von Hessen Philipsthal Philippi, ward A. 1681. den 9. Octobr. ge- bohren, und war eine treffliche ge- lehrte Princessin. Sie starb An. 1699. Vid Historische Remarquen der neuesten Sachen in Europa A. 1699. Mense Sept. 25. pag. 197. & 98.
Winckel-Ehen. siehe Ver- plämpern,
Wincklerin,
Elisabeth, aus Schlesien von Breßlau, des im XVI. Seculo 53. jährig gewesenen Rectoris zu S. Eli- fabeth in Breßlau, Andreä Winck- lers Tochter, und M. Caspar Weig- lers Predigers und Professoris da- selbst sehr gelehrtes Weib, sie starb Anno 1613. und hat Prof. Martin Hancke, sie in einem öffentlichen Panegyrico A. 1668. unter die be- rühmten Schlesischen Philosophos und Philologos nach Würden und Verdienst gesetzet. Sie hat schon in ihrem 10ten Jahre eine schöne Lateinische Oration gehalten, so A. 1533. zu Wittenberg herans kom- men. In der Poesie war sie gleich- fals nicht ungeschickt, wie Caspar Conrad in seiner Prosopographia Melica Mill. 1. pag. 202. bezeuget. Vid. Frid. Lucae Schlesische Denck- würdigkeiten. pag. 2199. Pasch. in Gynaeceo Doct. p. 60.
Windeln,
Seynd viereckigte oder auch länglichte von weicher Leinwand geschnittene und umsäumte weisse Tücher, worein die kleinen Kinder von unten her geschlagen, oder, wenn man selbige in dem Käpplein [Spaltenumbruch]
Wind Windsb
zu tragen aufänget, um ihre Füß- lein genommen werden.
Windeln das Kind, oder beschicken,
Heisset, wenn die Kinder-Mut- ter, Beyfrauen oder Ammen das kleine Kind täglich aus denen alten Windeln schlagen, selbiges wieder in weiß Geräthe legen frische Windeln unterstreuen, die Nabel- Schnure auf- und zubinden, reine legen, einklopffen, feste wieder ein- binden, und alles dasjenige, was zu des Kindes Wartung und Ver- pflegung gehöret, in Acht nehmen.
Windel-Lappen,
Ist ein aus rothen oder ander färbichten dichten und guten Tuche viereckigt geschnittener und umsto- chener oder mit Band eingefaßter Lappen, worein die kleinen Kinder geschlagen und eingewindelt wer- den.
Windel-Schnure,
Ist ein lang schmaler, entweder von Garn gewürckter oder aus seidenen Zeuge zubereiteter, auch offt geneheter, gestickter und mit Gold oder Silber eingefaßter Streiff, wormit die Kinder ein- gewindelt und befestiget werden. In Augspurg heisset sie ein Gurt.
Windsbeckin,
Des zu Friederici Barbarossae Zeiten berühmten Ritters und Ministers gelehrte Gemahlin, eine zu ihrer Zeit vortreffliche Poetin und Moralistin, so an ihre Tochter gar herrliche Vermahnungen in Deutschen Versen geschrieben,
man
X x x 4
[Spaltenumbruch]
Winckel Windeln
von Heſſen Philipsthal Philippi, ward A. 1681. den 9. Octobr. ge- bohren, und war eine treffliche ge- lehrte Princeſſin. Sie ſtarb An. 1699. Vid Hiſtoriſche Remarquen der neueſten Sachen in Europa A. 1699. Menſe Sept. 25. pag. 197. & 98.
