Collin, Heinrich Joseph von: Coriolan. Berlin, 1804. Priester. Gedenkt nun eures Bunds! gedenkt des Schwurs! Siebenter Auftritt. Die Vorigen, außer dem Priester. Alle. Heil dem Coriolan! dem Tullus Heil! (Tullus dankt, und spricht mit den Übrigen, während Coriolan mit Volturio redet.) Coriolan. (vor sich.) Es ist gescheh'n! Volturio. So düster, Marcius! Coriolan. Hast du den Eyd gehört, Volturio? Ein jeder Eyd ist furchtbar. Dieser aber Hat mich im Innersten erschüttert. Ja, Der Priester drohte dumpf: "bis sie der Tod "Entbindet" war's nicht so? "bis mich der Tod "Entbindet!" Ich zur Antwort: "Es bestele!" Bis in den Tod? -- -- Das kann noch lang währen! Volturio. Wie? Hat dich Rom auf ewig nicht verbannt? Coriolan. So mag dann ewig meine Rache seyn! He, Waffen her! Zum Aufbruch gebt das Zeichen! Und nehmt den Eyd den Kriegern ab. He Waffen! Prieſter. Gedenkt nun eures Bunds! gedenkt des Schwurs! Siebenter Auftritt. Die Vorigen, außer dem Prieſter. Alle. Heil dem Coriolan! dem Tullus Heil! (Tullus dankt, und ſpricht mit den Übrigen, während Coriolan mit Volturio redet.) Coriolan. (vor ſich.) Es iſt geſcheh’n! Volturio. So düſter, Marcius! Coriolan. Haſt du den Eyd gehört, Volturio? Ein jeder Eyd iſt furchtbar. Dieſer aber Hat mich im Innerſten erſchüttert. Ja, Der Prieſter drohte dumpf: »bis ſie der Tod »Entbindet« war’s nicht ſo? »bis mich der Tod »Entbindet!« Ich zur Antwort: »Es beſtele!« Bis in den Tod? — — Das kann noch lang währen! Volturio. Wie? Hat dich Rom auf ewig nicht verbannt? Coriolan. So mag dann ewig meine Rache ſeyn! He, Waffen her! Zum Aufbruch gebt das Zeichen! Und nehmt den Eyd den Kriegern ab. He Waffen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="57" facs="#f0065"/> <sp who="#PRI"> <speaker><hi rendition="#g">Prieſter</hi>.</speaker><lb/> <p>Gedenkt nun eures Bunds! gedenkt des Schwurs!</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Siebenter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Die Vorigen</hi>, außer dem Prieſter.</stage><lb/> <sp who="#ALL"> <speaker><hi rendition="#g">Alle</hi>.</speaker><lb/> <p>Heil dem Coriolan! dem Tullus Heil!</p><lb/> <stage>(Tullus dankt, und ſpricht mit den Übrigen, während Coriolan<lb/> mit Volturio redet.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#COR"> <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/> <stage>(vor ſich.)</stage><lb/> <p>Es iſt geſcheh’n!</p> </sp><lb/> <sp who="#VOLT"> <speaker><hi rendition="#g">Volturio</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">So düſter, Marcius!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#COR"> <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/> <p>Haſt du den Eyd gehört, Volturio?<lb/> Ein jeder Eyd iſt furchtbar. <hi rendition="#g">Dieſer</hi> aber<lb/> Hat mich im Innerſten erſchüttert. Ja,<lb/> Der Prieſter drohte dumpf: »bis ſie der Tod<lb/> »Entbindet« war’s nicht ſo? »bis mich der Tod<lb/> »Entbindet!« Ich zur Antwort: »Es beſtele!«<lb/> Bis in den Tod? — — Das kann noch lang währen!</p> </sp><lb/> <sp who="#VOLT"> <speaker><hi rendition="#g">Volturio</hi>.</speaker><lb/> <p>Wie? Hat dich Rom auf ewig nicht verbannt?</p> </sp><lb/> <sp who="#COR"> <speaker><hi rendition="#g">Coriolan</hi>.</speaker><lb/> <p>So mag dann ewig meine Rache ſeyn!<lb/> He, Waffen her! Zum Aufbruch gebt das Zeichen!<lb/> Und nehmt den Eyd den Kriegern ab. He Waffen!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0065]
Prieſter.
Gedenkt nun eures Bunds! gedenkt des Schwurs!
Siebenter Auftritt.
Die Vorigen, außer dem Prieſter.
Alle.
Heil dem Coriolan! dem Tullus Heil!
(Tullus dankt, und ſpricht mit den Übrigen, während Coriolan
mit Volturio redet.)
Coriolan.
(vor ſich.)
Es iſt geſcheh’n!
Volturio.
So düſter, Marcius!
Coriolan.
Haſt du den Eyd gehört, Volturio?
Ein jeder Eyd iſt furchtbar. Dieſer aber
Hat mich im Innerſten erſchüttert. Ja,
Der Prieſter drohte dumpf: »bis ſie der Tod
»Entbindet« war’s nicht ſo? »bis mich der Tod
»Entbindet!« Ich zur Antwort: »Es beſtele!«
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Zitationshilfe: | Collin, Heinrich Joseph von: Coriolan. Berlin, 1804, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/collin_coriolan_1804/65>, abgerufen am 04.03.2025. |