megä Mega Und weil durch dieser Musen Hülf-fe und Kunst dergleichen Ubel ge- dämpffet ward, hat sie selbigen zu Ehren, und aus Danckbarkeit gros- se ährene Säulen aufrichten las- sen, und selbige in allen Tempeln zu verehren anbefohlen. Megaera, Eine von denen drey höllischen Megalostrata, Eine gelehrte Epheserin und gu- Meganira, Des Celei Weib und Mutter Megara, Eine Tochter des Thebanischen Mehl Mehr gangenen Todtschlags, in eine star-cke Raserey gesetzet, worinnen er auch seine Frau und Kinder umge- bracht. Mehl, Farina, Farine, ist klein und klar Mehl-Fäßlein, Ist ein von weissen Blech oder Mehlfleck. siehe. Maccaroni. Mehl-Frau, Heissen diejenigen Weiber, so Mehl-Kasten, Ist ein grosses von höltzernen Mehlstrauben. siehe. Geba- ckene Mehlstrauben. Mehr reden, Heisset im L'Ombre-Spiel, den- zum R r 2
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Megaͤ Mega Und weil durch dieſer Muſen Huͤlf-fe und Kunſt dergleichen Ubel ge- daͤmpffet ward, hat ſie ſelbigen zu Ehren, und aus Danckbarkeit groſ- ſe aͤhrene Saͤulen aufrichten laſ- ſen, und ſelbige in allen Tempeln zu verehren anbefohlen. Megæra, Eine von denen drey hoͤlliſchen Megaloſtrata, Eine gelehrte Epheſerin und gu- Meganira, Des Celei Weib und Mutter Megara, Eine Tochter des Thebaniſchen Mehl Mehr gangenen Todtſchlags, in eine ſtar-cke Raſerey geſetzet, worinnen er auch ſeine Frau und Kinder umge- bracht. Mehl, Farina, Farine, iſt klein und klar Mehl-Faͤßlein, Iſt ein von weiſſen Blech oder Mehlfleck. ſiehe. Maccaroni. Mehl-Frau, Heiſſen diejenigen Weiber, ſo Mehl-Kaſten, Iſt ein groſſes von hoͤltzernen Mehlſtrauben. ſiehe. Geba- ckene Mehlſtrauben. Mehr reden, Heiſſet im L’Ombre-Spiel, den- zum R r 2
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Megaͤ Mega
Mehl Mehr
Und weil durch dieſer Muſen Huͤlf-
fe und Kunſt dergleichen Ubel ge-
daͤmpffet ward, hat ſie ſelbigen zu
Ehren, und aus Danckbarkeit groſ-
ſe aͤhrene Saͤulen aufrichten laſ-
ſen, und ſelbige in allen Tempeln zu
verehren anbefohlen.
Megæra,
Eine von denen drey hoͤlliſchen
Furien und Plag-Geiſtern, war ei-
ne Tochter der Nacht und des A-
cherontis.
Megaloſtrata,
Eine gelehrte Epheſerin und gu-
te Poetin, in welche ſich der erſte-
re unter denen Poetis Lyricis, A-
lemann genannt, unſterblich ver-
liebt hattee. Weil nun dieſe Me-
galoſtrata die Poeten gar ſehr æſti-
mirte, mag es wohl ſeyn, daß ſich
dieſer entbrandter Apollo auf ih-
ren Pindus dann und wann geſe-
tzet, und ihr etwas nachdruͤcklich
verliebtes vorgeſpielet. Vid. Gy-
rald. in Hiſtor. Poetar. p. 967. it.
Jul. Cæſ. Scaliger. T. I. Poeticar. p.
122. c. 44. Lottichium L. 1. Bibli-
othec. Poet. p. 37.
Meganira,
Des Celei Weib und Mutter
des Triptolemi, ein devotes Wei-
besbild.
Megara,
Eine Tochter des Thebaniſchen
Koͤnigs Creontis, und Eheweib
des Herculis, ward von ihrem ei-
genen Mann mit alle denen Kin-
dern, ſo ſie ihm zur Welt gebohren,
umgebracht, weil die Juno den Her-
culem, weges des an dem Lycus be-
gangenen Todtſchlags, in eine ſtar-
cke Raſerey geſetzet, worinnen er
auch ſeine Frau und Kinder umge-
bracht.
Mehl,
Farina, Farine, iſt klein und klar
gemahlnes, und von den Kleien
geſaubertes Korn oder Waitzen,
deren ſich die Koͤche an unterſchied-
liche Eſſen, ſonderlich Gebackens,
Paſteten, Torten ꝛc. zu bedienen
wiſſen, doch wird gemeiglich nur
Waitzen Mehl darzu genommen.
Mehl-Faͤßlein,
Iſt ein von weiſſen Blech oder
Holtz rund verfertigtes Geſchirr
mit einem Deckel verwahret, wor-
ein das Mehl gethan wird.
Mehlfleck. ſiehe. Maccaroni.
Mehl-Frau,
Heiſſen diejenigen Weiber, ſo
auf den Wochen-Maͤrckten das
klare Mehl in die Kuͤchen Metzen
oder Kuchenmaß weiſe zu verkauf-
fen pflegen.
Mehl-Kaſten,
Iſt ein groſſes von hoͤltzernen
Bretern oder Pfoſten zuſammen
geſetztes Behaͤltniß, worinnen das
Mehl zur Haußhaltung verwahret
wird, er ſtehet meiſtentheils auff
denen Voͤden.
Mehlſtrauben. ſiehe. Geba-
ckene Mehlſtrauben.
Mehr reden,
Heiſſet im L’Ombre-Spiel, den-
jenigen, ſo entriren will, entweder
zum
R r 2
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Zitationshilfe: | Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/649>, abgerufen am 23.02.2025. |