thut das Papier davon, bestreuet sie mit Zucker, und garniret sie aufs zierlichste.
Mandel-Torte auf eine an- dere Art,
Putzet und stosset 1. Pfund Mandeln im Mörsel gantz klein, weichet gute Semmel in Milch ein, davon ihr, wenn ihr die Rinde her- unter genommen, und die Grume gantz rein wieder ausgetrucket habt, ein gut Theil derselben unter die gestossenen Mandeln schütten, und sie, wie vorige, in einem Reib-Asch klar abrühren sollet. Hierauff schlaget 15. gantze Eyer, und 15. Dotter hinein, werffet 3. Viertel Pfund Zucker, etwas Saffran, klein geschnittene oder geriebene Citronenschalen darzu, und reibet dieses alles wohl durch einander. Endlich giesset solches in die For- me, wie das vorige, und backet sie auch also.
Mandel-Torte noch an- ders,
Stosset 1. und ein halb Pfund Mandeln gantz klein, thut sie in ei- nen Reib-Asch, und rühret in die 30. Stück Eyer-Dotter dran; das Weisse davon schlaget besonders in eine höltzerne oder unglasirte ir- dene Schüssel, und rühret es recht klar ab, schüttet auch 3. Viertel Pfund Zucker dazu. Wenn ihr nun dencket, daß sie bald kan in den Backofen kommen, so peitschet mit einem bircknen abgeschälten weissen Besen das Eyweiß damit, so wird ein ziemlicher Hauffe Schnee wer- den, solchen schüttet unter die ab- gerührten Mandeln, und thut sie [Spaltenumbruch]
Mandel
gleich in die Mandel-Torten For- me, setzet sie in einen Backofen, so werden sie schön lucker werden und hoch aufflauffen, und könnet ihr also aus 1. Pfund Mandeln eine zweypfündige Forme voll giessen.
Mandel-Späne zu be- reiten,
Stosset ein halb Pfund Man- deln, wie bey der Mandel-Torte, aber nicht gar zu klein, und rühret sie auf vorige Art ab. Darnach schneidet von Oblat Plätzgen, wie ihr sie haben wollet, thut mit einem Löffel von denen gestossenen Man- deln drauff, streuet kleinen bunten Zucker drüber, und backet sie in ei- nem nicht gar zu heissen Ofen. Mercket, daß dergleichen Sachen besser in einer Torten-Pfanne zu backen sind, als in einem Ofen, weil man die Hitze geben kan, wie man will.
Mandel-Späne anders,
Stosset ein halb Pfund Man- deln nicht gar zu klein, und thut sie in einen neuen Tiegel. Hierauf schlaget von 10. Eyern das Weisse auff vorher beschriebene Art zu ei- nem Schnee, reibet Zucker drein, und schlaget ihn weiter, schüttet solchen darnach an die Mandeln, und rühret es wohl durch einan- der. Endlich schneidet Oblaten in Stückgen, wie es euch beliebet, streichet von dem abgeriebenen Mandelteig Häuffgen drauff, eines Qveren-Fingers dick, bestreuet sie mit klein geschnittenen Pistaci- en, setzet sie auf ein Backblech, thut sie in Backofen oder eine Torten- Pfanne, und backet sie gar gelinde.
Endlich
[Spaltenumbruch]
Mandel
thut das Papier davon, beſtreuet ſie mit Zucker, und garniret ſie aufs zierlichſte.
Mandel-Torte auf eine an- dere Art,
Putzet und ſtoſſet 1. Pfund Mandeln im Moͤrſel gantz klein, weichet gute Semmel in Milch ein, davon ihr, wenn ihr die Rinde her- unter genommen, und die Grume gantz ꝛein wiedeꝛ ausgetꝛucket habt, ein gut Theil derſelben unter die geſtoſſenen Mandeln ſchuͤtten, und ſie, wie vorige, in einem Reib-Aſch klar abruͤhren ſollet. Hierauff ſchlaget 15. gantze Eyer, und 15. Dotter hinein, werffet 3. Viertel Pfund Zucker, etwas Saffran, klein geſchnittene oder geriebene Citronenſchalen darzu, und reibet dieſes alles wohl durch einander. Endlich gieſſet ſolches in die For- me, wie das vorige, und backet ſie auch alſo.
Mandel-Torte noch an- ders,
Stoſſet 1. und ein halb Pfund Mandeln gantz klein, thut ſie in ei- nen Reib-Aſch, und ruͤhret in die 30. Stuͤck Eyer-Dotter dran; das Weiſſe davon ſchlaget beſonders in eine hoͤltzerne oder unglaſirte ir- dene Schuͤſſel, und ruͤhret es recht klar ab, ſchuͤttet auch 3. Viertel Pfund Zucker dazu. Wenn ihr nun dencket, daß ſie bald kan in den Backofen kommen, ſo peitſchet mit einem bircknẽ abgeſchaͤlten weiſſen Beſen das Eyweiß damit, ſo wird ein ziemlicher Hauffe Schnee wer- den, ſolchen ſchuͤttet unter die ab- geruͤhrten Mandeln, und thut ſie [Spaltenumbruch]
Mandel
gleich in die Mandel-Torten For- me, ſetzet ſie in einen Backofen, ſo werden ſie ſchoͤn lucker werden und hoch aufflauffen, und koͤnnet ihr alſo aus 1. Pfund Mandeln eine zweypfuͤndige Forme voll gieſſen.
