p1c_344.001 wird das Ohr, das sich an einen bestimmten Takt durch das p1c_344.002 Metrum gewöhnt, allemal beleidigt, wenn dies aufhört. p1c_344.003 Es entsteht eine Hemmung, ein Contrast. Daher ist die p1c_344.004 freye rhythmische Prosa selbst bey Gedichten besser, als eine, p1c_344.005 die von bekannten metrischen Wendungen wimmelt. Der p1c_344.006 Rhythmus unterstützt übrigens manche von den oben erwähnten p1c_344.007 Figuren, besonders den Climar, die Sentenzen, p1c_344.008 die Antithesen und Distributio. Von dem Verhältniß des p1c_344.009 Rhythmus zum Metro weiter unten.
p1c_344.010 §. 11.
p1c_344.011 Die Vernunftidee eines gesetzlichen Werdens wird p1c_344.012 von der dichterischen Sprache, ihrem musikalischen p1c_344.013 Wesen nach, durch einen besondern, für die Sinne p1c_344.014 gefälligen und ausdruckvollen Klang der Worte ausgedrückt. p1c_344.015 Hierher gehört 1) der Tonausdruck oder die p1c_344.016 Nachahmung eines Gegenstandes durch den Schall der p1c_344.017 Wörter, 2) der eigentliche Wohlklang, 3) der Reimp1c_344.018 oder die periodisch wiederkehrende Aehnlichkeit im p1c_344.019 Klange der Endsylben.
p1c_344.020 Anmerk. 1. Der Mensch benannte Thiere und p1c_344.021 tönende Gegenstände in den ältern Zeiten wahrscheinlich mit p1c_344.022 einem nachahmenden Schall. Daher sind noch so viele p1c_344.023 Worte in mehreren Sprachen gleichlautend. Auch hierin p1c_344.024 zeigt sich die poetische Sprache, als Darstellung aller Sprache
p1c_344.001 wird das Ohr, das sich an einen bestimmten Takt durch das p1c_344.002 Metrum gewöhnt, allemal beleidigt, wenn dies aufhört. p1c_344.003 Es entsteht eine Hemmung, ein Contrast. Daher ist die p1c_344.004 freye rhythmische Prosa selbst bey Gedichten besser, als eine, p1c_344.005 die von bekannten metrischen Wendungen wimmelt. Der p1c_344.006 Rhythmus unterstützt übrigens manche von den oben erwähnten p1c_344.007 Figuren, besonders den Climar, die Sentenzen, p1c_344.008 die Antithesen und Distributio. Von dem Verhältniß des p1c_344.009 Rhythmus zum Metro weiter unten.
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p1c_344.011 Die Vernunftidee eines gesetzlichen Werdens wird p1c_344.012 von der dichterischen Sprache, ihrem musikalischen p1c_344.013 Wesen nach, durch einen besondern, für die Sinne p1c_344.014 gefälligen und ausdruckvollen Klang der Worte ausgedrückt. p1c_344.015 Hierher gehört 1) der Tonausdruck oder die p1c_344.016 Nachahmung eines Gegenstandes durch den Schall der p1c_344.017 Wörter, 2) der eigentliche Wohlklang, 3) der Reimp1c_344.018 oder die periodisch wiederkehrende Aehnlichkeit im p1c_344.019 Klange der Endsylben.
p1c_344.020 Anmerk. 1. Der Mensch benannte Thiere und p1c_344.021 tönende Gegenstände in den ältern Zeiten wahrscheinlich mit p1c_344.022 einem nachahmenden Schall. Daher sind noch so viele p1c_344.023 Worte in mehreren Sprachen gleichlautend. Auch hierin p1c_344.024 zeigt sich die poetische Sprache, als Darstellung aller Sprache
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/402>, abgerufen am 23.11.2024.
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