p2c_525.001 was einmal vom Worte der Liebe beseelt und neugeboren p2c_525.002 war. Ohnmächtig steht der von Gott abgefallne schwarze p2c_525.003 Geist der sich frey und klug dünkenden niedern Selbstheit. p2c_525.004 Die Menschen haben kein Jch mehr, das mit Stolze von p2c_525.005 ihm besessen und gequält werden kann. Sie haben kein Jch p2c_525.006 mehr, das Vernichtung verdient. Und Christus, der Schöpfer p2c_525.007 des Himmels auf Erden, ist auch der erste, der erstehtp2c_525.008 in diesem seinen irdischen Reiche. Boten Gottes sitzen p2c_525.009 auf seinem offnen Grabe. Er selbst, der König der Geisterwelt, p2c_525.010 tritt unter seine erleuchteten Gläubigen, und legt p2c_525.011 die Hände auf sie. "Friede sey mit Euch. Gehet hin und p2c_525.012 lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters, des p2c_525.013 Sohnes und des Geistes. Siehe ich bin bey Euch alle p2c_525.014 Tage bis an der Welt Ende." Dann verschwindet er auf p2c_525.015 immer sichtbar aus ihren Augen. Aber ausgegossen wird p2c_525.016 auf sie die Feuertaufe des Geistes. Und sie thun, wie p2c_525.017 ihnen geboten ward. Sie lehren in allen Sprachen der p2c_525.018 Fremde, thun Wunder, und sterben den Märtyrertod. p2c_525.019 Die Erleuchtung breitet sich aus. Der größte Theil der p2c_525.020 gebildeten Erde huldigt dem neuen Glauben. Die übermüthigen p2c_525.021 weltlichen Jdole des Götzendienstes werden umgestürzt, p2c_525.022 und das Zeichen der Demuth, der über den Stolz p2c_525.023 erhabenen göttlichen Liebe, der Trost der Leidenden, das p2c_525.024 Kreuz, an das sich so viele sterbende Geschlechter der Menschen p2c_525.025 hielten, überall erhöht. Nach langen Jahrhunderten p2c_525.026 zogen fremde noch halb rohe Nazionen, Kaiser und Könige p2c_525.027 mit abgelegten Zeichen der weltlichen Ehre an der Spitze p2c_525.028 ihres Heereshaufen, andächtig zu dem heiligen Ort, wo der
p2c_525.001 was einmal vom Worte der Liebe beseelt und neugeboren p2c_525.002 war. Ohnmächtig steht der von Gott abgefallne schwarze p2c_525.003 Geist der sich frey und klug dünkenden niedern Selbstheit. p2c_525.004 Die Menschen haben kein Jch mehr, das mit Stolze von p2c_525.005 ihm besessen und gequält werden kann. Sie haben kein Jch p2c_525.006 mehr, das Vernichtung verdient. Und Christus, der Schöpfer p2c_525.007 des Himmels auf Erden, ist auch der erste, der erstehtp2c_525.008 in diesem seinen irdischen Reiche. Boten Gottes sitzen p2c_525.009 auf seinem offnen Grabe. Er selbst, der König der Geisterwelt, p2c_525.010 tritt unter seine erleuchteten Gläubigen, und legt p2c_525.011 die Hände auf sie. „Friede sey mit Euch. Gehet hin und p2c_525.012 lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters, des p2c_525.013 Sohnes und des Geistes. Siehe ich bin bey Euch alle p2c_525.014 Tage bis an der Welt Ende.“ Dann verschwindet er auf p2c_525.015 immer sichtbar aus ihren Augen. Aber ausgegossen wird p2c_525.016 auf sie die Feuertaufe des Geistes. Und sie thun, wie p2c_525.017 ihnen geboten ward. Sie lehren in allen Sprachen der p2c_525.018 Fremde, thun Wunder, und sterben den Märtyrertod. p2c_525.019 Die Erleuchtung breitet sich aus. Der größte Theil der p2c_525.020 gebildeten Erde huldigt dem neuen Glauben. Die übermüthigen p2c_525.021 weltlichen Jdole des Götzendienstes werden umgestürzt, p2c_525.022 und das Zeichen der Demuth, der über den Stolz p2c_525.023 erhabenen göttlichen Liebe, der Trost der Leidenden, das p2c_525.024 Kreuz, an das sich so viele sterbende Geschlechter der Menschen p2c_525.025 hielten, überall erhöht. Nach langen Jahrhunderten p2c_525.026 zogen fremde noch halb rohe Nazionen, Kaiser und Könige p2c_525.027 mit abgelegten Zeichen der weltlichen Ehre an der Spitze p2c_525.028 ihres Heereshaufen, andächtig zu dem heiligen Ort, wo der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0049"n="525"/><lbn="p2c_525.001"/>
was einmal vom Worte der Liebe beseelt und neugeboren <lbn="p2c_525.002"/>
war. Ohnmächtig steht der von Gott abgefallne schwarze <lbn="p2c_525.003"/>
Geist der sich frey und klug dünkenden niedern Selbstheit. <lbn="p2c_525.004"/>
