Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Coler, Johannes: Buch III: Vom Kochen. Aus: Oeconomia. Oder Haußbuch. Bd. 1. Wittenberg, 1593. S. 102-208.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

wiltu/ so jhn gehl oder weis/ schütte darein Zucker/ geus ein
wenig weis bier darein/ darumb das nicht fettes hinein laufft/ schla-
ge jhn wol durch einander/ vnd klopffe den Teig nicht allzu lange/
das er nicht zehe wird/ bore zwey oder fünff löchlin in ein töpfflein/
wie viel du wilt/ die da hübsch scheibelicht sein/ vnd thue den Teig in
das töpfflin/ vnd laß es hübsch lauffen in die Butter/ vnd laß es
hübsch backen/ drehe die oberste seiten hienieder/ vnd wenns gebacken
ist/ so lege es in eine schüssel/ bestrewe sie mit Zucker/ vnd gib sie hin.

Das CXXVII. Capitel.

Eine Weinsuppe zu machen.

WJltu machen eine Weinsuppe ohne Eyer/ es sey in
der fasten oder sonsten/ an einem feyertage/ so nim einen Topff/ ein
halb/ oder ein quart Wein/ schneid darein brosam von einer sem-
mel/ vnd setze es zum fewer/ lege Honig oder Zucker darein/ vnd laß
es wol sieden/ vnd schlags durch ein Sieb/ vnd thue es wider in den
topff/ vnd würtze es ab mit allerley Würtze/ nur nicht mit Nelcken/
schütte kleine Rosincken darein/ vnd schneid auch gebähete semmel
lenglicht wie die möhren/ auff Behemisch darein.

Das CXXVIII. Capitel.

Einen guten senff zu machen.

WEnn du wilt einen guten senff haben/ so nim den-
selben/ vnd wässer jhn reine/ vnd schütte jhn in einen Reibetopff/ vnd
nim darzu gebrüete Mandeln/ vnd reib jhn wol durch einander
gantz kleine/ mach jhn auff mit einem Weine/ vnd treib jhn durch
ein Tuch/ wiltu jhn süsse haben/ so thue Honig vnd Zucker darein/
Diesen senff magstu gebrauchen zum Gebraten/ oder zu kalten
Ochsenfüssen/ oder zu Wildschweinen
Heuptern.

wiltu/ so jhn gehl oder weis/ schuͤtte darein Zucker/ geus ein
wenig weis bier darein/ darumb das nicht fettes hinein laufft/ schla-
ge jhn wol durch einander/ vnd klopffe den Teig nicht allzu lange/
das er nicht zehe wird/ bore zwey oder fuͤnff loͤchlin in ein toͤpfflein/
wie viel du wilt/ die da huͤbsch scheibelicht sein/ vnd thue den Teig in
das toͤpfflin/ vnd laß es huͤbsch lauffen in die Butter/ vnd laß es
huͤbsch backen/ drehe die oberste seiten hienieder/ vnd wenns gebacken
ist/ so lege es in eine schuͤssel/ bestrewe sie mit Zucker/ vnd gib sie hin.

Das CXXVII. Capitel.

Eine Weinsuppe zu machen.

WJltu machen eine Weinsuppe ohne Eyer/ es sey in
der fasten oder sonsten/ an einem feyertage/ so nim einen Topff/ ein
halb/ oder ein quart Wein/ schneid darein brosam von einer sem-
mel/ vnd setze es zum fewer/ lege Honig oder Zucker darein/ vnd laß
es wol sieden/ vnd schlags durch ein Sieb/ vnd thue es wider in den
topff/ vnd wuͤrtze es ab mit allerley Wuͤrtze/ nur nicht mit Nelcken/
schuͤtte kleine Rosincken darein/ vnd schneid auch gebaͤhete semmel
lenglicht wie die moͤhren/ auff Behemisch darein.

Das CXXVIII. Capitel.

Einen guten senff zu machen.

