p2c_748.001 es mit Schilderung von allegorischen Dingen, z. B. p2c_748.002 von dem Wald, in dem sich der Dichter befand, von den p2c_748.003 wilden Thieren, denen er begegnet, unter welchen die Commentatoren p2c_748.004 Wollust, Hochmuth und Geiz verstehn. - p2c_748.005 Ehe er in den christlichen Lethe, den Strom Eunoe getaucht p2c_748.006 wird, um ins Paradies einzugehn, sieht er noch in einer p2c_748.007 mystischen Vision die Schicksale der christlichen Kirche. p2c_748.008 Während des ganzen Gedichts befindet sich Dante auf dem p2c_748.009 Schauplatz einer Welt, in der alles Jndividuelle Symbolp2c_748.010 von etwas allgemeinen ist. Die historischen Personen p2c_748.011 mit denen er spricht sind Repräsentanten irgend eines abstrakten p2c_748.012 Begriffs, einer Jdee. So ist seine verklärte Geliebte p2c_748.013 seine Beatrice, die himmlische Weisheit. Jn den p2c_748.014 wunderbaren Gestalten sterblicher Menschen, die er im p2c_748.015 Himmel antrifft, glänzt etwas göttliches, ihrem irdischen p2c_748.016 Bild ganz unähnlich. Dante ist also allegorischerp2c_748.017 Dichter, und weil er sein ganzes Wissen von den göttlichen p2c_748.018 Dingen, und den Geheimnissen des Weltalls mittelst seiner p2c_748.019 Symbole uns mittheilen will, so ist sein Gedicht ein höhetesp2c_748.020 allegorisches Gedicht, vielleicht das Einzige, das p2c_748.021 diesen Nahmen verdient, ob es gleich bey allen originellen p2c_748.022 glänzenden Zügen in tausend Rücksichten als sehr unvollkommen p2c_748.023 angesehn werden muß.
p2c_748.024 §. 2.
p2c_748.025 Zum objektiven Jnhalt hat das höhere allegorische p2c_748.026 Gedicht sinnbildliche Gegenstände von p2c_748.027 göttlichen Dingen. Es ist also dieser Jnhalt doppelseitig
p2c_748.001 es mit Schilderung von allegorischen Dingen, z. B. p2c_748.002 von dem Wald, in dem sich der Dichter befand, von den p2c_748.003 wilden Thieren, denen er begegnet, unter welchen die Commentatoren p2c_748.004 Wollust, Hochmuth und Geiz verstehn. ─ p2c_748.005 Ehe er in den christlichen Lethe, den Strom Eunoe getaucht p2c_748.006 wird, um ins Paradies einzugehn, sieht er noch in einer p2c_748.007 mystischen Vision die Schicksale der christlichen Kirche. p2c_748.008 Während des ganzen Gedichts befindet sich Dante auf dem p2c_748.009 Schauplatz einer Welt, in der alles Jndividuelle Symbolp2c_748.010 von etwas allgemeinen ist. Die historischen Personen p2c_748.011 mit denen er spricht sind Repräsentanten irgend eines abstrakten p2c_748.012 Begriffs, einer Jdee. So ist seine verklärte Geliebte p2c_748.013 seine Beatrice, die himmlische Weisheit. Jn den p2c_748.014 wunderbaren Gestalten sterblicher Menschen, die er im p2c_748.015 Himmel antrifft, glänzt etwas göttliches, ihrem irdischen p2c_748.016 Bild ganz unähnlich. Dante ist also allegorischerp2c_748.017 Dichter, und weil er sein ganzes Wissen von den göttlichen p2c_748.018 Dingen, und den Geheimnissen des Weltalls mittelst seiner p2c_748.019 Symbole uns mittheilen will, so ist sein Gedicht ein höhetesp2c_748.020 allegorisches Gedicht, vielleicht das Einzige, das p2c_748.021 diesen Nahmen verdient, ob es gleich bey allen originellen p2c_748.022 glänzenden Zügen in tausend Rücksichten als sehr unvollkommen p2c_748.023 angesehn werden muß.
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es mit Schilderung von allegorischen Dingen, z. B. p2c_748.002
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§. 2.
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Zweiter Theil. Leipzig, 1804, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik02_1804/272>, abgerufen am 19.07.2024.
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