Winckel-Ehen. ſiehe Ver- plaͤmpern,
Wincklerin,
Eliſabeth, aus Schleſien von Breßlau, des im XVI. Seculo 53. jaͤhrig geweſenen Rectoris zu S. Eli- fabeth in Breßlau, Andreaͤ Winck- lers Tochter, und M. Caſpar Weig- lers Predigers und Profeſſoris da- ſelbſt ſehr gelehrtes Weib, ſie ſtarb Anno 1613. und hat Prof. Martin Hancke, ſie in einem oͤffentlichen Panegyrico A. 1668. unter die be- ruͤhmten Schleſiſchen Philoſophos und Philologos nach Wuͤrden und Verdienſt geſetzet. Sie hat ſchon in ihrem 10ten Jahre eine ſchoͤne Lateiniſche Oration gehalten, ſo A. 1533. zu Wittenberg herans kom- men. In der Poëſie war ſie gleich- fals nicht ungeſchickt, wie Caſpar Conrad in ſeiner Proſopographia Melica Mill. 1. pag. 202. bezeuget. Vid. Frid. Lucæ Schleſiſche Denck- wuͤrdigkeiten. pag. 2199. Paſch. in Gynæceo Doct. p. 60.
Windeln,
Seynd viereckigte oder auch laͤnglichte von weicher Leinwand geſchnittene und umſaͤumte weiſſe Tuͤcher, worein die kleinen Kinder von unten her geſchlagen, oder, wenn man ſelbige in dem Kaͤpplein [Spaltenumbruch]
Wind Windsb
zu tragen aufaͤnget, um ihre Fuͤß- lein genommen werden.
Windeln das Kind, oder beſchicken,
Heiſſet, wenn die Kinder-Mut- ter, Beyfrauen oder Ammen das kleine Kind taͤglich aus denen alten Windeln ſchlagen, ſelbiges wieder in weiß Geraͤthe legen friſche Windeln unterſtreuen, die Nabel- Schnure auf- und zubinden, reine legen, einklopffen, feſte wieder ein- binden, und alles dasjenige, was zu des Kindes Wartung und Ver- pflegung gehoͤret, in Acht nehmen.
Windel-Lappen,
Iſt ein aus rothen oder ander faͤrbichten dichten und guten Tuche viereckigt geſchnittener und umſto- chener oder mit Band eingefaßter Lappen, worein die kleinen Kinder geſchlagen und eingewindelt wer- den.
Windel-Schnure,
Iſt ein lang ſchmaler, entweder von Garn gewuͤrckter oder aus ſeidenen Zeuge zubereiteter, auch offt geneheter, geſtickter und mit Gold oder Silber eingefaßter Streiff, wormit die Kinder ein- gewindelt und befeſtiget werden. In Augſpurg heiſſet ſie ein Gurt.
Windsbeckin,
Des zu Friederici Barbaroſſæ Zeiten beruͤhmten Ritters und Miniſters gelehrte Gemahlin, eine zu ihrer Zeit vortreffliche Poetin und Moraliſtin, ſo an ihre Tochter gar herrliche Vermahnungen in Deutſchen Verſen geſchrieben,
man
X x x 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f1085"/><cbn="2125"/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Winckel Windeln</hi></fw><lb/>
von Heſſen Philipsthal <hirendition="#aq">Philippi,</hi><lb/>
ward <hirendition="#aq">A.</hi> 1681. den 9. <hirendition="#aq">Octobr.</hi> ge-<lb/>
bohren, und war eine treffliche ge-<lb/>
lehrte Princeſſin. Sie ſtarb <hirendition="#aq">An.<lb/>
1699. Vid Hiſtori</hi>ſche <hirendition="#aq">Remarquen</hi><lb/>
der neueſten Sachen in <hirendition="#aq">Europa A.<lb/>
1699. Menſe Sept. 25. pag.</hi> 197.<lb/>& 98.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Winckel-Ehen. ſiehe Ver-<lb/>
plaͤmpern,</hi></head></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Wincklerin,</hi></head><lb/><p>Eliſabeth, aus Schleſien von<lb/>
Breßlau, des im <hirendition="#aq">XVI. Seculo</hi> 53.<lb/>
jaͤhrig geweſenen <hirendition="#aq">Rectoris</hi> zu <hirendition="#aq">S. Eli-<lb/>
fabeth</hi> in Breßlau, Andreaͤ Winck-<lb/>
lers Tochter, und <hirendition="#aq">M.</hi> Caſpar Weig-<lb/>
