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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Dillh Dinner
Gemüß nützlich gebraucht, und
giebt demselben einen guten Ge-
schmack. Mit denen Samen ma-
chet man die jüngsten Cucumern
ein, so brauchen ihn auch die Wei-
ber zum Kappeskraut, wenn sie das
übers Jahr zu brauchen einsaltzen,
welches ihn nicht allein einen guten
Geschmack giebt, sondern es benimmt
ihm auch die Windigkeit, und ma-
chet es desto verdaulicher: desglei-
chen wird der, Same nützlich ge-
braucht, das Fleisch damit einzuma-
chen, und zu den Würsten; davon
denn alle solche Speisen einen an-
muthigen Geschmack bekommen,
und auch desto verdaulicher wer-
den. In Summa, unsere Wei-
ber und Köche können der Dille
in ihren Küchen keinesweges ent-
behren.

Dillhofin,

Barbara Catharina, eine Schlesi-
sche Poetin, so den gantzen Jesus Sy-
rach in schöne und wohlklingende
teutsche Verse versetzet haben soll.

Dina,

Eine Tochter des Jacobs und
Lea, Gen. 30. v. 21. ward, als sie aus
Fürwitz, aus ihrer Mutter Hauß,
und zwar allein u. sonderihr Wissen
ging von Sichem Hemors Sohn
des Heviters, in ihrem 15. Jahr ge-
schwächet. Worüber ein grosses
Blutbad entstande. ibid. 34.

Dinner Lappen,

Heisset dem Weibesvolck bey
dem Einkauff des Fleisches, dasje-
nige Stück am Rinde, so aus dem
Bauche unten her gehackt wird.

[Spaltenumbruch]
Dion Dirce
Dione,

Eine Tochter des Oceani und der
Thetis. Ist die Mutter der Venus
gewesen.

Dionysia,

Starb unter des Decius Regie-
rung bey Alexandria, An. 251. als
eine Martyrin. Euseb. c. 12. L. 6.
Histor. Eccles.

Diotima oder Diotime,

Hat mit der Aspasia Milesia, weil
sie gleichergestalt eine vortreffliche
Philosopha war, gleiche Ehre ge-
nossen, indem Socrates ihre Lectio-
nes,
wie jener ihre ebenfalls besu-
chet, und sich nicht geschämet, sie sei-
ne Meisterin zu nennen. Plato in
Symposiis & Menexem. Petr. Greg.
Tholos. p. 276. n.a.

Dipsas,

War eine alte Huren-Wirthin
und Kupplerin, so die jungen Nym-
phen anführete, auf welche Ovidius
in seineu Büchern der Liebe nicht
wohl zu sprechen: weil sie ihm sein
Mädgen gleichfalls verführet und
auf krumme Wege verleitet.

Dirce,

Des Thebischen Königs Lyci
Gemahlin, so er nach Verlassung
und Verstossung seines ersteren
Weibes der Antiope, genommen,
welch Antiope, nachdem sie Zeit
währender Verstossung von dem
upiter geschwächet worden, von
dieser Dirce sehr gepeiniget und in
Ketten u. Banden geworffen wor-
den, in Meynung, es hätte ihr Ge-
mahl der Lycus sich etwan wieder

von

[Spaltenumbruch]

Dillh Dinner
Gemuͤß nuͤtzlich gebraucht, und
giebt demſelben einen guten Ge-
ſchmack. Mit denen Samen ma-
chet man die juͤngſten Cucumern
ein, ſo brauchen ihn auch die Wei-
ber zum Kappeskraut, wenn ſie das
uͤbers Jahr zu brauchen einſaltzen,
welches ihn nicht allein einen guten
Geſchmack giebt, ſondern es benim̃t
ihm auch die Windigkeit, und ma-
chet es deſto verdaulicher: desglei-
chen wird der, Same nuͤtzlich ge-
braucht, das Fleiſch damit einzuma-
chen, und zu den Wuͤrſten; davon
denn alle ſolche Speiſen einen an-
muthigen Geſchmack bekommen,
und auch deſto verdaulicher wer-
den. In Summa, unſere Wei-
ber und Koͤche koͤnnen der Dille
in ihren Kuͤchen keinesweges ent-
behren.

Dillhofin,

Barbara Catharina, eine Schleſi-
ſche Poetin, ſo den gantzẽ Jeſus Sy-
rach in ſchoͤne und wohlklingende
teutſche Verſe verſetzet haben ſoll.

Dina,

Eine Tochter des Jacobs und
Lea, Gen. 30. v. 21. ward, als ſie aus
Fuͤrwitz, aus ihrer Mutter Hauß,
und zwar allein u. ſonderihr Wiſſen
ging von Sichem Hemors Sohn
des Heviters, in ihrem 15. Jahr ge-
ſchwaͤchet. Woruͤber ein groſſes
Blutbad entſtande. ibid. 34.

Dinner Lappen,

Heiſſet dem Weibesvolck bey
dem Einkauff des Fleiſches, dasje-
nige Stuͤck am Rinde, ſo aus dem
Bauche unten her gehackt wird.

