Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Entro Episco Entro, oder et il permis? Sagen; heisset im L'Ombre Entwöhnen, siehe. Ge- wöhnen. Enyo, Des Kriegs-Gott Martis Schwe- Ephrenis, Ein frommes und gelehrtes Epicharma, Eine Tochter des berühmten Episcopissae, Hiessen vor diesen der Bischöffe Eppich Erb ob sich gleich einige unterstandenöffentlich zu predigen, zu absolvi- ren, und die Sacramenta auszu- theilen, so waren es doch nur die- jenigen Ketzerinnen, so den Qvin- tilianischen und Priscillischen Schwarm mit anhungen. Eppich, siehe Petersilie. Equina, Jacobaea, war eine beruffene He- Erato, Ein tapfferes und heroisches Erato, Eine von denen 9. Musen, oder Erbrechen schwangerer Weiber, Oder Vomitus genannt, ist ein Erb-Schlüssel an die Hauß- thüre werffen. Ist ein abergläubischer Ge- brauch
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Entro Epiſco Entro, oder ét il permis? Sagen; heiſſet im L’Ombre Entwoͤhnen, ſiehe. Ge- woͤhnen. Enyo, Des Kriegs-Gott Martis Schwe- Ephrenis, Ein frommes und gelehrtes Epicharma, Eine Tochter des beruͤhmten Epiſcopiſſæ, Hieſſen vor dieſen der Biſchoͤffe Eppich Erb ob ſich gleich einige unterſtandenoͤffentlich zu predigen, zu abſolvi- ren, und die Sacramenta auszu- theilen, ſo waren es doch nur die- jenigen Ketzerinnen, ſo den Qvin- tilianiſchen und Priſcilliſchen Schwarm mit anhungen. Eppich, ſiehe Peterſilie. Equina, Jacobæa, war eine beruffene He- Erato, Ein tapfferes und heroiſches Erato, Eine von denen 9. Muſen, oder Erbrechen ſchwangerer Weiber, Oder Vomitus genannt, iſt ein Erb-Schluͤſſel an die Hauß- thuͤre werffen. Iſt ein aberglaͤubiſcher Ge- brauch
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Entro Epiſco
Eppich Erb
Entro, oder ét il permis?
Sagen; heiſſet im L’Ombre
Spiel die andern fragen, ob es zu-
gelaſſen ſey zu ſpielen: denn im Fall
einer ein Solo hat, muß er ihm, ob
er gleich unter ihm ſitzet, das Spie-
len, wofern er nicht ſelbſten ſans
prendre ſpielen will, uͤberlaſſen.
Entwoͤhnen, ſiehe. Ge-
woͤhnen.
Enyo,
Des Kriegs-Gott Martis Schwe-
ſter: heiſſet auch ſonſt Bellona oder
Goͤttin des Krieges.
Ephrenis,
Ein frommes und gelehrtes
Frauenzimmer, Paͤbſtlicher Re-
ligion, hat ein Handbuch heraus
gegeben: worinnen, wie der Titul
lautet, viel ſchoͤne Spruͤche und
Lehren, einem ieden Chriſten hoͤchſt-
nuͤtzlich, begriffen werden. Ge-
druckt zu Mayntz A. 1565. in Oct.
Vid. Nicol. Baſſæi Catalog. Libror.
ab A. 1564. usque ad An. 1592.
editor. P. III. p. 191.
Epicharma,
Eine Tochter des beruͤhmten
Sicilianiſchen Comici und Poe-
tens, wird ihrer Gelehrſamkeit we-
gen ſehr geruͤhmet. Vid. Aret. l. 9.
Epiſtol. 8. p. 283.
Epiſcopiſſæ,
Hieſſen vor dieſen der Biſchoͤffe
ihre Weiber, welcher Nahme ih-
nen nicht in Anſehung ihres Amts,
ſondern bloß Ehrentwegen ver-
goͤnnet und beygeleget ward. Und
ob ſich gleich einige unterſtanden
oͤffentlich zu predigen, zu abſolvi-
ren, und die Sacramenta auszu-
theilen, ſo waren es doch nur die-
jenigen Ketzerinnen, ſo den Qvin-
tilianiſchen und Priſcilliſchen
Schwarm mit anhungen.
Eppich, ſiehe Peterſilie.
Equina,
Jacobæa, war eine beruffene He-
xe und Zauberin.
Erato,
Ein tapfferes und heroiſches
Weibes-Bild, welche ſich wegen
des Zenonis, an den ſie ſich verlo-
bet hatte, mit der Adelmunda in
ein oͤffentlich Duell und Zwey-
kampff einließ; vid. Lohenſtein.
Armin. P. II. L. 3. p. 554.
Erato,
Eine von denen 9. Muſen, oder
Pierinnen: hat ihren Nahmen
von der Liebe her bekommen, weil
ſie denenjenigen vorgeſetzet war,
ſo Helden- und Liebes-Lieder ſchrie-
ben.
Erbrechen ſchwangerer
Weiber,
Oder Vomitus genannt, iſt ein
gemeiner Zufall ſchwangerer Wei-
ber, wann ſie nehmlich, we-
gen der rohen Unverdaulichkei-
ten derer Speiſen, theils auch
wegen einer uͤbernatuͤrlichen An-
reitzung derer nervoſen Magen-
Theilgen diejenigen Speiſen, ſo
ſie zu ſich genommen, wieder von
ſich zu geben, gezwungen werden.
Erb-Schluͤſſel an die Hauß-
thuͤre werffen.
Iſt ein aberglaͤubiſcher Ge-
brauch
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