lers Predigers und <hirendition="#aq">Profeſſoris</hi> da-<lb/>ſelbſt ſehr gelehrtes Weib, ſie ſtarb<lb/><hirendition="#aq">Anno</hi> 1613. und hat <hirendition="#aq">Prof. Martin<lb/>
Hancke,</hi>ſie in einem oͤffentlichen<lb/><hirendition="#aq">Panegyrico A.</hi> 1668. unter die be-<lb/>
ruͤhmten Schleſiſchen <hirendition="#aq">Philoſophos</hi><lb/>
und <hirendition="#aq">Philologos</hi> nach Wuͤrden und<lb/>
Verdienſt geſetzet. Sie hat ſchon<lb/>
in ihrem 10ten Jahre eine ſchoͤne<lb/>
Lateiniſche <hirendition="#aq">Oration</hi> gehalten, ſo <hirendition="#aq">A.</hi><lb/>
1533. zu Wittenberg herans kom-<lb/>
men. In der <hirendition="#aq">Poëſie</hi> war ſie gleich-<lb/>
fals nicht ungeſchickt, wie <hirendition="#aq">Caſpar<lb/>
Conrad</hi> in ſeiner <hirendition="#aq">Proſopographia<lb/>
Melica Mill. 1. pag.</hi> 202. bezeuget.<lb/><hirendition="#aq">Vid. Frid. Lucæ</hi> Schleſiſche Denck-<lb/>
wuͤrdigkeiten. <hirendition="#aq">pag. 2199. Paſch. in<lb/>
Gynæceo Doct. p.</hi> 60.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Windeln,</hi></head><lb/><p>Seynd viereckigte oder auch<lb/>
laͤnglichte von weicher Leinwand<lb/>
geſchnittene und umſaͤumte weiſſe<lb/>
Tuͤcher, worein die kleinen Kinder<lb/>
von unten her geſchlagen, oder,<lb/>
wenn man ſelbige in dem Kaͤpplein<lb/><cbn="2126"/><lb/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Wind Windsb</hi></fw><lb/>
zu tragen aufaͤnget, um ihre Fuͤß-<lb/>
lein genommen werden.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Windeln das Kind, oder<lb/>
beſchicken,</hi></head><lb/><p>Heiſſet, wenn die Kinder-Mut-<lb/>
ter, Beyfrauen oder Ammen das<lb/>
kleine Kind taͤglich aus denen alten<lb/>
Windeln ſchlagen, ſelbiges wieder<lb/>
in weiß Geraͤthe legen friſche<lb/>
Windeln unterſtreuen, die Nabel-<lb/>
Schnure auf- und zubinden, reine<lb/>
legen, einklopffen, feſte wieder ein-<lb/>
binden, und alles dasjenige, was<lb/>
zu des Kindes Wartung und Ver-<lb/>
pflegung gehoͤret, in Acht nehmen.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Windel-Lappen,</hi></head><lb/><p>Iſt ein aus rothen oder ander<lb/>
faͤrbichten dichten und guten Tuche<lb/>
viereckigt geſchnittener und umſto-<lb/>
chener oder mit Band eingefaßter<lb/>
Lappen, worein die kleinen Kinder<lb/>
geſchlagen und eingewindelt wer-<lb/>
den.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Windel-Schnure,</hi></head><lb/><p>Iſt ein lang ſchmaler, entweder<lb/>
von Garn gewuͤrckter oder aus<lb/>ſeidenen Zeuge zubereiteter, auch<lb/>
offt geneheter, geſtickter und mit<lb/>
Gold oder Silber eingefaßter<lb/>
Streiff, wormit die Kinder ein-<lb/>
gewindelt und befeſtiget werden.<lb/>
In Augſpurg heiſſet ſie ein Gurt.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Windsbeckin,</hi></head><lb/><p>Des zu <hirendition="#aq">Friederici Barbaroſſæ</hi><lb/>
Zeiten beruͤhmten Ritters und<lb/><hirendition="#aq">Miniſters</hi> gelehrte Gemahlin, eine<lb/>
zu ihrer Zeit vortreffliche Poetin<lb/>
und <hirendition="#aq">Moraliſtin,</hi>ſo an ihre Tochter<lb/>
gar herrliche Vermahnungen in<lb/>
Deutſchen Verſen geſchrieben,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">X x x 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">man</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[1085]
Winckel Windeln
Wind Windsb
von Heſſen Philipsthal Philippi,
ward A. 1681. den 9. Octobr. ge-
bohren, und war eine treffliche ge-
lehrte Princeſſin. Sie ſtarb An.