Die Menschen haben kein Jch mehr, das mit Stolze von <lbn="p2c_525.005"/>
ihm besessen und gequält werden kann. Sie haben kein Jch <lbn="p2c_525.006"/>
mehr, das Vernichtung verdient. Und Christus, der Schöpfer <lbn="p2c_525.007"/>
des Himmels auf Erden, ist auch der erste, der <hirendition="#g">ersteht</hi><lbn="p2c_525.008"/>
in diesem seinen irdischen Reiche. Boten Gottes sitzen <lbn="p2c_525.009"/>
auf seinem offnen Grabe. Er selbst, der König der Geisterwelt, <lbn="p2c_525.010"/>
tritt unter seine erleuchteten Gläubigen, und legt <lbn="p2c_525.011"/>
die Hände auf sie. „Friede sey mit Euch. Gehet hin und <lbn="p2c_525.012"/>
lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters, des <lbn="p2c_525.013"/>
Sohnes und des Geistes. Siehe ich bin bey Euch alle <lbn="p2c_525.014"/>
Tage bis an der Welt Ende.“ Dann verschwindet er auf <lbn="p2c_525.015"/>
immer sichtbar aus ihren Augen. Aber ausgegossen wird <lbn="p2c_525.016"/>
auf sie die Feuertaufe des Geistes. Und sie thun, wie <lbn="p2c_525.017"/>
ihnen geboten ward. Sie lehren in allen Sprachen der <lbn="p2c_525.018"/>
Fremde, thun Wunder, und sterben den Märtyrertod. <lbn="p2c_525.019"/>
Die Erleuchtung breitet sich aus. Der größte Theil der <lbn="p2c_525.020"/>
gebildeten Erde huldigt dem neuen Glauben. Die übermüthigen <lbn="p2c_525.021"/>
weltlichen Jdole des Götzendienstes werden umgestürzt, <lbn="p2c_525.022"/>
und das Zeichen der Demuth, der über den Stolz <lbn="p2c_525.023"/>
erhabenen göttlichen Liebe, der Trost der Leidenden, das <lbn="p2c_525.024"/>
Kreuz, an das sich so viele sterbende Geschlechter der Menschen <lbn="p2c_525.025"/>
hielten, überall erhöht. Nach langen Jahrhunderten <lbn="p2c_525.026"/>
zogen fremde noch halb rohe Nazionen, Kaiser und Könige <lbn="p2c_525.027"/>
mit abgelegten Zeichen der weltlichen Ehre an der Spitze <lbn="p2c_525.028"/>
ihres Heereshaufen, andächtig zu dem heiligen Ort, wo der
</p></div></div></body></text></TEI>
[525/0049]
p2c_525.001
was einmal vom Worte der Liebe beseelt und neugeboren p2c_525.002
war. Ohnmächtig steht der von Gott abgefallne schwarze p2c_525.003
Geist der sich frey und klug dünkenden niedern Selbstheit. p2c_525.004
Die Menschen haben kein Jch mehr, das mit Stolze von p2c_525.005
ihm besessen und gequält werden kann. Sie haben kein Jch p2c_525.006
mehr, das Vernichtung verdient. Und Christus, der Schöpfer p2c_525.007
des Himmels auf Erden, ist auch der erste, der ersteht p2c_525.008
in diesem seinen irdischen Reiche. Boten Gottes sitzen p2c_525.009
auf seinem offnen Grabe. Er selbst, der König der Geisterwelt, p2c_525.010
tritt unter seine erleuchteten Gläubigen, und legt p2c_525.011
die Hände auf sie. „Friede sey mit Euch. Gehet hin und p2c_525.012
lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters, des p2c_525.013
Sohnes und des Geistes. Siehe ich bin bey Euch alle p2c_525.014
Tage bis an der Welt Ende.“ Dann verschwindet er auf p2c_525.015
immer sichtbar aus ihren Augen. Aber ausgegossen wird p2c_525.016
auf sie die Feuertaufe des Geistes. Und sie thun, wie p2c_525.017
ihnen geboten ward. Sie lehren in allen Sprachen der p2c_525.018
Fremde, thun Wunder, und sterben den Märtyrertod. p2c_525.019
Die Erleuchtung breitet sich aus. Der größte Theil der p2c_525.020
gebildeten Erde huldigt dem neuen Glauben. Die übermüthigen p2c_525.021
weltlichen Jdole des Götzendienstes werden umgestürzt, p2c_525.022
und das Zeichen der Demuth, der über den Stolz p2c_525.023
erhabenen göttlichen Liebe, der Trost der Leidenden, das p2c_525.024
Kreuz, an das sich so viele sterbende Geschlechter der Menschen p2c_525.025
hielten, überall erhöht. Nach langen Jahrhunderten p2c_525.026
zogen fremde noch halb rohe Nazionen, Kaiser und Könige p2c_525.027
mit abgelegten Zeichen der weltlichen Ehre an der Spitze p2c_525.028
ihres Heereshaufen, andächtig zu dem heiligen Ort, wo der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Zweiter Theil. Leipzig, 1804, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik02_1804/49>, abgerufen am 02.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.