keit und abgöttisches Wesen, ja gar vor ein Blendwerck des Satans.
Domna,
Des Käysers Severi Gemahlin, ward wegen ihrer Großmuth und behertzten Geistes eine Mutter der Kriegs-Heere genannt.
de Doni,
Constantia, von Florentz, ein ausbündig und ungemein schönes Weibesbild, so zu ihrer Zeit gar nicht ihres gleichen hatte, und deß- wegen vor einen Engel in der Schönheit gepriesen wurde. Die berühmte Mahlerin von Florentz, Plantilla hatte ihr Portrait verferti- get, welches ein rechtes Wunder hieß. Vid. Sandrarts deutsche A. cademie. T. II. L. 2. c. 22. p. 203.
Donna Olympia, siehe Olym- pia Donna.
Doris,
Eine Meer-Nymphe, des Ocea- ni und der Thetis Tochter, welche, nachdem sie ihren eigenen Bruder den Nereus geheyrathet, eine un- sägliche Menge Meer-Nymphen ihm nach einander gebohren, welche auch hernach nach seinem Nahmen Nereides genennet worden.
Dorothea,
Ein ausbündiges schönes Frau- enzimmer aus Alexandrien, von vornehmen Herkommen und un- säglichen Reichthum; doch zu- gleich von solchen Tugenden und Bescheidenheit, daß selbige, als ihr ein heydnischer Tyranne, so da- mahls die Christen durch entsetzli- [Spaltenumbruch]
Doroth Draben
che Martern verfolgete, an statt der Straffe seine unzüchtige Liebe an- trug, sie bey Nacht heimlich durch- gienge, und aus ungemeiner Liebe zur Keuschheit, ihr grosses Reich- thum und vornehme Anverwand- ten willig und gerne mit dem Rü- cken ansahe.
Dorothea Susanna,
Gebohrne Pfaltz-Gräfin am Rhein, Hertzog Johann Wilhelms zu Sachsen gelehrte Gemahlin, war in der Theologie und H. Schrifft trefflich belesen, hat aus D. Luthers und andern geistlichen Schrifften ein schönes Gebet-Buch zusammen getragen und in Druck kommen lassen, auch ein Bekänntniß von denen vornehmsten Glaubens-Ar- ticuln gestellet, so D. Georgius My- lius und D. Ambrosius Reudenus Professores zu Jena approbiret haben.
Doto,
War eine mit von denen Was- ser-Nymphen und Töchtern des Nerei und der Doris.
Dotter-Brodt zu backen,
Nehmet schönen Zucker ein halb Pfund, gut Weitzen-Mehl 1. Pfund, zwölff Eyerdotter, Anis, Fenchel, jedes ein halb Loth, wol zer- stossen, mischt es unter einander zu einen Teig, formiret ihn in Schnitt- lein, und backet sie ab.
Draben,
Oder Dräber, ist das Uberbleib- sal des von Hopffen und Gersten- Maltz gekochten und gebraueten Bieres, so auf dem Grund liegen bleibet.
Dracona
[Spaltenumbruch]
Domna Doroth
keit und abgoͤttiſches Weſen, ja gar vor ein Blendwerck des Satans.
Domna,
Des Kaͤyſers Severi Gemahlin, ward wegen ihrer Großmuth und behertzten Geiſtes eine Mutter der Kriegs-Heere genannt.
de Doni,
Conſtantia, von Florentz, ein ausbuͤndig und ungemein ſchoͤnes Weibesbild, ſo zu ihrer Zeit gar nicht ihres gleichen hatte, und deß- wegen vor einen Engel in der Schoͤnheit geprieſen wurde. Die beruͤhmte Mahlerin von Florentz, Plantilla hatte ihr Portrait verferti- get, welches ein rechtes Wunder hieß. Vid. Sandrarts deutſche A. cademie. T. II. L. 2. c. 22. p. 203.
Donna Olympia, ſiehe Olym- pia Donna.
Doris,
Eine Meer-Nymphe, des Ocea- ni und der Thetis Tochter, welche, nachdem ſie ihren eigenen Bruder den Nereus geheyrathet, eine un- ſaͤgliche Menge Meer-Nymphen ihm nach einander gebohren, welche auch hernach nach ſeinem Nahmen Nereides genennet worden.
Dorothea,
Ein ausbuͤndiges ſchoͤnes Frau- enzimmer aus Alexandrien, von vornehmen Herkommen und un- ſaͤglichen Reichthum; doch zu- gleich von ſolchen Tugenden und Beſcheidenheit, daß ſelbige, als ihr ein heydniſcher Tyranne, ſo da- mahls die Chriſten durch entſetzli- [Spaltenumbruch]
Doroth Draben
che Martern verfolgete, an ſtatt der Straffe ſeine unzuͤchtige Liebe an- trug, ſie bey Nacht heimlich durch- gienge, und aus ungemeiner Liebe zur Keuſchheit, ihr groſſes Reich- thum und vornehme Anverwand- ten willig und gerne mit dem Ruͤ- cken anſahe.