Mandel-Spaͤne zu be- reiten,
Stoſſet ein halb Pfund Man- deln, wie bey der Mandel-Torte, aber nicht gar zu klein, und ruͤhret ſie auf vorige Art ab. Darnach ſchneidet von Oblat Plaͤtzgen, wie ihr ſie haben wollet, thut mit einem Loͤffel von denen geſtoſſenen Man- deln drauff, ſtreuet kleinen bunten Zucker druͤber, und backet ſie in ei- nem nicht gar zu heiſſen Ofen. Mercket, daß dergleichen Sachen beſſer in einer Torten-Pfanne zu backen ſind, als in einem Ofen, weil man die Hitze geben kan, wie man will.
Mandel-Spaͤne anders,
Stoſſet ein halb Pfund Man- deln nicht gar zu klein, und thut ſie in einen neuen Tiegel. Hierauf ſchlaget von 10. Eyern das Weiſſe auff vorher beſchriebene Art zu ei- nem Schnee, reibet Zucker drein, und ſchlaget ihn weiter, ſchuͤttet ſolchen darnach an die Mandeln, und ruͤhret es wohl durch einan- der. Endlich ſchneidet Oblaten in Stuͤckgen, wie es euch beliebet, ſtreichet von dem abgeriebenen Mandelteig Haͤuffgen drauff, eines Qveren-Fingers dick, beſtreuet ſie mit klein geſchnittenen Piſtaci- en, ſetzet ſie auf ein Backblech, thut ſie in Backofen oder eine Torten- Pfanne, und backet ſie gar gelinde.
Endlich
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[0622]
Mandel
Mandel
thut das Papier davon, beſtreuet
ſie mit Zucker, und garniret ſie aufs
zierlichſte.
Mandel-Torte auf eine an-
dere Art,
Putzet und ſtoſſet 1. Pfund
Mandeln im Moͤrſel gantz klein,
weichet gute Semmel in Milch ein,
davon ihr, wenn ihr die Rinde her-
unter genommen, und die Grume
gantz ꝛein wiedeꝛ ausgetꝛucket habt,
ein gut Theil derſelben unter die
geſtoſſenen Mandeln ſchuͤtten, und
ſie, wie vorige, in einem Reib-Aſch
klar abruͤhren ſollet. Hierauff
ſchlaget 15. gantze Eyer, und 15.
Dotter hinein, werffet 3. Viertel
Pfund Zucker, etwas Saffran,
klein geſchnittene oder geriebene
Citronenſchalen darzu, und reibet
dieſes alles wohl durch einander.
Endlich gieſſet ſolches in die For-
me, wie das vorige, und backet ſie
auch alſo.
Mandel-Torte noch an-
ders,
Stoſſet 1. und ein halb Pfund
Mandeln gantz klein, thut ſie in ei-
nen Reib-Aſch, und ruͤhret in die
30. Stuͤck Eyer-Dotter dran; das
Weiſſe davon ſchlaget beſonders in
eine hoͤltzerne oder unglaſirte ir-
dene Schuͤſſel, und ruͤhret es recht
klar ab, ſchuͤttet auch 3. Viertel
Pfund Zucker dazu. Wenn ihr
nun dencket, daß ſie bald kan in den
Backofen kommen, ſo peitſchet mit
einem bircknẽ abgeſchaͤlten weiſſen
Beſen das Eyweiß damit, ſo wird
ein ziemlicher Hauffe Schnee wer-
den, ſolchen ſchuͤttet unter die ab-
geruͤhrten Mandeln, und thut ſie
gleich in die Mandel-Torten For-
me, ſetzet ſie in einen Backofen, ſo
werden ſie ſchoͤn lucker werden und
hoch aufflauffen, und koͤnnet ihr
alſo aus 1. Pfund Mandeln eine
zweypfuͤndige Forme voll gieſſen.
Mandel-Spaͤne zu be-
reiten,
Stoſſet ein halb Pfund Man-
deln, wie bey der Mandel-Torte,
aber nicht gar zu klein, und ruͤhret
ſie auf vorige Art ab. Darnach
ſchneidet von Oblat Plaͤtzgen, wie
ihr ſie haben wollet, thut mit einem
Loͤffel von denen geſtoſſenen Man-
deln drauff, ſtreuet kleinen bunten
Zucker druͤber, und backet ſie in ei-
nem nicht gar zu heiſſen Ofen.
Mercket, daß dergleichen Sachen
beſſer in einer Torten-Pfanne zu
backen ſind, als in einem Ofen, weil
man die Hitze geben kan, wie man
will.
Mandel-Spaͤne anders,
Stoſſet ein halb Pfund Man-
deln nicht gar zu klein, und thut ſie
in einen neuen Tiegel. Hierauf
ſchlaget von 10. Eyern das Weiſſe
auff vorher beſchriebene Art zu ei-
nem Schnee, reibet Zucker drein,
und ſchlaget ihn weiter, ſchuͤttet
ſolchen darnach an die Mandeln,
und ruͤhret es wohl durch einan-
der. Endlich ſchneidet Oblaten
in Stuͤckgen, wie es euch beliebet,
ſtreichet von dem abgeriebenen
Mandelteig Haͤuffgen drauff, eines
Qveren-Fingers dick, beſtreuet
ſie mit klein geſchnittenen Piſtaci-
en, ſetzet ſie auf ein Backblech, thut
ſie in Backofen oder eine Torten-
Pfanne, und backet ſie gar gelinde.
Endlich
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/622>, abgerufen am 23.02.2025.
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