p1c_406.001 Metrum ausgedrückt. Auch nimmt das Ohr bey dergleichen p1c_406.002 Stellen nicht blos Rücksicht auf den herrschenden künstlichen p1c_406.003 Fuß des Metrums, der hier der Daktylus ist, sondern p1c_406.004 auch auf die Füße, welche jedes einzelne Wort oder p1c_406.005 mehrere zusammen gehörige ausdrücken, z. B. auf den Choriamben p1c_406.006 - -, der die Schwere darstellt. Daher macht p1c_406.007 Klopstock in seinen Fragmenten S. 144. eine sehr brauchbare p1c_406.008 Unterscheidung zwischen Wortfüßen und künstlichenp1c_406.009 Füßen. - Hierher gehört als Beyspiel auch der Stein, der p1c_406.010 vom Gebirg herabstürzt. Il. n. 137. cf. Lucret. III. 1015. p1c_406.011 unps~i t' ~anathronskonn p~et~etai, besonders der Vers: iso pedon, p1c_406.012 tote d' outi kulind~et~ai | essumenos per. Die Cäsur p1c_406.013 ist hier äußerst ausdrucksvoll angebracht, und Stollberg p1c_406.014 hat in seiner Uebersetzung das Original nicht verbessert, p1c_406.015 wenn er den Ausgang des Hexameters trochäisch macht: p1c_406.016 "undd nun nicht mehr sich walzet." Denn die Cäsur im p1c_406.017 Original bezeichnet die plötzliche Hemmung, und vermehrt p1c_406.018 die Kraft des essumenos, welches das noch immer fortdauernde p1c_406.019 Streben des Steins bedeutet. Virgils Cyclopen gehören p1c_406.020 auch hierher: Illi inter sese magna vi brachia p1c_406.021 tollunt. Ferner der Nisus Georg. I. 405. Ecce inimicus p1c_406.022 atrox magno stridore per auras insequitur Nisus, p1c_406.023 qua se fert Nisus ad auras, illa levem fugienns p1c_406.024 raptim secat aethera pennis. Das insequitur Nisusp1c_406.025 ist eben so bedeutend, wie das laas upai ripes beym Homer
p1c_406.001 Metrum ausgedrückt. Auch nimmt das Ohr bey dergleichen p1c_406.002 Stellen nicht blos Rücksicht auf den herrschenden künstlichen p1c_406.003 Fuß des Metrums, der hier der Daktylus ist, sondern p1c_406.004 auch auf die Füße, welche jedes einzelne Wort oder p1c_406.005 mehrere zusammen gehörige ausdrücken, z. B. auf den Choriamben p1c_406.006 ─ ⏝ ⏝ ─, der die Schwere darstellt. Daher macht p1c_406.007 Klopstock in seinen Fragmenten S. 144. eine sehr brauchbare p1c_406.008 Unterscheidung zwischen Wortfüßen und künstlichenp1c_406.009 Füßen. ─ Hierher gehört als Beyspiel auch der Stein, der p1c_406.010 vom Gebirg herabstürzt. Il. ν. 137. cf. Lucret. III. 1015. p1c_406.011 ὑ̄ψ~̆ι τ' ~̆ἀνᾱθρω̄σκω̄ν π~̆ετ~̆ετᾱι, besonders der Vers: ἰσο πεδον, p1c_406.012 τοτε δ' οὐτι κυλῑνδ~̆ετ~̆αι | ἐσσυμενος περ. Die Cäsur p1c_406.013 ist hier äußerst ausdrucksvoll angebracht, und Stollberg p1c_406.014 hat in seiner Uebersetzung das Original nicht verbessert, p1c_406.015 wenn er den Ausgang des Hexameters trochäisch macht: p1c_406.016 „un̄d nūn nĭcht mēhr sĭch wǟlzĕt.“ Denn die Cäsur im p1c_406.017 Original bezeichnet die plötzliche Hemmung, und vermehrt p1c_406.018 die Kraft des ἐσσυμενος, welches das noch immer fortdauernde p1c_406.019 Streben des Steins bedeutet. Virgils Cyclopen gehören p1c_406.020 auch hierher: Illi inter sese magna vi brachia p1c_406.021 tollunt. Ferner der Nisus Georg. I. 405. Ecce inimicus p1c_406.022 atrox magno stridore per auras īnsĕqŭitŭr Nīsūs, p1c_406.023 qua se fert Nisus ad auras, illă lĕvēm fŭgĭen̄s p1c_406.024 rāptīm sĕcăt aĕthĕră pennis. Das insequitur Nisusp1c_406.025 ist eben so bedeutend, wie das λαας ὑπαι ριπης beym Homer
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Streben des Steins bedeutet. Virgils Cyclopen gehören p1c_406.020
auch hierher: Illi inter sese magna vi brachia p1c_406.021
tollunt. Ferner der Nisus Georg. I. 405. Ecce inimicus p1c_406.022
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/464>, abgerufen am 23.11.2024.
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