[Spaltenumbruch]
Dion Dirce
Dione,

Eine Tochter des Oceani und der
Thetis. Iſt die Mutter der Venus
geweſen.

Dionyſia,

Starb unter des Decius Regie-
rung bey Alexandria, An. 251. als
eine Martyrin. Euſeb. c. 12. L. 6.
Hiſtor. Eccleſ.

Diotima oder Diotime,

Hat mit der Aſpaſia Mileſia, weil
ſie gleichergeſtalt eine vortreffliche
Philoſopha war, gleiche Ehre ge-
noſſen, indem Socrates ihre Lectio-
nes,
wie jener ihre ebenfalls beſu-
chet, und ſich nicht geſchaͤmet, ſie ſei-
ne Meiſterin zu nennen. Plato in
Sympoſiis & Menexem. Petr. Greg.
Tholoſ. p. 276. n.a.

Dipſas,

War eine alte Huren-Wirthin
und Kupplerin, ſo die jungen Nym-
phen anfuͤhrete, auf welche Ovidius
in ſeineu Buͤchern der Liebe nicht
wohl zu ſprechen: weil ſie ihm ſein
Maͤdgen gleichfalls verfuͤhret und
auf krumme Wege verleitet.

Dirce,

Des Thebiſchen Koͤnigs Lyci
Gemahlin, ſo er nach Verlaſſung
und Verſtoſſung ſeines erſteren
Weibes der Antiope, genommen,
welch Antiope, nachdem ſie Zeit
waͤhrender Verſtoſſung von dem
upiter geſchwaͤchet worden, von
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den, in Meynung, es haͤtte ihr Ge-
mahl der Lycus ſich etwan wieder

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[0232] Dillh Dinner Dion Dirce Gemuͤß nuͤtzlich gebraucht, und giebt demſelben einen guten Ge- ſchmack. Mit denen Samen ma- chet man die juͤngſten Cucumern ein, ſo brauchen ihn auch die Wei- ber zum Kappeskraut, wenn ſie das uͤbers Jahr zu brauchen einſaltzen, welches ihn nicht allein einen guten Geſchmack giebt, ſondern es benim̃t ihm auch die Windigkeit, und ma- chet es deſto verdaulicher: desglei- chen wird der, Same nuͤtzlich ge- braucht, das Fleiſch damit einzuma- chen, und zu den Wuͤrſten; davon denn alle ſolche Speiſen einen an- muthigen Geſchmack bekommen, und auch deſto verdaulicher wer- den. In Summa, unſere Wei- ber und Koͤche koͤnnen der Dille in ihren Kuͤchen keinesweges ent- behren. Dillhofin, Barbara Catharina, eine Schleſi- ſche Poetin, ſo den gantzẽ Jeſus Sy- rach in ſchoͤne und wohlklingende teutſche Verſe verſetzet haben ſoll. Dina, Eine Tochter des Jacobs und Lea, Gen. 30. v. 21. ward, als ſie aus Fuͤrwitz, aus ihrer Mutter Hauß, und zwar allein u. ſonderihr Wiſſen ging von Sichem Hemors Sohn des Heviters, in ihrem 15. Jahr ge- ſchwaͤchet. Woruͤber ein groſſes Blutbad entſtande. ibid. 34. Dinner Lappen, Heiſſet dem Weibesvolck bey dem Einkauff des Fleiſches, dasje- nige Stuͤck am Rinde, ſo aus dem Bauche unten her gehackt wird. Dione, Eine Tochter des Oceani und der Thetis. Iſt die Mutter der Venus geweſen. Dionyſia, Starb unter des Decius Regie- rung bey Alexandria, An. 251. als eine Martyrin. Euſeb. c. 12. L. 6. Hiſtor. Eccleſ. Diotima oder Diotime, Hat mit der Aſpaſia Mileſia, weil ſie gleichergeſtalt eine vortreffliche Philoſopha war, gleiche Ehre ge- noſſen, indem Socrates ihre Lectio- nes, wie jener ihre ebenfalls beſu- chet, und ſich nicht geſchaͤmet, ſie ſei- ne Meiſterin zu nennen. Plato in Sympoſiis & Menexem. Petr. Greg. Tholoſ. p. 276. n.a. Dipſas, War eine alte Huren-Wirthin und Kupplerin, ſo die jungen Nym- phen anfuͤhrete, auf welche Ovidius in ſeineu Buͤchern der Liebe nicht wohl zu ſprechen: weil ſie ihm ſein Maͤdgen gleichfalls verfuͤhret und auf krumme Wege verleitet. Dirce, Des Thebiſchen Koͤnigs Lyci Gemahlin, ſo er nach Verlaſſung und Verſtoſſung ſeines erſteren Weibes der Antiope, genommen, welch Antiope, nachdem ſie Zeit waͤhrender Verſtoſſung von dem upiter geſchwaͤchet worden, von dieſer Dirce ſehr gepeiniget und in Ketten u. Banden geworffen wor- den, in Meynung, es haͤtte ihr Ge- mahl der Lycus ſich etwan wieder von

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/232>, abgerufen am 27.11.2024.