Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896.zumal durch die Auswanderung derart zu, daß für die Be- Beide Regelmäßigkeiten, die wir bisher festgestellt, die *) Jn England und Wales kamen im Jahre 1891 aus 14,05 Mill.
männlicher Bevölkerung 14,95 Mill. weiblicher Personen; genauer ist der Ueberschuß an letzteren 896723, d. h. auf 1000 männliche Personen kamen 1064 weibliche Personen. Jm Deutschen Reich ist das Ver- hältnis nur wie 1000 zu 1040. Laut der Berufszählung vom 14. Juni 1895 hat es sich hier noch etwas verbessert: auf 25,406 Mill. männ- licher kamen 26,352 Mill. weiblicher Personen, d. h. wie 1000:1037. zumal durch die Auswanderung derart zu, daß für die Be- Beide Regelmäßigkeiten, die wir bisher festgestellt, die *) Jn England und Wales kamen im Jahre 1891 aus 14,05 Mill.
männlicher Bevölkerung 14,95 Mill. weiblicher Personen; genauer ist der Ueberschuß an letzteren 896723, d. h. auf 1000 männliche Personen kamen 1064 weibliche Personen. Jm Deutschen Reich ist das Ver- hältnis nur wie 1000 zu 1040. Laut der Berufszählung vom 14. Juni 1895 hat es sich hier noch etwas verbessert: auf 25,406 Mill. männ- licher kamen 26,352 Mill. weiblicher Personen, d. h. wie 1000:1037. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0072" n="56"/> zumal durch die Auswanderung derart zu, daß für die Be-<lb/> völkerung des Deutschen Reiches eine Million mehr an weib-<lb/> licher Bevölkerung vorhanden ist, als an männlicher. Dieses<lb/> Verhältniß ist in manchen anderen Ländern, so in Groß-<lb/> britannien<note place="foot" n="*)">Jn England und Wales kamen im Jahre 1891 aus 14,05 Mill.<lb/> männlicher Bevölkerung 14,95 Mill. weiblicher Personen; genauer ist<lb/> der Ueberschuß an letzteren 896723, d. h. auf 1000 männliche Personen<lb/> kamen 1064 weibliche Personen. Jm Deutschen Reich ist das Ver-<lb/> hältnis nur wie 1000 zu 1040. Laut der Berufszählung vom 14. Juni<lb/> 1895 hat es sich hier noch etwas verbessert: auf 25,406 Mill. männ-<lb/> licher kamen 26,352 Mill. weiblicher Personen, d. h. wie 1000:1037.</note>, noch stärker als in Deutschland. Da, wo es<lb/> wesentlich anders ist, da, wo das männliche Geschlecht über-<lb/> wiegt, hat es seinen Grund nicht in verschiedenen natürlichen<lb/> Lebensbedingungen der beiden Geschlechter, sondern in Zu-<lb/> wanderungen, bei denen immer das männliche Geschlecht über-<lb/> wiegt. Wie nämlich die Auswanderung in Ländern gleich<lb/> Deutschland und England den Einfluß hat, die Zahl der<lb/> männlichen Personen zu vermindern, weil überwiegend männ-<lb/> liche Personen sich an der Auswanderung betheiligen, so sind<lb/> es die Einwanderungsländer, welche diesen Zufluß an zu-<lb/> gewanderten Männern und dadurch einen Ueberschuß an Männern<lb/> erhalten. Daher haben die Vereinigten Staaten von Amerika<lb/> herkömmlich und auch heute noch einen starken Ueberschuß an<lb/> männlicher Bevölkerung (auf 30 ½ Millionen weiblicher Ein-<lb/> wohner hatten sie 32 Millionen männlicher im Jahre 1890).<lb/> Bezeichnender Weise haben aber bereits die alten Staaten der<lb/> Union einen Ueberschuß an weiblicher Bevölkerung (so die<lb/> Staaten New-York, New-Jersey, New-Hampshire, Massachusetts,<lb/> Maryland, beide Carolina, Virginia).</p><lb/> <p>Beide Regelmäßigkeiten, die wir bisher festgestellt, die<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0072]
zumal durch die Auswanderung derart zu, daß für die Be-
völkerung des Deutschen Reiches eine Million mehr an weib-
licher Bevölkerung vorhanden ist, als an männlicher. Dieses
Verhältniß ist in manchen anderen Ländern, so in Groß-
britannien *), noch stärker als in Deutschland. Da, wo es
wesentlich anders ist, da, wo das männliche Geschlecht über-
wiegt, hat es seinen Grund nicht in verschiedenen natürlichen
Lebensbedingungen der beiden Geschlechter, sondern in Zu-
wanderungen, bei denen immer das männliche Geschlecht über-
wiegt. Wie nämlich die Auswanderung in Ländern gleich
Deutschland und England den Einfluß hat, die Zahl der
männlichen Personen zu vermindern, weil überwiegend männ-
liche Personen sich an der Auswanderung betheiligen, so sind
es die Einwanderungsländer, welche diesen Zufluß an zu-
gewanderten Männern und dadurch einen Ueberschuß an Männern
erhalten. Daher haben die Vereinigten Staaten von Amerika
herkömmlich und auch heute noch einen starken Ueberschuß an
männlicher Bevölkerung (auf 30 ½ Millionen weiblicher Ein-
wohner hatten sie 32 Millionen männlicher im Jahre 1890).
Bezeichnender Weise haben aber bereits die alten Staaten der
Union einen Ueberschuß an weiblicher Bevölkerung (so die
Staaten New-York, New-Jersey, New-Hampshire, Massachusetts,
Maryland, beide Carolina, Virginia).
Beide Regelmäßigkeiten, die wir bisher festgestellt, die
*) Jn England und Wales kamen im Jahre 1891 aus 14,05 Mill.
männlicher Bevölkerung 14,95 Mill. weiblicher Personen; genauer ist
der Ueberschuß an letzteren 896723, d. h. auf 1000 männliche Personen
kamen 1064 weibliche Personen. Jm Deutschen Reich ist das Ver-
hältnis nur wie 1000 zu 1040. Laut der Berufszählung vom 14. Juni
1895 hat es sich hier noch etwas verbessert: auf 25,406 Mill. männ-
licher kamen 26,352 Mill. weiblicher Personen, d. h. wie 1000:1037.
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(2021-02-18T15:54:56Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2021-02-18T15:54:56Z)
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