WEnn du wilt einen guten senff haben/ so nim den-
selben/ vnd waͤsser jhn reine/ vnd schuͤtte jhn in einen Reibetopff/ vnd
nim darzu gebruͤete Mandeln/ vnd reib jhn wol durch einander
gantz kleine/ mach jhn auff mit einem Weine/ vnd treib jhn durch
ein Tuch/ wiltu jhn suͤsse haben/ so thue Honig vnd Zucker darein/
Diesen senff magstu gebrauchen zum Gebraten/ oder zu kalten
Ochsenfuͤssen/ oder zu Wildschweinen
Heuptern.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0082" n="183"/>
wiltu/ so jhn gehl oder weis/ schu&#x0364;tte darein Zucker/
geus ein<lb/>
wenig weis bier darein/ darumb das nicht fettes hinein laufft/
schla-<lb/>
ge jhn wol durch einander/ vnd klopffe den Teig nicht allzu lange/<lb/>
das
er nicht zehe wird/ bore zwey oder fu&#x0364;nff lo&#x0364;chlin in ein
to&#x0364;pfflein/<lb/>
wie viel du wilt/ die da hu&#x0364;bsch scheibelicht sein/ vnd
thue den Teig in<lb/>
das to&#x0364;pfflin/ vnd laß es hu&#x0364;bsch lauffen in die
Butter/ vnd laß es<lb/>
hu&#x0364;bsch backen/ drehe die oberste seiten hienieder/ vnd
wenns gebacken<lb/>
ist/ so lege es in eine schu&#x0364;ssel/ bestrewe sie mit Zucker/
vnd gib sie hin.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Das <hi rendition="#aq">CXXVII.</hi> Capitel.</head><lb/>
          <argument>
            <p>Eine Weinsuppe zu machen.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#k">WJ</hi>ltu machen eine Weinsuppe ohne Eyer/ es sey in<lb/>
der
fasten oder sonsten/ an einem feyertage/ so nim einen Topff/ ein<lb/>
halb/ oder ein
quart Wein/ schneid darein brosam von einer sem-<lb/>
mel/ vnd setze es zum fewer/ lege
Honig oder Zucker darein/ vnd laß<lb/>
es wol sieden/ vnd schlags durch ein Sieb/ vnd
thue es wider in den<lb/>
topff/ vnd wu&#x0364;rtze es ab mit allerley Wu&#x0364;rtze/
nur nicht mit Nelcken/<lb/>
schu&#x0364;tte kleine Rosincken darein/ vnd schneid auch
geba&#x0364;hete semmel<lb/>
lenglicht wie die mo&#x0364;hren/ auff Behemisch
darein.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Das <hi rendition="#aq">CXXVIII.</hi> Capitel.</head><lb/>
          <argument>
            <p>Einen guten senff zu
machen.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#k">WE</hi>nn du wilt einen guten senff haben/ so nim den-<lb/>
selben/
vnd wa&#x0364;sser jhn reine/ vnd schu&#x0364;tte jhn in einen Reibetopff/ vnd<lb/>
nim
darzu gebru&#x0364;ete Mandeln/ vnd reib jhn wol durch einander<lb/>
gantz kleine/ mach
jhn auff mit einem Weine/ vnd treib jhn durch<lb/>
ein Tuch/ wiltu jhn su&#x0364;sse
haben/ so thue Honig vnd Zucker darein/<lb/><hi rendition="#c"> Diesen senff magstu
gebrauchen zum Gebraten/ oder zu kalten<lb/>
Ochsenfu&#x0364;ssen/ oder zu
Wildschweinen<lb/>
Heuptern.</hi></p>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[183/0082] wiltu/ so jhn gehl oder weis/ schuͤtte darein Zucker/ geus ein wenig weis bier darein/ darumb das nicht fettes hinein laufft/ schla- ge jhn wol durch einander/ vnd klopffe den Teig nicht allzu lange/ das er nicht zehe wird/ bore zwey oder fuͤnff loͤchlin in ein toͤpfflein/ wie viel du wilt/ die da huͤbsch scheibelicht sein/ vnd thue den Teig in das toͤpfflin/ vnd laß es huͤbsch lauffen in die Butter/ vnd laß es huͤbsch backen/ drehe die oberste seiten hienieder/ vnd wenns gebacken ist/ so lege es in eine schuͤssel/ bestrewe sie mit Zucker/ vnd gib sie hin. Das CXXVII. Capitel. Eine Weinsuppe zu machen. WJltu machen eine Weinsuppe ohne Eyer/ es sey in der fasten oder sonsten/ an einem feyertage/ so nim einen Topff/ ein halb/ oder ein quart Wein/ schneid darein brosam von einer sem- mel/ vnd setze es zum fewer/ lege Honig oder Zucker darein/ vnd laß es wol sieden/ vnd schlags durch ein Sieb/ vnd thue es wider in den topff/ vnd wuͤrtze es ab mit allerley Wuͤrtze/ nur nicht mit Nelcken/ schuͤtte kleine Rosincken darein/ vnd schneid auch gebaͤhete semmel lenglicht wie die moͤhren/ auff Behemisch darein. Das CXXVIII. Capitel. Einen guten senff zu machen. WEnn du wilt einen guten senff haben/ so nim den- selben/ vnd waͤsser jhn reine/ vnd schuͤtte jhn in einen Reibetopff/ vnd nim darzu gebruͤete Mandeln/ vnd reib jhn wol durch einander gantz kleine/ mach jhn auff mit einem Weine/ vnd treib jhn durch ein Tuch/ wiltu jhn suͤsse haben/ so thue Honig vnd Zucker darein/ Diesen senff magstu gebrauchen zum Gebraten/ oder zu kalten Ochsenfuͤssen/ oder zu Wildschweinen Heuptern.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk ist gemeinfrei.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-15T17:43:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Yvonne Ziegler: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-15T17:43:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-15T17:43:32Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Bogensignaturen: nicht übernommen
Kolumnentitel: nicht übernommen
Kustoden: nicht übernommen
langes s (ſ): als s transkribiert
rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert
Silbentrennung: aufgelöst

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/coler_kochbuch_1593
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/coler_kochbuch_1593/82
Zitationshilfe:	Coler, Johannes: Buch III: Vom Kochen. Aus: Oeconomia. Oder Haußbuch. Bd. 1. Wittenberg, 1593. S. 102-208, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/coler_kochbuch_1593/82>, abgerufen am 01.03.2025.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Kontakt).

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.