Lapidoths Frau, ein heldenmü- thiges Weib, so dem Jüdischen Volck als Richterin und Prophe- tin etliche Jahr lang vorgestanden Judic. IV. 4. auch in der Poesie er- fahren war, wie ihre Lob- und Dancklieder answeisen. Derglei- chen Nahmen führte auch ebenfals der Rebecca Amme, Genes. 35.
Deck- oder Ober-Bette,
Ist in dem Bette das öberste grosse Bette, mit welchen man sich zuzudecken pfleget: ist entweder auf eine oder zwey Personen gerichtet.
Decke über das Wochen- Bette,
Ist eine saubere auf allerhand Art genehete oder gesteppte Decke, weiß oder bund, so die Sechswöch- nerinnen, wenn sie sich nach denen drey Wochen aus dem Bette ge- macht, zum Staat über das Wo- chenbette zu decken pflegen.
Deecken oder Daacken in Stuben, auch, Cammer- Matten
Genennt, seynd von einer ge- wissen Art zarten Schilffs oder Rohr zusammen geflochtene und durchschlagene Unterbreit-Decken, von unterschiedener Breite u. Güte, ein oder mehr färbigt, gemodelt, und ungemodelt, die man in die Stuben und Cammern, um selbige rein u. sau- ber zu halten, auf den Fuß-Boden zu breiten pfleget, die meisten wer- [Spaltenumbruch]
Degen Dejan
den in Holland verarbeitet: die klei- nen und absonderlichen Deecken, so man vor die Stuben-Thüren brei- tet, werden absonderlich Fäul- Matten genennet.
Degen, siehe Diamanten Deglein.
de Degenfeld,
Maria Loysa, oder wie einige wol- len, Sophia Eleonora, Baronesse, ein vortreffliches und kluges Frauen- zimmer, redete gut Frantzöisch, Itali- änisch und Lateinisch, war darneben von ungemeiner Schönheit, und konte mit ihrer Galanterie manchen gewinnen: wie sie denn den Caro- lum Ludovicum Churfürsten in der Pfaltz dermassen eingenommen, daß er seine rechtmäßige Gemahlin verstieß, und diese Mariam Loysam statt jener zu sich nahm. Sie hat etliche schöne lateinische Briefe an besagten Churfürsten geschrieben; zu Heydelberg, allwo sie begraben lieget, ist ihr ein schönes Epitaphi- um gesetzet worden. Vid. Anonym. in der Lebens Geschichte der wey- land durchl. Churfürsten Frie- drichs V. Carl Ludewigs und Carls; Colon. 1693. in 12.
Dejanira,
Eine Tochter des AEtolischen Königs Oenei und Eheweib des Herculs. Des Herculs sein Rival, so gleichfalls um die Dejanira buhl- ten, war Achelans, er muste aber selbige, weil er in jedem Kampffe verspielte, und dem Hercul unten zu liegen gezwungen ward, ihm endlich abtreten. Nachdem nun Hercul mit dieser seiner erfochte-
nen
[Spaltenumbruch]
Debonn Deecken
Debonnaire Louiſe, ſiehe Barclaja.
Debora,
Lapidoths Frau, ein heldenmuͤ- thiges Weib, ſo dem Juͤdiſchen Volck als Richterin und Prophe- tin etliche Jahr lang vorgeſtanden Judic. IV. 4. auch in der Poeſie er- fahren war, wie ihre Lob- und Dancklieder answeiſen. Derglei- chen Nahmen fuͤhrte auch ebenfals der Rebecca Amme, Geneſ. 35.
Deck- oder Ober-Bette,
Iſt in dem Bette das oͤberſte groſſe Bette, mit welchen man ſich zuzudecken pfleget: iſt entweder auf eine oder zwey Perſonen gerichtet.
Decke uͤber das Wochen- Bette,
Iſt eine ſaubere auf allerhand Art genehete oder geſteppte Decke, weiß oder bund, ſo die Sechswoͤch- nerinnen, wenn ſie ſich nach denen drey Wochen aus dem Bette ge- macht, zum Staat uͤber das Wo- chenbette zu decken pflegen.
Deecken oder Daacken in Stuben, auch, Cammer- Matten
Genennt, ſeynd von einer ge- wiſſen Art zarten Schilffs oder Rohr zuſammen geflochtene und durchſchlagene Unterbreit-Decken, von unterſchiedener Bꝛeite u. Guͤte, ein oder mehꝛ faͤꝛbigt, gemodelt, und ungemodelt, die man in die Stuben und Cam̃ern, um ſelbige rein u. ſau- ber zu halten, auf den Fuß-Boden zu breiten pfleget, die meiſten wer- [Spaltenumbruch]
Degen Dejan
den in Holland verarbeitet: die klei- nen und abſonderlichen Deecken, ſo man vor die Stuben-Thuͤren brei- tet, werden abſonderlich Faͤul- Matten genennet.
