p1c_336.001 verschiedenheit, aber auch durch die Analogie der p1c_336.002 Töne und rhythmischen Tonreihe mit unsern Begriffen, Empfindungen p1c_336.003 und Leidenschaften. Die Töne, als etwas Objektives, p1c_336.004 wiewohl sie eigentlich als unbenannt keine bestimmten p1c_336.005 Begriffe geben, stellen also doch schon das Schönep1c_336.006 dar. Außerdem erwecken sie in uns auch, wiewohl zufällig, p1c_336.007 eine Reihe eigener Begriffe, die wir aber selbst ordnen p1c_336.008 müssen, und erregen in uns ein poetisches Bewußtseyn.
p1c_336.009 §. 10.
p1c_336.010 Das Schöne, das die poetische Sprache als p1c_336.011 musikalische Tonreihe darstellt, kann nun zwar nicht p1c_336.012 nach den Stammbegriffen des Verstandes betrachtet p1c_336.013 werden, weil es sich nicht an Begriffen zeigt, doch p1c_336.014 muß es sich nach seinen auf die vier Vernunftideen bezogenen p1c_336.015 Hauptingredienzen näher bestimmen lassen. p1c_336.016 Die poetische Sprache muß zuerst durch ihre Tonfolge p1c_336.017 eine gewisse gesetzliche aber unendliche freye Bewegung p1c_336.018 anschaulich machen, welche uns an die Vernunftidee p1c_336.019 der zweckmäßigen Caussalität, der gesetzlich p1c_336.020 sich entwickelnden Willenskraft erinnert und p1c_336.021 Rhythmus heißt.
p1c_336.022 Anmerk. 1. Wenn wir mehrere von einander getrennte p1c_336.023 Töne in einer Zeitfolge nach einander hören, so wird p1c_336.024 anfangs damit, wie durch fallende Tropfen, nur eine Succession
p1c_336.001 verschiedenheit, aber auch durch die Analogie der p1c_336.002 Töne und rhythmischen Tonreihe mit unsern Begriffen, Empfindungen p1c_336.003 und Leidenschaften. Die Töne, als etwas Objektives, p1c_336.004 wiewohl sie eigentlich als unbenannt keine bestimmten p1c_336.005 Begriffe geben, stellen also doch schon das Schönep1c_336.006 dar. Außerdem erwecken sie in uns auch, wiewohl zufällig, p1c_336.007 eine Reihe eigener Begriffe, die wir aber selbst ordnen p1c_336.008 müssen, und erregen in uns ein poetisches Bewußtseyn.
p1c_336.009 §. 10.
p1c_336.010 Das Schöne, das die poetische Sprache als p1c_336.011 musikalische Tonreihe darstellt, kann nun zwar nicht p1c_336.012 nach den Stammbegriffen des Verstandes betrachtet p1c_336.013 werden, weil es sich nicht an Begriffen zeigt, doch p1c_336.014 muß es sich nach seinen auf die vier Vernunftideen bezogenen p1c_336.015 Hauptingredienzen näher bestimmen lassen. p1c_336.016 Die poetische Sprache muß zuerst durch ihre Tonfolge p1c_336.017 eine gewisse gesetzliche aber unendliche freye Bewegung p1c_336.018 anschaulich machen, welche uns an die Vernunftidee p1c_336.019 der zweckmäßigen Caussalität, der gesetzlich p1c_336.020 sich entwickelnden Willenskraft erinnert und p1c_336.021 Rhythmus heißt.
p1c_336.022 Anmerk. 1. Wenn wir mehrere von einander getrennte p1c_336.023 Töne in einer Zeitfolge nach einander hören, so wird p1c_336.024 anfangs damit, wie durch fallende Tropfen, nur eine Succession
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Das Schöne, das die poetische Sprache als p1c_336.011
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p1c_336.022
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/394>, abgerufen am 23.11.2024.
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