Dorothea Suſanna,
Gebohrne Pfaltz-Graͤfin am Rhein, Hertzog Johann Wilhelms zu Sachſen gelehrte Gemahlin, war in der Theologie und H. Schrifft trefflich beleſen, hat aus D. Luthers und andern geiſtlichen Schrifften ein ſchoͤnes Gebet-Buch zuſammen getragen und in Druck kommen laſſen, auch ein Bekaͤnntniß von denen vornehmſten Glaubens-Ar- ticuln geſtellet, ſo D. Georgius My- lius und D. Ambroſius Reudenus Profeſſores zu Jena approbiret haben.
Doto,
War eine mit von denen Waſ- ſer-Nymphen und Toͤchtern des Nerei und der Doris.
Dotter-Brodt zu backen,
Nehmet ſchoͤnen Zucker ein halb Pfund, gut Weitzen-Mehl 1. Pfund, zwoͤlff Eyerdotter, Anis, Fenchel, jedes ein halb Loth, wol zer- ſtoſſen, miſcht es unter einander zu einen Teig, formiret ihn in Schnitt- lein, und backet ſie ab.
Draben,
Oder Draͤber, iſt das Uberbleib- ſal des von Hopffen und Gerſten- Maltz gekochten und gebraueten Bieres, ſo auf dem Grund liegen bleibet.
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[0234]
Domna Doroth
Doroth Draben
keit und abgoͤttiſches Weſen, ja gar
vor ein Blendwerck des Satans.
Domna,
Des Kaͤyſers Severi Gemahlin,
ward wegen ihrer Großmuth und
behertzten Geiſtes eine Mutter der
Kriegs-Heere genannt.
de Doni,
Conſtantia, von Florentz, ein
ausbuͤndig und ungemein ſchoͤnes
Weibesbild, ſo zu ihrer Zeit gar
nicht ihres gleichen hatte, und deß-
wegen vor einen Engel in der
Schoͤnheit geprieſen wurde. Die
beruͤhmte Mahlerin von Florentz,
Plantilla hatte ihr Portrait verferti-
get, welches ein rechtes Wunder
hieß. Vid. Sandrarts deutſche A.
cademie. T. II. L. 2. c. 22. p. 203.
Donna Olympia, ſiehe Olym-
pia Donna.
Doris,
Eine Meer-Nymphe, des Ocea-
ni und der Thetis Tochter, welche,
nachdem ſie ihren eigenen Bruder
den Nereus geheyrathet, eine un-
ſaͤgliche Menge Meer-Nymphen
ihm nach einander gebohren, welche
auch hernach nach ſeinem Nahmen
Nereides genennet worden.
Dorothea,
Ein ausbuͤndiges ſchoͤnes Frau-
enzimmer aus Alexandrien, von
vornehmen Herkommen und un-
ſaͤglichen Reichthum; doch zu-
gleich von ſolchen Tugenden und
Beſcheidenheit, daß ſelbige, als ihr
ein heydniſcher Tyranne, ſo da-
mahls die Chriſten durch entſetzli-
che Martern verfolgete, an ſtatt der
Straffe ſeine unzuͤchtige Liebe an-
trug, ſie bey Nacht heimlich durch-
gienge, und aus ungemeiner Liebe
zur Keuſchheit, ihr groſſes Reich-
thum und vornehme Anverwand-
ten willig und gerne mit dem Ruͤ-
cken anſahe.
Dorothea Suſanna,
Gebohrne Pfaltz-Graͤfin am
Rhein, Hertzog Johann Wilhelms
zu Sachſen gelehrte Gemahlin, war
in der Theologie und H. Schrifft
trefflich beleſen, hat aus D. Luthers
und andern geiſtlichen Schrifften
ein ſchoͤnes Gebet-Buch zuſammen
getragen und in Druck kommen
laſſen, auch ein Bekaͤnntniß von
denen vornehmſten Glaubens-Ar-
ticuln geſtellet, ſo D. Georgius My-
lius und D. Ambroſius Reudenus
Profeſſores zu Jena approbiret
haben.
Doto,
War eine mit von denen Waſ-
ſer-Nymphen und Toͤchtern des
Nerei und der Doris.
Dotter-Brodt zu backen,
Nehmet ſchoͤnen Zucker ein halb
Pfund, gut Weitzen-Mehl 1.
Pfund, zwoͤlff Eyerdotter, Anis,
Fenchel, jedes ein halb Loth, wol zer-
ſtoſſen, miſcht es unter einander zu
einen Teig, formiret ihn in Schnitt-
lein, und backet ſie ab.
Draben,
Oder Draͤber, iſt das Uberbleib-
ſal des von Hopffen und Gerſten-
Maltz gekochten und gebraueten
Bieres, ſo auf dem Grund liegen
bleibet.
Dracona
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/234>, abgerufen am 23.02.2025.
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