Collin, Heinrich Joseph von: Coriolan. Berlin, 1804.
Sie schäumet in der Opferschale, Die köstliche, Die treu ich eurem Dienst bewahre. Ich schütt' es hin -- das heil'ge Naß. Volumnia. Das Opfer ist vollbracht! O nehmt es gnädig auf! Und wachet, schützet, hört! Wir fleh'n um Hülfe!! Veturia. (zu den Kindern.) Verlaßt uns, Kinder; seht! die Mutter trauert. (Kinder ab.) Zweiter Auftritt. Veturia. Volumnia. Volumnia. Drey Stunden sind es, daß Coriolan Schon vor dem Volksgerichte steht. Mir pocht Das Herz mit Ungestüm herauf. Die Angst Verzehret mich. Ach! solls denn ewig währen? Veturia. Die Sonne sinket -- Volumnia. Nun, so wird es bald Sich enden. Veturia. Denke dir das Schlimmste, Tochter!
Sie ſchäumet in der Opferſchale, Die köſtliche, Die treu ich eurem Dienſt bewahre. Ich ſchütt’ es hin — das heil’ge Naß. Volumnia. Das Opfer iſt vollbracht! O nehmt es gnädig auf! Und wachet, ſchützet, hört! Wir fleh’n um Hülfe!! Veturia. (zu den Kindern.) Verlaßt uns, Kinder; ſeht! die Mutter trauert. (Kinder ab.) Zweiter Auftritt. Veturia. Volumnia. Volumnia. Drey Stunden ſind es, daß Coriolan Schon vor dem Volksgerichte ſteht. Mir pocht Das Herz mit Ungeſtüm herauf. Die Angſt Verzehret mich. Ach! ſolls denn ewig währen? Veturia. Die Sonne ſinket — Volumnia. Nun, ſo wird es bald Sich enden. Veturia. Denke dir das Schlimmſte, Tochter! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#VET"> <p><pb n="7" facs="#f0015"/> Sie ſchäumet in der Opferſchale,<lb/> Die köſtliche,<lb/> Die treu ich eurem Dienſt bewahre.<lb/> Ich ſchütt’ es hin — das heil’ge Naß.</p> </sp><lb/> <sp who="#VOLU"> <speaker><hi rendition="#g">Volumnia</hi>.</speaker><lb/> <p>Das Opfer iſt vollbracht!<lb/> O nehmt es gnädig auf!<lb/> Und wachet, ſchützet, hört!<lb/> Wir fleh’n um Hülfe!!</p> </sp><lb/> <sp who="#VET"> <speaker><hi rendition="#g">Veturia</hi>.</speaker><lb/> <stage>(zu den Kindern.)</stage><lb/> <p>Verlaßt uns, Kinder; ſeht! die Mutter trauert.</p><lb/> <stage>(Kinder ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zweiter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Veturia. Volumnia</hi>.</stage><lb/> <sp who="#VOLU"> <speaker><hi rendition="#g">Volumnia</hi>.</speaker><lb/> <p>Drey Stunden ſind es, daß Coriolan<lb/> Schon vor dem Volksgerichte ſteht. Mir pocht<lb/> Das Herz mit Ungeſtüm herauf. Die Angſt<lb/> Verzehret mich. Ach! ſolls denn ewig währen?</p> </sp><lb/> <sp who="#VET"> <speaker><hi rendition="#g">Veturia</hi>.</speaker><lb/> <p>Die Sonne ſinket —</p> </sp><lb/> <sp who="#VOLU"> <speaker><hi rendition="#g">Volumnia</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Nun, ſo wird es bald</hi><lb/> Sich enden.</p> </sp><lb/> <sp who="#VET"> <speaker><hi rendition="#g">Veturia</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Denke dir das Schlimmſte, Tochter!</hi><lb/> </p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0015]
Sie ſchäumet in der Opferſchale,
Die köſtliche,
Die treu ich eurem Dienſt bewahre.
Ich ſchütt’ es hin — das heil’ge Naß.
Volumnia.
Das Opfer iſt vollbracht!
O nehmt es gnädig auf!
Und wachet, ſchützet, hört!
Wir fleh’n um Hülfe!!
Veturia.
(zu den Kindern.)
Verlaßt uns, Kinder; ſeht! die Mutter trauert.
(Kinder ab.)
Zweiter Auftritt.
Veturia. Volumnia.
Volumnia.
Drey Stunden ſind es, daß Coriolan
Schon vor dem Volksgerichte ſteht. Mir pocht
Das Herz mit Ungeſtüm herauf. Die Angſt
Verzehret mich. Ach! ſolls denn ewig währen?
Veturia.
Die Sonne ſinket —
Volumnia.
Nun, ſo wird es bald
Sich enden.
Veturia.
Denke dir das Schlimmſte, Tochter!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/collin_coriolan_1804 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/collin_coriolan_1804/15 |
Zitationshilfe: | Collin, Heinrich Joseph von: Coriolan. Berlin, 1804, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/collin_coriolan_1804/15>, abgerufen am 04.03.2025. |