1699. Vid Hiſtoriſche Remarquen
der neueſten Sachen in Europa A.
1699. Menſe Sept. 25. pag. 197.
& 98.
Winckel-Ehen. ſiehe Ver-
plaͤmpern,
Wincklerin,
Eliſabeth, aus Schleſien von
Breßlau, des im XVI. Seculo 53.
jaͤhrig geweſenen Rectoris zu S. Eli-
fabeth in Breßlau, Andreaͤ Winck-
lers Tochter, und M. Caſpar Weig-
lers Predigers und Profeſſoris da-
ſelbſt ſehr gelehrtes Weib, ſie ſtarb
Anno 1613. und hat Prof. Martin
Hancke, ſie in einem oͤffentlichen
Panegyrico A. 1668. unter die be-
ruͤhmten Schleſiſchen Philoſophos
und Philologos nach Wuͤrden und
Verdienſt geſetzet. Sie hat ſchon
in ihrem 10ten Jahre eine ſchoͤne
Lateiniſche Oration gehalten, ſo A.
1533. zu Wittenberg herans kom-
men. In der Poëſie war ſie gleich-
fals nicht ungeſchickt, wie Caſpar
Conrad in ſeiner Proſopographia
Melica Mill. 1. pag. 202. bezeuget.
Vid. Frid. Lucæ Schleſiſche Denck-
wuͤrdigkeiten. pag. 2199. Paſch. in
Gynæceo Doct. p. 60.
Windeln,
Seynd viereckigte oder auch
laͤnglichte von weicher Leinwand
geſchnittene und umſaͤumte weiſſe
Tuͤcher, worein die kleinen Kinder
von unten her geſchlagen, oder,
wenn man ſelbige in dem Kaͤpplein
zu tragen aufaͤnget, um ihre Fuͤß-
lein genommen werden.
Windeln das Kind, oder
beſchicken,
Heiſſet, wenn die Kinder-Mut-
ter, Beyfrauen oder Ammen das
kleine Kind taͤglich aus denen alten
Windeln ſchlagen, ſelbiges wieder
in weiß Geraͤthe legen friſche
Windeln unterſtreuen, die Nabel-
Schnure auf- und zubinden, reine
legen, einklopffen, feſte wieder ein-
binden, und alles dasjenige, was
zu des Kindes Wartung und Ver-
pflegung gehoͤret, in Acht nehmen.
Windel-Lappen,
Iſt ein aus rothen oder ander
faͤrbichten dichten und guten Tuche
viereckigt geſchnittener und umſto-
chener oder mit Band eingefaßter
Lappen, worein die kleinen Kinder
geſchlagen und eingewindelt wer-
den.
Windel-Schnure,
Iſt ein lang ſchmaler, entweder
von Garn gewuͤrckter oder aus
ſeidenen Zeuge zubereiteter, auch
offt geneheter, geſtickter und mit
Gold oder Silber eingefaßter
Streiff, wormit die Kinder ein-
gewindelt und befeſtiget werden.
In Augſpurg heiſſet ſie ein Gurt.
Windsbeckin,
Des zu Friederici Barbaroſſæ
Zeiten beruͤhmten Ritters und
Miniſters gelehrte Gemahlin, eine
zu ihrer Zeit vortreffliche Poetin
und Moraliſtin, ſo an ihre Tochter
gar herrliche Vermahnungen in
Deutſchen Verſen geſchrieben,
man
X x x 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1085>, abgerufen am 23.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.