p1c_023.001 Haupttheorieen verlangen also und setzen voraus, erstlich p1c_023.002 eine Formalphilosophie, eine Logik, oder Lehre die Begriffe p1c_023.003 zu analysiren und zu ordnen, zweytens eine materielle p1c_023.004 Quelle für ihre Hypothesen, aus der sie die reinen Construktionen p1c_023.005 schöpfen können, sie postuliren, daß ihnen ein beständiges p1c_023.006 Jdeal vorgehalten werde, nach welchem sie arbeite, p1c_023.007 das Jdeal nun aller Theorieen ist die reine eigentliche p1c_023.008 Wissenschaft, die Dingenlehre, die Ontologie, p1c_023.009 die Materialphilosophie, Scientia prima. Sie construirt p1c_023.010 ihre Materie selbst, und analysirt sie alsdann nach logischer p1c_023.011 Form. Sie ist also rein, der Materie, wie der Form p1c_023.012 nach. Jn ihr fällt Realität und Jdealität zusammen zur p1c_023.013 Jdendität. Sie ist kein Lernen von außen, erwartet keine p1c_023.014 äußere Bestätigung. Sie ist ein völliges Wissen, dessen p1c_023.015 Möglichkeit jedermann anerkennen muß, sie ist eine p1c_023.016 Verstandesreflexion über die innern absoluten Produktionen. p1c_023.017 Die Construktionen der reinen Wissenschaft nimmt nun der p1c_023.018 Theoretiker in seine Theorieen als Hypothesen auf, und sucht p1c_023.019 seine Erfahrungen eben so logisch zu ordnen, wie die Ontologiep1c_023.020 selbst, wobey aber nie eine völlige Gewißheit entstehen p1c_023.021 kann. Diese Ontologie hat vier Hauptkapitel, eben p1c_023.022 so, wie es die vierfache Theorie verlangt: 1) Eine rationalep1c_023.023 Größenlehre (Mathematik); 2) eine rationalep1c_023.024 Kraftlehre (Mechanik); 3) eine rationale Naturlehre (Physiologie); p1c_023.025 4) eine rationale Seelenlehre (Psychologie, Transscendentalphilosophie). p1c_023.026 So wie die Theorieen alle am Ende p1c_023.027 die Ontologie postuliren, so postuliren wiederum die vier p1c_023.028 Kapitel der Ontologie einander stufenweise. Die Mathematik,
p1c_023.001 Haupttheorieen verlangen also und setzen voraus, erstlich p1c_023.002 eine Formalphilosophie, eine Logik, oder Lehre die Begriffe p1c_023.003 zu analysiren und zu ordnen, zweytens eine materielle p1c_023.004 Quelle für ihre Hypothesen, aus der sie die reinen Construktionen p1c_023.005 schöpfen können, sie postuliren, daß ihnen ein beständiges p1c_023.006 Jdeal vorgehalten werde, nach welchem sie arbeite, p1c_023.007 das Jdeal nun aller Theorieen ist die reine eigentliche p1c_023.008 Wissenschaft, die Dingenlehre, die Ontologie, p1c_023.009 die Materialphilosophie, Scientia prima. Sie construirt p1c_023.010 ihre Materie selbst, und analysirt sie alsdann nach logischer p1c_023.011 Form. Sie ist also rein, der Materie, wie der Form p1c_023.012 nach. Jn ihr fällt Realität und Jdealität zusammen zur p1c_023.013 Jdendität. Sie ist kein Lernen von außen, erwartet keine p1c_023.014 äußere Bestätigung. Sie ist ein völliges Wissen, dessen p1c_023.015 Möglichkeit jedermann anerkennen muß, sie ist eine p1c_023.016 Verstandesreflexion über die innern absoluten Produktionen. p1c_023.017 Die Construktionen der reinen Wissenschaft nimmt nun der p1c_023.018 Theoretiker in seine Theorieen als Hypothesen auf, und sucht p1c_023.019 seine Erfahrungen eben so logisch zu ordnen, wie die Ontologiep1c_023.020 selbst, wobey aber nie eine völlige Gewißheit entstehen p1c_023.021 kann. Diese Ontologie hat vier Hauptkapitel, eben p1c_023.022 so, wie es die vierfache Theorie verlangt: 1) Eine rationalep1c_023.023 Größenlehre (Mathematik); 2) eine rationalep1c_023.024 Kraftlehre (Mechanik); 3) eine rationale Naturlehre (Physiologie); p1c_023.025 4) eine rationale Seelenlehre (Psychologie, Transscendentalphilosophie). p1c_023.026 So wie die Theorieen alle am Ende p1c_023.027 die Ontologie postuliren, so postuliren wiederum die vier p1c_023.028 Kapitel der Ontologie einander stufenweise. Die Mathematik,
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Haupttheorieen verlangen also und setzen voraus, erstlich p1c_023.002
eine Formalphilosophie, eine Logik, oder Lehre die Begriffe p1c_023.003
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Quelle für ihre Hypothesen, aus der sie die reinen Construktionen p1c_023.005
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nach. Jn ihr fällt Realität und Jdealität zusammen zur p1c_023.013
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seine Erfahrungen eben so logisch zu ordnen, wie die Ontologie p1c_023.020
selbst, wobey aber nie eine völlige Gewißheit entstehen p1c_023.021
kann. Diese Ontologie hat vier Hauptkapitel, eben p1c_023.022
so, wie es die vierfache Theorie verlangt: 1) Eine rationale p1c_023.023
Größenlehre (Mathematik); 2) eine rationale p1c_023.024
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4) eine rationale Seelenlehre (Psychologie, Transscendentalphilosophie). p1c_023.026
So wie die Theorieen alle am Ende p1c_023.027
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Kapitel der Ontologie einander stufenweise. Die Mathematik,
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/81>, abgerufen am 09.11.2024.
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