p2c_523.001 der Erbe zieht ein in den Weinberg seines Vaters. Das p2c_523.002 Volk Gottes hat seine Bestimmung vollendet, es soll verschwinden p2c_523.003 vom Schauplatz der Welt, zerstreut werden unter p2c_523.004 die Menschen. Das Reich ist von ihm genommen und den p2c_523.005 Heyden gegeben. Ach es muß nach dem Fluch des Schicksals p2c_523.006 verdorren, wie der Feigenbaum, der keine Früchte trägt. p2c_523.007 Christus sieht die auf ihre alte Heiligkeit stolze Stadt und p2c_523.008 weinet über sie. Dieser Tempel soll abgebrochen werden, p2c_523.009 und die menschliche Natur allein der Tempel des versöhnten p2c_523.010 Gottes seyn. Der Erbe der ewigen Wahrheit, der göttliche p2c_523.011 Richter der Erde, findet sein Erbtheil besessen von Feinden, p2c_523.012 entheiligt vom Priesterthum, von heuchelnden Predigern p2c_523.013 der nur äußern Gesetzlichkeit. Der sein Brod isset, p2c_523.014 tritt ihn mit Füßen. Er treibt aus dem Hause seines Vaters p2c_523.015 die, welche es durch niedern Eigennutz entweihen, er p2c_523.016 schilt die Pharisäer. Er ist in ihren Augen ein Aufrührer, p2c_523.017 ein Wahnsinniger. Die Stunde seiner Ueberantwortung p2c_523.018 kommt, und er weiß es. Er nimmt Abschied von seinen p2c_523.019 Jüngern in heiliger Nacht. Er, das Wort der Liebe, die p2c_523.020 allbelebende, allernährende Seele der neugeschaffnen himmlischen p2c_523.021 Welt, die neue höhere Natur, die von nun an wohnen p2c_523.022 soll in dem Menschengeschlecht, welches der niedern Natur p2c_523.023 entsagt hat, ordnet eine neue Speise, einen neuen p2c_523.024 Trank, das Fleisch und das Blut seines göttlichen Leibes, p2c_523.025 das alle seine Glieder begeistern soll zum höhern Leben. Das p2c_523.026 göttliche Blut, das für die Welt vergossen ward, soll aus p2c_523.027 dem Einen, der sich opferte, übergehen in alle, in denen p2c_523.028 er leben wird. Hier ist keine Bedeutung (wie die Reformirten
p2c_523.001 der Erbe zieht ein in den Weinberg seines Vaters. Das p2c_523.002 Volk Gottes hat seine Bestimmung vollendet, es soll verschwinden p2c_523.003 vom Schauplatz der Welt, zerstreut werden unter p2c_523.004 die Menschen. Das Reich ist von ihm genommen und den p2c_523.005 Heyden gegeben. Ach es muß nach dem Fluch des Schicksals p2c_523.006 verdorren, wie der Feigenbaum, der keine Früchte trägt. p2c_523.007 Christus sieht die auf ihre alte Heiligkeit stolze Stadt und p2c_523.008 weinet über sie. Dieser Tempel soll abgebrochen werden, p2c_523.009 und die menschliche Natur allein der Tempel des versöhnten p2c_523.010 Gottes seyn. Der Erbe der ewigen Wahrheit, der göttliche p2c_523.011 Richter der Erde, findet sein Erbtheil besessen von Feinden, p2c_523.012 entheiligt vom Priesterthum, von heuchelnden Predigern p2c_523.013 der nur äußern Gesetzlichkeit. Der sein Brod isset, p2c_523.014 tritt ihn mit Füßen. Er treibt aus dem Hause seines Vaters p2c_523.015 die, welche es durch niedern Eigennutz entweihen, er p2c_523.016 schilt die Pharisäer. Er ist in ihren Augen ein Aufrührer, p2c_523.017 ein Wahnsinniger. Die Stunde seiner Ueberantwortung p2c_523.018 kommt, und er weiß es. Er nimmt Abschied von seinen p2c_523.019 Jüngern in heiliger Nacht. Er, das Wort der Liebe, die p2c_523.020 allbelebende, allernährende Seele der neugeschaffnen himmlischen p2c_523.021 Welt, die neue höhere Natur, die von nun an wohnen p2c_523.022 soll in dem Menschengeschlecht, welches der niedern Natur p2c_523.023 entsagt hat, ordnet eine neue Speise, einen neuen p2c_523.024 Trank, das Fleisch und das Blut seines göttlichen Leibes, p2c_523.025 das alle seine Glieder begeistern soll zum höhern Leben. Das p2c_523.026 göttliche Blut, das für die Welt vergossen ward, soll aus p2c_523.027 dem Einen, der sich opferte, übergehen in alle, in denen p2c_523.028 er leben wird. Hier ist keine Bedeutung (wie die Reformirten
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Zweiter Theil. Leipzig, 1804, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik02_1804/47>, abgerufen am 16.07.2024.
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