Degen, ſiehe Diamanten Deglein.
de Degenfeld,
Maria Loyſa, oder wie einige wol- len, Sophia Eleonora, Baroneſſe, ein vortreffliches und kluges Frauen- zim̃er, redete gut Frantzoͤiſch, Itali- aͤniſch und Lateiniſch, war darneben von ungemeiner Schoͤnheit, und konte mit ihrer Galanterie manchen gewinnen: wie ſie denn den Caro- lum Ludovicum Churfuͤrſten in der Pfaltz dermaſſen eingenom̃en, daß er ſeine rechtmaͤßige Gemahlin verſtieß, und dieſe Mariam Loyſam ſtatt jener zu ſich nahm. Sie hat etliche ſchoͤne lateiniſche Briefe an beſagten Churfuͤrſten geſchrieben; zu Heydelberg, allwo ſie begraben lieget, iſt ihr ein ſchoͤnes Epitaphi- um geſetzet worden. Vid. Anonym. in der Lebens Geſchichte der wey- land durchl. Churfuͤrſten Frie- drichs V. Carl Ludewigs und Carls; Colon. 1693. in 12.
Dejanira,
Eine Tochter des Ætoliſchen Koͤnigs Oenei und Eheweib des Herculs. Des Herculs ſein Rival, ſo gleichfalls um die Dejanira buhl- ten, war Achelans, er muſte aber ſelbige, weil er in jedem Kampffe verſpielte, und dem Hercul unten zu liegen gezwungen ward, ihm endlich abtreten. Nachdem nun Hercul mit dieſer ſeiner erfochte-
nen
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[0227]
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Debonnaire Louiſe, ſiehe
Barclaja.
Debora,
Lapidoths Frau, ein heldenmuͤ-
thiges Weib, ſo dem Juͤdiſchen
Volck als Richterin und Prophe-
tin etliche Jahr lang vorgeſtanden
Judic. IV. 4. auch in der Poeſie er-
fahren war, wie ihre Lob- und
Dancklieder answeiſen. Derglei-
chen Nahmen fuͤhrte auch ebenfals
der Rebecca Amme, Geneſ. 35.
Deck- oder Ober-Bette,
Iſt in dem Bette das oͤberſte
groſſe Bette, mit welchen man ſich
zuzudecken pfleget: iſt entweder auf
eine oder zwey Perſonen gerichtet.
Decke uͤber das Wochen-
Bette,
Iſt eine ſaubere auf allerhand
Art genehete oder geſteppte Decke,
weiß oder bund, ſo die Sechswoͤch-
nerinnen, wenn ſie ſich nach denen
drey Wochen aus dem Bette ge-
macht, zum Staat uͤber das Wo-
chenbette zu decken pflegen.
Deecken oder Daacken in
Stuben, auch, Cammer-
Matten
Genennt, ſeynd von einer ge-
wiſſen Art zarten Schilffs oder
Rohr zuſammen geflochtene und
durchſchlagene Unterbreit-Decken,
von unterſchiedener Bꝛeite u. Guͤte,
ein oder mehꝛ faͤꝛbigt, gemodelt, und
ungemodelt, die man in die Stuben
und Cam̃ern, um ſelbige rein u. ſau-
ber zu halten, auf den Fuß-Boden
zu breiten pfleget, die meiſten wer-
den in Holland verarbeitet: die klei-
nen und abſonderlichen Deecken, ſo
man vor die Stuben-Thuͤren brei-
tet, werden abſonderlich Faͤul-
Matten genennet.
Degen, ſiehe Diamanten
Deglein.
de Degenfeld,
Maria Loyſa, oder wie einige wol-
len, Sophia Eleonora, Baroneſſe, ein
vortreffliches und kluges Frauen-
zim̃er, redete gut Frantzoͤiſch, Itali-
aͤniſch und Lateiniſch, war darneben
von ungemeiner Schoͤnheit, und
konte mit ihrer Galanterie manchen
gewinnen: wie ſie denn den Caro-
lum Ludovicum Churfuͤrſten in
der Pfaltz dermaſſen eingenom̃en,
daß er ſeine rechtmaͤßige Gemahlin
verſtieß, und dieſe Mariam Loyſam
ſtatt jener zu ſich nahm. Sie hat
etliche ſchoͤne lateiniſche Briefe an
beſagten Churfuͤrſten geſchrieben;
zu Heydelberg, allwo ſie begraben
lieget, iſt ihr ein ſchoͤnes Epitaphi-
um geſetzet worden. Vid. Anonym.
in der Lebens Geſchichte der wey-
land durchl. Churfuͤrſten Frie-
drichs V. Carl Ludewigs und Carls;
Colon. 1693. in 12.
Dejanira,
Eine Tochter des Ætoliſchen
Koͤnigs Oenei und Eheweib des
Herculs. Des Herculs ſein Rival,
ſo gleichfalls um die Dejanira buhl-
ten, war Achelans, er muſte aber
ſelbige, weil er in jedem Kampffe
verſpielte, und dem Hercul unten
zu liegen gezwungen ward, ihm
endlich abtreten. Nachdem nun
Hercul mit dieſer ſeiner erfochte-
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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/227>, abgerufen am 23.02.2025.
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