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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Zweiter Theil. Leipzig, 1804.

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auch an, welches man als eine zufällige besondere Form von p2c_581.002
ihr ansehen kann. Boileau, Juvenal und Persius liefern p2c_581.003
Belege.

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§. 8.

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Als Anhang zum Kapitel von der lyrischen p2c_581.006
Poesie müssen wir hier noch ein Wort von den eigentlichen p2c_581.007
musicalischen Gedichten
sagen, welche p2c_581.008
gewöhnlich Kantaten genannt werden. Hier erscheint p2c_581.009
die lyrische Poesie nicht, wie beym Lied p2c_581.010
und der Hymne, für sich bestehend und nur möglicher p2c_581.011
Weise auf eine musikalische Begleitung bezogen, sondern p2c_581.012
in durchgängiger nothwendiger Verbindung mit p2c_581.013
der Musik. Das musikalische Gedicht soll zwar p2c_581.014
eigentlich auch die Direction über die Musik führen. p2c_581.015
Es ist aber nicht als ein für sich bestehendes Werk zu p2c_581.016
beurtheilen, sondern die lyrischen Gedanken, verbunden p2c_581.017
mit der Composition machen ein unzertrennliches p2c_581.018
ästhetisches Ganzes aus. Die Musik selbst ist hier als p2c_581.019
eine Hauptkunst thätig, welche ihre ganze eigene ästhetische p2c_581.020
Kraft unter Anleitung der Poesie entwickelt.

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Anmerk. 1. Als die Poesie und die Musik noch in p2c_581.022
der Kindheit waren, konnten sie auch noch leicht beyde als p2c_581.023
Hauptkünste neben einander bestehn. Daher sind die ältesten p2c_581.024
Gedichte lyrischer Gattung gewiß musikalisch gewesen,

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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Zweiter Theil. Leipzig, 1804, S. 581. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik02_1804/105>, abgerufen am 23.11.2024.